Artikel8. März 2023

13 Filmingo-Streaming-Tipps für den März

13 Filmingo-Streaming-Tipps für den März
© Frenetic Films

Im März wird es bunt auf Filmingo: von Mexiko und Indonesien, über Frankreich, Spanien, durch die Schweiz nach China , von Dramen, zu Komödien und von Thriller zu Dokus.

1. «Ouistreham»

Regie: Emmanuel Carrère, Land: Frankreich, Jahr: 2020

Darum geht's: Marianne Winckler (Juliette Binoche) geht mit einem dürftigen Lebenslauf zu einem Vorstellungsgespräch. Sie hofft, als Hausdame zu arbeiten, doch hinter der Fassade einer arbeitslosen Frau verbirgt sich eine Autorin, die über das Leben der «Unsichtbaren» in der Gesellschaft berichten will. Ein Durchbruch in Form einer sozialen Chronik, in der sich leidende Seelen treffen und sich gegenseitig helfen, die Gegenwart zu überwinden.

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2. «Goya, Carrière & the Ghost of Buñuel»

Regie: José Luis Lopez-Linares, Land: Spanien, Jahr: 2022

Darum geht's: Als Kamerad von Luis Buñuel und renommierter Drehbuchautor («Belle de Jour», «Borsalino», «La Piscine») ist Jean-Claude Carrière ein wahrer Tenor des französischen Kinos. Von denen, die im Dunkeln arbeiten, ist er nun an der Reihe, vor der Kamera zu stehen. Im Land von Cervantes durchstreift der alte Gaukler mit seinem Stock Schlüsselorte. Das Geburtshaus des Autors von «Die nackte Maja» in Fuendetodos oder die majestätischen Säle des Prado. Sowohl die Gemälde als auch die besuchten Orte werden von Carrière kommentiert: Dort enthüllt sich eine Allegorie, hier wird der Ausdruck eines Pinselstrichs hervorgehoben. Die Kamera begleitet die Erklärungen nüchtern mit Kamerafahrten oder Nahaufnahmen.

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3. «Return to Dust»

Regie: Li Ruijun, Land: China, Jahr: 2022

Darum geht's: In diesem leisen chinesischen Drama stehen zwei Aussenseiter im Mittelpunkt, deren Gutmütigkeit einerseits rührend ist, andererseits auch ziemlich wütend macht – vor allem dann, wenn sie von ihrem Umfeld gnadenlos missbraucht wird. Der Film ist in erster Linie eine zärtliche Liebesgeschichte zwischen dem Junggesellen Ma, der sein Maultier fast wie ein Kind oder zumindest wie einen sehr guten Freund behandelt, und Guiying, deren grösster Traum auf ein eigenes Heim endlich in Erfüllung geht. Die Natur spielt im Film eine wesentliche Rolle und dominiert mit ihren satten Gelb- und Brauntönen das Bild. Die Stärke des Films liegt in seiner Lakonik, in der eindrücklich erzeugten Stimmung.

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4. «Die göttliche Ordnung»

Regie: Petra Volpe, Land: Schweiz, Jahr: 2016

Darum geht's: Von Männern gemacht und hochgehalten, schien «Die Göttliche Ordnung» unanfechtbar. In Europa war das Frauenstimmrecht längst Wirklichkeit, in der Schweiz wurde die männliche Politdomäne erst 1971 erschüttert. Petra Volpe hat über aufmüpfige Frauen in Appenzell, die sich für das Frauenstimmrecht einsetzten, ohne selber abstimmen zu können, einen beherzten Spielfilm gedreht: «Die göttliche Ordnung» wird unterhöhlt. Eine von ihnen ist die Hausfrau und Mutter Nora (Marie Leuenberger), die zusammen mit anderen mutigen Frauen gegen den Willen der Männer und der Dorfgemeinschaft politisch aktiv wird.

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5. «After Love»

Regie: Aleem Khan, Land: UK, Jahr: 2020

Darum geht's: Mary Hussain (Joanna Scanlan), die wegen ihres Mannes Ahmed zum Islam konvertiert ist, führt ein zurückgezogenes Leben in der Hafenstadt Dover im Südosten Englands. Mit Blick auf die Nordsee lebt sie im Rhythmus der Gebete und dem Kommen und Gehen ihres Mannes, eines Seemanns, der regelmässig in die französischen Gebiete pendelt. Doch als er stirbt, entdeckt Mary sein geheimes Leben: Eine Familie in Calais. Nur wenige Meilen trennen sie von der Wahrheit, also begibt sie sich auf eine Reise, um sie zu verstehen und ihr vor Ort zu begegnen.

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6. «Die neue Weltordnung»

Regie: Michel Franco, Land: Mexiko, Jahr: 2020

Darum geht's: Michel Francos dystopischer Sozialthriller «New Order» wurde 2020 mit dem Grossen Silbernen Löwen der Jury und dem Leoncino d'Oro der Jugendjury der Filmfestspiele von Venedig ausgezeichnet. In diesem fesselnden und spannenden Thriller in der nahen Zukunft in Mexiko-Stadt versinkt eine verschwenderische Hochzeit der Oberschicht während eines unerwarteten Aufstands der Unterschicht im Chaos, welcher in der Folge einem gewaltsamen Staatsstreich und dem Zerfall von Recht und Ordnung weicht. In seiner Genauigkeit und Rigorosität erinnert Francos Film hier an «Parasite». Auch wenn seine spezielle Dystopie stark auf die lateinamerikanische Gesellschaft ausgerichtet ist – ganz so wie «Parasite» es auf die koreanische war-, so ist die Universalität dieser Themen doch überall zu finden. [Pressetext]

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7. «Holy Spider»

Regie: Ali Abbasi, Land: Dänemark, Jahr: 2022

Darum geht's: Inspiriert von einem real existierenden Kriminalfall, dreht sich «Holy Spider» um einen mittelaltrigen Mann, der sich als Wächter der guten Sitten aufspielt und deswegen eine Prostituierte nach der anderen erwürgt und verscharrt. Eine Journalistin setzt sich in den Kopf, ihn selbst überführen zu wollen.

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8. «Nemesis»

Regie: Thomas Imbach, Land: Schweiz, Jahr: 2020

Darum geht's: Der Filmemacher Thomas Imbach beobachtet aus dem Fenster seines Ateliers in Zürich Aussersihl, wie der unmittelbar daneben stehende Güterbahnhof feinsäuberlich abgerissen wird und an dessen Stelle das neue Zürcher Polizei- und Justizzentrum mit Gefängnis entsteht. Ergänzt werden die Kameraaufnahmen durch tagebuchartig festgehaltene Gedanken des Regisseurs sowie Aussagen von Personen, die sich in der Schweiz in Ausschaffungshaft befinden.

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9. «Before, Now & Then»

Regie: Kamila Andini, Land: Indonesien, Jahr: 2022

Darum geht's: Nana ist wunderschön, wie es auch ihr Ehemann immer wieder beteuert, doch in ihrem Gesicht spiegelt sich auch eine tiefgehende Traurigkeit. Selbst nach Jahrzehnten quälen sie noch Albträume über ihren totgeglaubten Mann und den zur gleichen Zeit tatsächlich verstorbenen Sohn.

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10. «Mitholz»

Regie: Theo Stich, Land: Schweiz, Jahr: 2021

Darum geht's: Ein kleiner Ort im Berner Oberland macht seit mehreren Jahren Schlagzeilen. Mitholz soll geräumt werden, da sich im Felsen am Ortsrand Tausende Tonnen von Munition befinden, die dort seit dem Zweiten Weltkrieg lagern, aber jederzeit zu explodieren drohen. 1947 geschah dies tatsächlich, doch seitdem wähnte man sich in Sicherheit, auch weil offenbar keiner richtig Bescheid zu wissen glaubte. 2020 beschloss das Verteidigungsdepartment die Bergung der Munition, weswegen das Gebiet auf unbestimmte Zeit unbewohnbar wird.

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11. «Lost in Paradise»

Regie: Fiona Ziegler, Land: Schweiz, Jahr: 2020

Darum geht's: Eugen (Dominique Jann) ist Ende dreissig und frönt in Prag, der Heimatstadt seines Vaters einem unbekümmerten Bohème-Dasein. Fu?r den von ihm aufgebauten Musikklub lebt und brennt er - bis dort ein fatales Feuer ausbricht. Er ist gezwungen in die Schweiz zurückzukehren, um das Geld für die Renovation aufzutreiben. Bei seiner Rückkehr wird er mit mit seiner Familie konfrontiert, allem voran mit der Lebenslüge seines tschechoslowakischen Vaters Václav (Ivan Pokorný) und seiner reichen Tante (Heidi Maria Glössner), die ihr Erbe lieber für Waisenkatzen ausgibt. [Pressetext]

12. «Tori et Lokita»

Regie: Jean-Pierre & Luc Dardenne, Land: Beldgien, Jahr: 2022

Darum geht's: Tori (Pablo Schils) und Lokita (Joely Mbundu), Geschwister im Exil, haben sich seit ihrer Überquerung des Mittelmeers nicht mehr losgelassen. Nachdem sie in Belgien in einem Zentrum für minderjährige Asylsuchende untergekommen sind, nehmen sie eine Reihe von Gelegenheitsjobs an, um Lokitas Mutter zu unterstützen, und werden Drogendealer, um ihre Schlepper auszubezahlen. Als Lokita abgeschoben werden soll, wird sie von Tori getrennt. Trotz der Risiken macht sich dieser auf die Suche nach ihr.

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13. «99 Moons»

Regie: Jan Gassmann, Land: Schweiz, Jahr: 2022

Darum geht's: Bigna ist 29 und forscht über Tsunamis. Als ihr Forschungsprojekt in Chile bewilligt wird, scheint ihre Karriere als Wissenschaftlerin sicher. Doch Bigna hat vor einigen Wochen bei einem Sex-Date Frank kennengelernt. Entgegen ihrer Vorsätze hat sie den 33-Jährigen, der Drogen nicht abgeneigt ist und sich mit Gelegenheitsjobs durchs Leben hangelt, mehr als einmal getroffen. Bei der Planung ihrer Zukunft kommt ihr diese Affäre, die vielleicht doch auch eine Liebe ist, plötzlich in die Quere.

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