Ab dem 28. September ist es wieder so weit: Das Zurich Film Festival sorgt während knapp 2 Wochen für Kinofieber. Bis dahin stellen wir euch drei Mal 3 Must-Sees aus dem Programm des Festivals vor: Heute 3 Filme, die sich mit dem Thema Natur beschäftigen. Karge Wiesen, dunkle Wälder oder der Industrialisierung trotzen – unsere Filmtipps sind so vielfältig wie das Thema selbst.
1. «Wald»
Eindringliches Drama von Elisabeth Scharang
Marian (Brigitte Hobmeier) wird Zeugin eines Terroranschlags und droht an dem emotionalen Trauma zu zerbrechen. In der Stadt, in der sie lebt, fühlt sie sich nicht mehr sicher und beschliesst, in das Haus ihrer Kindheit zurückzukehren. Das Haus liegt mitten in der Natur und der umliegende Wald wird für Marian ein Ort der Heilung. Doch die Dorfgemeinschaft ist nicht gerade gut auf die Rückkehrerin zu sprechen. Als sie ihre Jugendfreundin Gerti wiedertrifft, kochen alte Konflikte hoch.
Die Grundlage für «Wald» bildet der gleichnamige Roman von Doris Knecht. Regisseurin Elisabeth Scharang hat sich aber nicht nur davon, sondern auch von ihren eigenen Lebenserfahrungen inspirieren lassen. Sie wird gemeinsam mit ihrer Hauptdarstellerin am 29. September den Film präsentieren.
2. «A Year in a Field»
Eine meditative, aber auch aufrüttelnde Dokumentation über ein Feld in England.
Ein 4000 Jahre alter Monolith steht in einem Feld in Cornwall. Im experimentellen und sehr zurückgenommenen Dokumentarfilm «A Year in a Field» begleiten wir diesen Stein im Wandel der Jahreszeiten, während er stoisch ein weiteres Jahr hinter sich bringt – völlig unbeeindruckt von der lebendigen Welt. Die langen Einstellungen und ruhigen Naturszenen haben zusammen mit der Musik eine mediative und gelassene Wirkung, während das Voice-Over des Regisseurs Christopher Morris über seine Gedanken zum Klimawandel berichtet.
Der Film entstand aus einer Fotografie Serie des Regisseurs, der den Stein über sechs Jahre lang regelmässig fotografierte. Im Lockdown entschloss er sich dann, den Stein zu filmen – jeden Tag. Morris sagte in einem Interview mit dem Guardian: «Es ist ein sehr persönlicher Film, den ich selbst gedreht und geschnitten habe und der kein Geld gekostet hat. Er zeigt das Innenleben eines Feldes, er ist sehr langsam, er ist sehr ruhig und sanft.»
3. «Evil Does Not Exist»
Hana (Ayaka Shibutani) lebt mit ihrem Vater im ländlichen Japan ein unspektakuläres, aber friedliches Leben. Der Frieden des kleinen Dorfes wird eines Tages bedroht, als ein Unternehmen in unmittelbarer Nähe des Dorfes Baupläne verwirklichen will. Da die Bewohner mit einem schwerwiegenden Eingriff in ihr Umfeld rechnen, scheint die Harmonie zwischen Mensch und Natur auf Messers Schneide zu stehen.
In Ryūsuke Hamaguchis («Drive my Car») neustem Film ziehen Aufnahmen von Wäldern mitunter minutenlang hin, Schnitte werden hingegen rar eingesetzt. Musikalische Streicher kommen hinzu, die in Verbindung mit den naturalistischen Aufnahmen eine gelungene, entschleunigende Wirkung erzielen.
Welche Filme sonst noch vom 28. September bis zum 8. Oktober am Zurich Film Festival laufen, erfährst du hier.
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