Artikel8. März 2019

5 Fakten über: Leinwand-Legende Robert Redford

5 Fakten über: Leinwand-Legende Robert Redford
© DCM Film

Mit 82 Jahren zieht Robert Redford in «The old Man and the Gun» seinen Hut: Der Film, in dem er den galanten Bankräuber gibt, soll sein (vorerst) letzter sein. Höchste Zeit deshalb, der Persönlichkeit und Karriere der Leinwand-Legende auf den Grund zu gehen – obwohl 5 Fakten dafür bei weitem nicht genügen.

1. Sein Durchbruch war gleichzeitig der Beginn einer nicht wegzudenkenden Institution im Filmbusiness.

Relativ spät, mit 33 Jahren, gelang dem in Kalifornien geborenen Robert Redford der schauspielerische Durchbruch: In «Zwei Banditen» spielte er die Rolle des legendären Sundance Kid. Mit seinem zunehmenden Einfluss und Vermögen setzte er sich einerseits leidenschaftlich für Umweltthemen ein und kaufte Land in Utah, wo er eine Farm aufbaute und ein Ski-Resort gründete, das nach der Figur benannt war, die ihn berühmt gemacht hatte.

The Sundance Kid und Butch Cassidy: Robert Redford (links) und Paul Newman in «Zwei Banditen».
The Sundance Kid und Butch Cassidy: Robert Redford (links) und Paul Newman in «Zwei Banditen». © IMDB

1980 kam dann eine weitere, heute nicht mehr aus der Filmlandschaft wegzudenkende Insitution dazu: Vor beinahe 40 Jahren lancierte Robert Redford das Sundance Film Festival, mit dem er aufstrebende Filmemacher fördern wollte. Heute zählt das Festival zu den renommiertesten Independent-Festivals überhaupt.

2. Vor der Karriere als Hollywood-Star lief nicht alles glatt.

Der Begriff "Wilde Jugend" ist beim heute 82-Jährigen sicherlich nicht verfehlt: Bevor sein Leben nämlich in – für die Verhältnisse eines Hollywood-Stars – mehr oder weniger geordneten Bahnen verlief, hatte es Robert Redford faustdick hinter den Ohren. Der Amerikaner war als Jugendlicher bekannt dafür, Radkappen von Autos zu stehlen und verlor wegen Trunkenheit gar sein Baseball Stipendium an der Universität von Colorado. Danach jobbte er eine Weile in Kaliforniens Ölfeldern, bis er sich genügend Geld für ein Kunststudium in Europa zusammengespart hatte. Der Weg als Schauspiellegende war also auf keinen Fall von Anfang an vorgezeichnet.

Nicht Rugby-, sondern Baseball-Profi hätte aus Redford werden sollen – wenn denn alles nach Plan verlaufen wäre.
Nicht Rugby-, sondern Baseball-Profi hätte aus Redford werden sollen – wenn denn alles nach Plan verlaufen wäre. © IMDB

3. Beinahe wäre ihm «Der Pate» in die Quere gekommen.

Bevor Al Pacino für die Rolle von Michael Corleone in «Der Pate» gecastet wurde, haben die Macher auch Robert Redford in Betracht gezogen. Wie wir wissen, zog Letzterer aber den Kürzeren – und dafür zwei Filme an Land, die sich ausbezahlt machen sollten: Die Rollen in den 1973 erschienen «Cherie Bitter» und «Der Clou» sorgten dafür, dass er während drei Jahren der absolut begehrteste Schauspieler an den Kinokassen war.

Er selbst ist dabei weniger begeistert von seiner Leinwand-Performance: In einem Interview gab Robert Redford an, seine Filme nicht gerne zu schauen, weil er nie zufrieden sei mit seiner Leistung – einzig und allein in «Der Clou» konnte der Altmeister sich von sich selbst überzeugen.

4. Mit dem Oscar als bester Schauspieler hat es zwar nie geklappt, aber...

...Redford gehört dafür zusammen mit Warren Beatty, Clint Eastwood, Mel Gibson, Richard Attenborough und Kevin Costner zu den wenigen hauptsächlich als Schauspieler bekannten Künstlern, die einen Oscar für die beste Regie gewonnen haben –  im Fall von Redford für «Ordinary People» im Jahr 1980.

«Der Clou» brachte Redford (rechts) eine Oscar-Nominierung ein und machte ihn zum Publikumsliebling.
«Der Clou» brachte Redford (rechts) eine Oscar-Nominierung ein und machte ihn zum Publikumsliebling. © IMDB

Als Schauspieler war er zwar schon einmal nominiert (1974 für «Der Clou»), geklappt hat es bisher aber nie – dafür bekam er 2002 den Honorary Award, mit dem er für sein Lebenswerk geehrt wurde.

5. Er ist ein Mann der Taten – und der Fairness.

Während seiner über 50 Jahre andauernden Karriere hat Redford in unzähligen Filmen mitgespielt, in denen oft auch Action-Geschick gefragt war. Seine Stunts machte er dabei häufig selbst, auch noch im hohen Alter. Das wurde ihm in «All is Lost» zum Verhängnis: Im 2013 im Kino gezeigten Survival-Streifen, der praktisch ohne Dialog auskommt, gerät Redford in einem Boot in einen Sturm. Weil er während den Dreharbeiten konstant mit Wasser zugeschüttet wurde, das unter anderem direkt auf sein Ohr zielte, erlitt er einen Infekt, der im linken Ohr zu einer Abnahme der Hörfähigkeit von 60 Prozent führte.

Seine Stunts macht er aber übrigens erst dann selbst, wenn er sich versichert hat, dass sein Stunt-Double – das so oder so gebucht wird – nichtsdestotrotz für seine Arbeit entlöhnt wird. Wie ein echter Gentleman eben.

«The Old Man and the Gun» läuft ab sofort in den deutschschweizer Kinos und soll Redfords letzter Film sein. Im Interview, das während dem letztjährigen Zurich Film Festival aufgenommen wurde, spricht Regisseur David Lowery über die Zusammenarbeit mit Redford – und redet in den höchsten Tönen vom Altmeister:

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