Sie wurde bisher dreimal für einen Oscar nominiert, hat mit 24 Jahren schon mit dem Who-is-Who von Hollywood zusammengearbeitet und wird von Ryan Gosling mit Komplimenten überschüttet: Die Rede ist von Saoirse Ronan, die mit ihrer irischen Bodenständigkeit punktet und im grossartigen «Lady Bird» als sinnsuchender Teenie gerade das Kinopublikum um den Finger wickelt.
1. Aus «Harry Potter» wurde leider nichts – dafür nahm Peter Jackson sie mit Handkuss.
2007 nahm die damals 13-Jährige am Casting für die Rolle der Luna Lovegood in der «Harry Potter»-Reihe teil – und musste die Rolle zu ihrem Frust an Evanna Lynch abtreten. Dieser Misserfolg erwies sich schlussendlich aber als Karrierestart: Stattdessen spielte sie an der Seite von Keira Knightley die Rolle der Briony Tallis in «Abbitte», welche dem Mädchen mit den stahlblauen Augen seine erste Oscar-Nomination bescherte – als eine der jüngsten Schauspielerinnen überhaupt.
Kurz nach den Dreharbeiten zum Drama castete Peter Jackson sie für «The Lovely Bones – In meinem Himmel» – nur aufgrund von Videoaufnahmen, die sie von Irland geschickt hatte. Fun Fact: Jacksons Wahl fiel unter anderem auf Saoirse, weil er ein unbekanntes Gesicht für die Rolle der Susie Salmon wollte – was nach dem Riesenerfolg von «Abbitte» und der Oscarnomination natürlich nicht mehr wirklich der Fall war.
2. Zu ihren grössten Bewunderern gehört niemand Geringeres als Ryan Gosling.
Ryan Gosling sollte eigentlich schon 2007 für «The Lovely Bones – In meinem Himmel» mit Saoirse zusammenarbeiten – ursprünglich war der Amerikaner als ihr Vater vorgesehen. Gosling nahm für die Rolle einiges an Gewicht zu, was Regisseur Peter Jackson nicht zusagte: Ihre unterschiedliche Wahrnehmung des Charakters führte dazu, dass Gosling kurz vor Drehbeginn aus dem Projekt geworfen wurde. 2013 kam dann aber doch eine Kooperation zustande: Die Irin spielte in Goslings Regiedebüt «Lost River». Dieser war danach voll des Lobes für die damals erst 19-Jährige: Jeder Schauspieler könne von Saoirse lernen, sie sei ein Genie aus dem Golden Age und eine zweite Meryl Streep. Und: Sie habe ihn zu einem besseren Schauspieler gemacht.
3. Sie ist durch und durch an Irish girl.
Saoirse hat nicht nur einen extrem typischen irischen Namen – der übrigens Freiheit bedeutet – sondern fällt in Interviews auch immer wieder durch ihren starken irischen Akzent auf, der direkt von Dublins Strassen stammt. Dass sie stolz auf ihre irischen Wurzeln ist, merkt man: So spielt sie zum Beispiel die Hauptrolle in Ed Sheerans Videoclip zum Song "Galway Girl", für welchen sie und ihr Landsmann während mehreren Tagen durch die irische Hauptstadt gestreift sind und sich dabei selbst gefilmt haben.
4. Sie spielt ihre Rollen nicht nur gut, sie hat auch ein Händchen für deren Auswahl.
Die 24-Jährige hat in ihrem kurzen Leben schon einige grosse Rollenangebote bekommen, die sie ablehnen musste – so hätte sie zum Beispiel eine Elfin in «Herr der Ringe» oder Kitty in «Anna Karenina» spielen können, die schlussendlich von der Schwedin Alicia Vikander verkörpert wurde. Saoirse hat beide Rollen ausgeschlagen, weil sie je über ein Jahr in Anspruch genommen hätten und sie deshalb andere Projekte auf Eis hätte legen müssen. Anscheinend zahlt sich diese bedachte Selektion aber aus, und Saoirse hat ein Händchen für gute Filme – hat sie doch schon in vier Filmen mitgespielt, die danach als bester Film ins Rennen um einen Oscar gingen: «Abbitte» (2007), «The Grand Budapest Hotel» (2014), «Brooklyn – Eine Liebe zwischen zwei Welten» (2015) und «Lady Bird» (2018).
5. Die Story in «Brooklyn – Eine Liebe zwischen zwei Welten» könnte ihre eigene sein.
Saoirse wuchs nicht nur rund 20 Minuten vom Dorf entfernt auf, von dem die Protagonistin Eilis in «Brooklyn – Eine Liebe zwischen zwei Welten» Abschied nehmen musste, um im Land der unbegrenzten Möglichkeiten ihr Glück zu versuchen, sondern kennt auch deren Heimweh nur zu gut: Die Irin hat in einem Interview zugegeben, ihre Heimat nach ihrem Umzug nach London unglaublich vermisst zu haben. Auch sonst gibt es viele Parallelen zu ihrem eigenen Leben: Sie selbst ist am 12. April 1994 in der Bronx in New York geboren, weil ihre Eltern damals für elf Jahre in Amerika lebten. Geheiratet haben sie – wie im Film – in der City Hall: Am Abend gings zur Feier des Tages ins Restaurant, am nächsten Tag wieder zur Arbeit.
Ihre Eltern sind Saoirse auch sonst sehr wichtig, haben sie die Schauspielerin doch früher überall hin begleitet – auch zu den zahlreichen Award-Shows. Bei den diesjährigen Verleihungen der Golden Globes, bei denen sie für «Lady Bird» den Preis als beste Schauspielerin in einer Komödie gewann, nahm ihre Mutter lediglich per Facetime teil – als Begleitung war ihre beste Freundin Eileen anwesend, die in «Brooklyn – Liebe zwischen zwei Welten» ihre Freundin Nancy spielt.
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