Artikel14. Juni 2024

Gerichtsdrama voller Twists: 5 Gründe, die Apple TV+-Serie «Aus Mangel an Beweisen» zu schauen

Gerichtsdrama voller Twists: 5 Gründe, die Apple TV+-Serie «Aus Mangel an Beweisen» zu schauen
© Apple TV+

Bereits 1990 mit Harrison Ford verfilmt, erscheint auf Apple TV+ nun eine Serien-Neuauflage von «Aus Mangel an Beweisen». Unter dem wachsamen Auge des Anwaltsserien-Experten David Kelley («Ally McBeal», «The Lincoln Lawyer») und Produzent J.J. Abrams, muss Jake Gyllenhaal in einem haarsträubenden Mordfall seine Unschuld beweisen. Wir haben 5 Gründe, warum du dir das nicht entgehen lassen solltest.

Rusty Sabich ist leitender stellvertretender Staatsanwalt und lebt ein äusserlich idyllisches Leben mit seiner Familie. Eines Tages erfährt er jedoch, dass seine Kollegin Carolyn grausam ermordet wurde und wird direkt für den Fall eingespannt. Was niemand weiss: Rusty hatte eine Affäre mit ihr. Doch bald brodeln seine Geheimnisse an die Oberfläche und drohen, sein ganzes Leben zu zerstören. Er muss so schnell wie möglich den wahren Täter finden, denn die Beweise gegen ihn türmen sich.

1. Kurvenreiche Handlung mit Überraschungen

Jake Gyllenhaal und Bill Camp in «Aus Mangel an Beweisen» © Apple TV+

Wer weder die Verfilmung aus dem Jahre 1990 mit Harrison Ford gesehen noch die Romanvorlage von Scott Turow gelesen hat, kann sich in «Aus Mangel an Beweisen» auf eine wahre Achterbahnfahrt voller Wendungen gefasst machen. Doch auch Krimi-Fans, die die Geschichte kennen, werden ihren Spass an der spannend erzählten Geschichte haben. In bester Serien-Manier bietet jede Folge zum Schluss einen schockierenden Cliffhanger, der zum Binge Watching einlädt.

Die Geschichte des erfolgreichen Staatsanwalts, der alles im Griff zu haben scheint, dann aber mehr und mehr abrutscht, ist unterhaltsam und aufregend inszeniert. Gemeinsam mit Rustys Umfeld lernen wir als Zuschauer:innen nach und nach die schockierenden Geheimnisse kennen, die ihm zum Verhängnis werden. Auch weil zunächst nur wenig über die Motive und Ziele der Hauptfigur erzählt wird, bleiben stets Zweifel: Ist er vielleicht doch schuldig?

2. Schlachtfeld Staatsanwaltschaft

O-T Fagbenle und Jake Gyllenhaal in «Aus Mangel an Beweisen» © Apple TV+

Direkt in der ersten Episode von «Aus Mangel an Beweisen» folgt die Serie Rusty ins Büro der Staatsanwaltschaft und schnell wird klar: Hier herrscht ein rauer Ton! Es fliegen derart die “Fucks”, dass das Nachfolgen der Fäuste nur noch eine Frage der Zeit zu sein scheint. Unheimlich unterhaltsam, auch wenn vermutlich die wenigsten gern ihren Arbeitsplatz in dieses Büro verlegen würden.

Beim Grund für diese Feindseligkeit wird es spannend: Hier ist Politik im Spiel! Rusty arbeitet für den schwindenden Bezirksstaatsanwalt Raymond Horgan, der im Wahlkampf gegen den jüngeren, ehrgeizigen Nico Della Guardia steht. Dieser nutzt den Mord schamlos für seinen Wahlkampf und redet bei jeder Gelegenheit schlecht von seinen amtierenden Kollegen. Logisch, dass hier die Fetzen fliegen!

3. Gnadenlose Offenheit

Jake Gyllenhaal, Ruth Negga, Chase Infiniti und Kingston Rumi Southwick in «Aus Mangel an Beweisen» © Apple TV+

Die einzige Person, die von der Affäre zwischen Rusty und Carolyn weiss, ist seine Ehefrau Barbara, hier eindrucksvoll verkörpert von Ruth Negga. Sie glaubt, die Affäre wäre seit über einem Jahr vorbei, konnte ihrem Mann aber noch nicht verzeihen. Auch eine gemeinsame Therapie hat die Wunde, die der Betrug gerissen hat, bisher nicht heilen können – trotzdem bleibt sie bei ihm.

Als klar wird, dass Rusty die Beziehung zu Carolyn heimlich fortgesetzt hat, schafft Barbara klare Verhältnisse: Dieses Mal will sie das Leid nicht allein tragen. In einem extrem unangenehmen Gespräch zwingt sie ihn, es auch den Teenie-Kindern zu beichten. Die Offenheit innerhalb der Familie in «Aus Mangel an Beweisen» ist oft schmerzhaft, aber eine angenehme Abwechslung, denn die Kinder werden ernst genommen und ihre Fragen ehrlich beantwortet. Auch wenn es um die Ermittlungen gegen Rusty geht, wird mit offenen Karten gespielt. Das familiäre Trauma wird geteilt.

4. Tempo, Tempo, Tempo

Jake Gyllenhaal und Renate Reinsve in «Aus Mangel an Beweisen» © Apple TV+

Die Erzählgeschwindigkeit in «Aus Mangel an Beweisen» ist hoch. Vor allem zu Beginn werden den Zuschauenden die Szenen nur so um die Ohren gehauen, zum Luft holen ist wenig Zeit. Hinzu kommt eine dynamische Kameraführung und schnelle Schnitte, die der Serie weiteres Tempo verleihen. Langweilig wird es hier auf keinen Fall!

In späteren Episoden kommen ausserdem Rückblenden und Parallelmontagen hinzu, wenn Rusty sich an seine Vergangenheit mit Carolyn erinnert. Immer wieder werden Liebesszenen mit ihr den intimen Momenten mit seiner Frau gegenübergestellt, was nicht nur inhaltlich eine Menge erzählt, sondern auch ästhetisch spannend ist.

5. Bröckelnde Masken: Jake Gyllenhaal

Jake Gyllenhaal in «Aus Mangel an Beweisen» © Apple TV+

«Aus Mangel an Beweisen» dreht sich hauptsächlich um den Protagonisten Rusty, der von Hollywoodstar Jake Gyllenhaal («Donnie Darko», «Nightcrawler») facettenreich verkörpert wird. Mit Finesse wechselt er zwischen den turbulenten Gemütszuständen seiner Figur hin und her und zeigt eine grosse Bandbreite seines schauspielerischen Könnens. Er verleiht seiner wechselhaften Figur die nötige emotionale Wucht und Doppeldeutigkeit, die ihn gleichzeitig sympathisch und abstossend machen.

Ob mit selbstgerechter Überheblichkeit als erfolgreicher Staatsanwalt, der alle Fäden in der Hand hält oder später als verzweifelter Angeklagter, der sich immer mehr in einer Falle verheddert – Jake Gyllenhaal überzeugt auf ganzer Linie mit intensivem, glaubwürdigen Schauspiel. Besonders im ersten Gespräch mit seinen Kollegen, die ihn mit seiner Affäre und einigen belastenden Beweisen konfrontieren, zeigt der Schauspieler sein Talent – in seiner Mimik brodelt es, als sein Lügenkonstrukt immer mehr auseinanderbricht.

4.5 von 5 ★

«Aus Mangel an Beweisen» ist seit dem 12. Juni auf Apple TV+ verfügbar.

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