Artikel16. September 2019

5 Must-Sees für das 15. Zurich Film Festival: Auf Identitätssuche

5 Must-Sees für das 15. Zurich Film Festival: Auf Identitätssuche
© Zurich Film Festival

Am Donnerstag, 26. September ist es wieder so weit: Das Zurich Film Festival sorgt während knapp zwei Wochen für Kinofieber in der Limmatstadt. Bis dahin stellen wir euch drei Mal 5 Must-Sees aus dem Programm des Festivals vor – beginnend mit lauter Geschichten rund um das Thema Identitätssuche.

Die 5 Filme im Schnelldurchlauf

1. The Farewell

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Amerikanisch-chinesische Tragikomödie am Puls der Zeit

„Ist es nicht falsch, zu lügen?“ – „Es ist eine gute Lüge.“ Die ganze Familie weiss, dass Grossmutter Nai-Nai nur noch wenige Wochen zu leben hat. Doch niemand wagt es, die Betroffene selbst über die Krebsdiagnose in Kenntnis zu setzen. Die in New York lebende Enkelin Billi, die selber gerade eine Absage für ein erhofftes Guggenheim-Stipendium zu verschweigen hat, reist in ihre Heimat China, wo sich die ganze Grossfamilie trifft. Es soll ein „getarntes“ Ab- schiedsfest werden, denn vom Abschied darf die Matriarchin Nai-Nai nichts mitbekommen.

Eine inszenierte Hochzeit und gemeinsame Familienabende lassen aber weder Billi noch Nai-Nai darüber hinwegsehen, dass die Wahrheit unter den Friedensteppich gekehrt wird. Lulu Wang erzählt mit süsser Melancholie und feinem Humor von der Suche nach den eigenen Wurzeln und dem Zusammenhalt einer chinesischen Grossfamilie. «Crazy Rich Asians»-Star Awkwafina glänzt in der Hauptrolle.

«The Farewell» feierte zu Beginn dieses Jahres am Sundance Film Festival seine Premiere und wurde daraufhin mit Kritikerlob überschüttet – am Zurich Film Festival läuft die Tragikomödie in der Reihe «Gala Premieren».

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2. Lara

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Deutsches Drama über eine Frau und ihren 60. Geburtstag

Ein Herbsttag in Berlin. Lara wird heute 60. Eigentlich hätte sie allen Grund zur Freude, denn ihr Sohn Viktor gibt an diesem Abend das wichtigste Klavierkonzert seiner Karriere. Immerhin ist sie es, der er seinen musikalischen Werdegang zu verdanken hat. Doch Viktor reagiert nicht mehr auf ihre Anrufe und nichts deutet darauf hin, dass Lara heute Abend willkommen ist.

Die pensionierte Stadtbeamtin, die ihre Mitmenschen mit ihrer schroffen Art nicht selten vor den Kopf stösst, macht sich mit Zigaretten und Bargeld ausgerüstet auf den Weg durch die Stadt. Heute will sie grosszügig sein und sich von ihrer besten Seite zeigen. Doch je mehr sie um einen versöhnlichen Geburtstag ringt, desto mehr muss sie sich ihren eigenen Dämonen stellen.

Das Drama mit Corinna Harfouch als unnahbare Mutter und Tom Schilling als ihr talentierter Sohn Viktor wird am Zurich Film Festival im Wettbewerb Fokus Schweiz, Deutschland, Österreich gezeigt.

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3. Babyteeth

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Die etwas andere Tragikomöde über einen krebskranken Teenie

Milla ist eine zierliche Teenagerin mit hellgrünen, wachen Augen und einem engelsgleichen Gesicht. Dass sie sich ausgerechnet in Moses, einen durchgeknallten, drogenabhängigen Halbstarken verliebt, ist das Letzte, was sich Henry und Anna für ihre krebskranke Tochter gewünscht hätten. Nicht, dass der überfürsorgliche Psychiater und die stimmungslabile Pianistin perfekte Eltern wären.

Doch Moses bringt einen völlig unerwarteten Wind – oder eher Wirbelsturm – in diese auch so schon schräge Familie. Inmitten von Verlustängsten, Liebeshunger und Suchtproblemen entstehen neue Räume für Trost und Vertrauen. Und Milla zeigt ihrem ganzen Umfeld, wie frei es sich lebt, wenn man wirklich nichts mehr zu verlieren hat.

Mit australischem Humor und ganz viel Skurrilität geht «Babyteeth» an Themen wie Krebs und die Abnabelung vom Elternhaus heran – am Zurich Film Festival läuft der Film im Spielfilmwettbewerb.

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4. I'll be your Mirror

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Schweizer Doku über eine Mutter im Zwiespalt

Wie weit lässt sich Mutterschaft und Selbstverwirklichung vereinbaren? Für ihre künstlerische Entwicklung würde Johanna Faust ihre Kinder und ihren Mann gerne zurücklassen. Der eintönige Alltagstrott zu Hause hat sie schliesslich immer tiefer in die Einsamkeit geführt. Doch jetzt, wo eine konkrete Einladung für ein Kunststudium in Oxford auf dem Tisch liegt, regen sich Zweifel: Waren da nicht unterdrückte Erinnerungen aus der Kindheit von Johannas Mutter? Musste diese nicht bereits erleben, was Johanna nun ihren Kindern antun möchte? Auf der Suche nach einer Antwort begibt sich Johanna samt Mann und Kindern auf eine Reise in die Vergangenheit ihrer Familie, die sie aus der Schweiz über die USA bis in die Wüste Mexikos führt.

«I'll be your Mirror» läuft am Zurich Film Festival im Wettbewerb in der Reihe «Fokus Schweiz, Deutschland, Österreich».

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5. La Belle Époque

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Nostalgische Zeitreise auf französisch

Mit seinen gut sechzig Jahren ist der einst erfolgreiche Comiczeichner Victor längst ein Zyniker geworden. Seine Frau Marianne schläft schon lange nicht mehr mit ihm – stattdessen mit seinem besten Freund. Victors Sohn kann sich das verbitterte Dasein seines Vaters nicht länger ansehen und überzeugt ihn von einer verrückten Idee: eine inszenierte „Zeitreise“ in die Vergangenheit, an seinen glücklichsten Tag, als er Marianne im Jahre 1974 kennenlernte.

Ermöglicht wird diese Illusion vom erfolgreichen Unternehmer Antoine, der mittels authentischer Kulissen und Schauspieler, jedes beliebige Ereignis wieder erlebbar macht. Victor lässt sich darauf ein und ist prompt überwältigt von den nostalgischen Gefühlen und der jungen Version seiner Marianne. Doch die Illusion hat ihren Preis.

Nach «Monsieur et Madame Adelman» ist dies Nicolas Bedos zweites Werk, das sich auf mit den sentimentalen Auswirkungen der Zeit beschäftigt – am Zurich Film Festival läuft die französische Tragikomödie als Gala-Premiere.

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Welche Filme sonst noch vom 26. September bis zum 6. Oktober am Zurich Film Festival laufen, erfährst du hier.

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