Kritik5. September 2022

Amazon-Serienkritik «Herr der Ringe: Die Ringe der Macht»: Dem Bösen auf der Spur

Amazon-Serienkritik «Herr der Ringe: Die Ringe der Macht»: Dem Bösen auf der Spur
© IMDb

Steht mit der Amazon-Serie «Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht» ein neues Fantasy-Meisterwerk an? Nach zwei Episoden lässt sich diese Frage noch nicht final beantworten. Der Grundstein für ein aufregendes, tief in die Tolkien-Mythologie eintauchendes Abenteuer ist aber durchaus gelegt.

Filmkritik von Christopher Diekhaus

Viele Jahrtausende vor den Ereignissen aus «Der Hobbit» und «Der Herr der Ringe» scheint nach dem Sieg über den finsteren Morgoth in Mittelerde eine Zeit des Friedens greifbar. Anders als ihr optimistischer Freund Elrond (Robert Aramayo) glaubt die junge Elbin Galadriel (Morfydd Clark) jedoch, dass das Böse noch nicht verschwunden ist.

Während die menschliche Heilerin Bronwyn (Nazanin Boniadi) und der Waldelb Arondir (Ismael Cruz Córdova) ebenfalls Spuren düsterer Kräfte finden, macht die unangepasste Nori Brandyfoot (Markella Kavenagh), die zum Hobbitstamm der Harfüsse gehört, eine nicht minder überraschende Entdeckung.

Patrick McKay und John D. Payne, die kreativen Köpfe der Amazon-Produktion, geben sich Mühe, die Fülle an Figuren, Namen und Orten überschaubar zu halten.– Cineman-Filmkritiker Christopher Diekhaus

Tyroe Muhafidin, Nazanin Boniadi, und Ismael Cruz Cordova in «Herr der Ringe: Die Ringe der Macht» © IMDb

Die Basis der Serie bilden Hintergrundschilderungen aus dem «Der Herr der Ringe»-Roman und dessen Anhängen, in denen Schöpfer J. R. R. Tolkien die Geschichte und den Aufbau seines Fantasy-Universums etwas genauer ausleuchtet.

Optisch ist «Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht» ein Hochgenuss.– Cineman-Filmkritiker Christopher Diekhaus

Patrick McKay und John D. Payne, die kreativen Köpfe der Amazon-Produktion, geben sich Mühe, die Fülle an Figuren, Namen und Orten überschaubar zu halten. Gerade Nichtkenner der Tolkien-Geschichten dürften hier und da trotzdem den Überblick verlieren.

Ismael Cruz Cordova in Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht © IMDb

Da zu Beginn so viel erklärt und eingeführt werden muss, steigt die Spannungskurve nur langsam an und wirken die Charaktere zum Teil noch etwas schablonenhaft. Interessante Entwicklungen, etwa im Falle Galadriels und Noris, zeichnen sich aber schon ab.

Sehr schön zum Vorschein bringen die Macher den Detailreichtum des Tolkien-Kosmos und servieren uns Bilder, die den Kinowerken Peter Jacksons in nichts nachstehen. Optisch ist «Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht» ein Hochgenuss. Ob die sechs verbleibenden Episoden auch erzählerisch durchstarten können, muss sich noch zeigen.

3,5 von 5 ★

Die ersten zwei Folgen von«Herr der Ringe: Die Ringe der Macht» sind seit dem 02. September auf Amazon Prime verfügbar.

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