Kritik21. März 2024 Cineman Redaktion
Apple TV+-Kritik: «Palm Royale»: Sonne, Cocktails und die High Society
Die umwerfende Kristen Wiig kehrt mit «Palm Royale», einem bunten und aufregenden Genremix voller 60er-Jahre-Flair, auf die Bildschirme zurück. Wir verraten dir, ob sich die Reise zu diesem Luxusclub lohnt.
von Maxime Maynard; übersetzt aus dem Französischen
Maxine Simmons (Kristen Wiig) ist gerade erst in Palm Beach, Florida, gelandet und träumt davon, ihren Platz in der High Society zu finden. Und welcher Ort wäre dafür besser geeignet als das Palm Royale, ein exklusiver Club, in dem sich die einflussreichsten Frauen der Gemeinde treffen? Doch Evelyn (Allison Janney), Dinah (Leslie Bibb) und ihre Freundinnen nehmen nicht jede auf. Wie weit wird Maxine gehen, um akzeptiert zu werden?
Bereit für einen Trip in die Vergangenheit? Dann reise mit «Palm Royale», der neuen Apple TV+ Serie, die von Abe Sylvia kreiert wurde, ins Jahr 1969 an die Ostküste der USA. Der Drehbuchautor des Films «The Eyes of Tammy Faye» und der schwarzhumorigen Serie «Dead to Me» entführt uns nach Palm Beach, Florida, in das opulente Leben einer Gruppe von Frauen aus der High Society. Von den ersten Sekunden an ziehen die Kulissen von Ellen Reede und die Kostüme von Alix Friedberg in ihren Bann. Fans einer Ästhetik à la «Mad Men» werden begeistert sein. Die fabelhafte Kameraarbeit von Todd McMullen und David Lanzenberg veredelt das Ganze in einer Abfolge von warmen, farbenfrohen Bildern.
Die Schauspielerin Kristen Wiig wurde durch die berühmte Sketch-Show «Saturday Night Live» von einem breiten amerikanischen Publikum entdeckt und machte sich mit dem Erfolg der Komödie «Brautalarm» im Jahr 2011 auch international einen Namen. Während ihr pointierter Witz und die Vielzahl ihrer Gesichtsausdrücke sie zu einer prominenten Figur in der Comedy-Szene gemacht haben, konnte die Schauspielerin die Vielseitigkeit ihres Talents bereits in Dramen wie «The Skeletons Twins» im Jahr 2014 unter Beweis stellen. Ein wechselhafter Werdegang, der in dieser köstlichen neuen Interpretation zum Tragen kommt. Ausgestattet mit einem manchmal holprigen Akzent aus dem Süden der USA und einem unerbittlichen Willen, strahlt die sonnige Maxine als Charakter eine seltene Intensität aus.
An ihrer Seite stehen nicht weniger als zwei Oscar-Preisträgerinnen – Allison Janney und Laura Dern -, die Leslie Bibb («Popular»), Kaia Gerber («Bottoms») und Josh Lucas («Fashion Victim») begleiten. Die wahre Entdeckung ist jedoch zweifellos der berühmte puertoricanische Sänger Ricky Martin, der in der Rolle des Kellners Robert besonders viel Spass zu haben scheint. Doch die wahre Stärke der Serie ist der Elan, mit dem die ansprechende Besetzung jede dieser Figuren verkörpert. Obwohl «Palm Royale» Schwierigkeiten hat, sich für ein bestimmtes Genre zu entscheiden und damit Gefahr läuft, sein Publikum zu verlieren, gelingt es mit der humorvollen Subtilität der Dialoge, eingebettet in eine Atmosphäre à la «Desperate Housewives», zu begeistern und in eine Zeit zu entführen, die sich mitten in einer Revolution befindet. Also, Sonnebrille auf und ab ins Florida der 60er!
4 von 5 ★
«Palm Royale» ist seit dem 20. März bei Apple TV+ verfügbar.
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