Artikel20. Juli 2021

Auf dem Sofa um die Welt: 11 Filme zum Wegträumen

Auf dem Sofa um die Welt: 11 Filme zum Wegträumen
© 20th Century Fox Switzerland

Die nächste Reise ist noch in weiter Ferne und man sehnt sich danach, aus dem Alltag zu entfliehen und in eine neue Welt einzutauchen. Um das Fernweh etwas zu mildern, hilft ein Abstecher in die Traumfabrik – sie entführt in fremde Länder und lässt den Zuschauer den Charme eines Ortes spüren, als wäre man selbst dabei. Diese 11 Filme sind Balsam für jeden, der vom Fernweh geplagt ist.

1. Sieben Jahre in Tibet

© Pathé Films

Tibet.

Heinrich Harrer (Brad Pitt), ein österreichischer Bergsteiger, wuchs mit der Nazi-Ideologie auf und identifizierte sich auch stark damit. Eines Tages macht er sich auf den Weg, um den höchsten Gipfel der Erde zu bezwingen, und lässt seine schwangere Frau zuhause zurück. Während seiner Reise bricht der Zweite Weltkrieg aus und es ist Harrer nicht mehr möglich, nach Hause zurückzukehren. Er muss fliehen und findet schliesslich in Tibet Zuflucht. Ein harter Überlebenskampf zwingt ihn, seine Sichtweise zu überdenken. Er begegnet Tenzin, dem jungen Dalai Lama und bald entsteht eine Freundschaft, die sein Leben von Grund auf verändert.

Wegen ihres Films «Sieben Jahre in Tibet» erhielten der Regisseur Jean-Jacques Annaud sowie die Darsteller Brad Pitt, David Thewlis und Jamyang Jamtsho Wangchuk ein lebenslanges Einreiseverbot in die Volksrepublik China– Walter Goodman, New York Times

Sehenswert weil: Der biografische Abenteuerfilm hinsichtlich Kostüme und Setbild auch heute noch beeindruckt und neugierig werden lässt. Begleitet werden die wunderschönen Landschaftsaufnahmen vom atmosphärischen und überaus stimmigen Soundtrack von John Williams, der ein sehr gutes Gefühl für Tibet vermittelt.

Film à 139 Minuten

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2. Vincent will Meer

© Pathé Films

Griechenland, Italien.

Vincent (Florian David Fitz) leidet am Tourette-Syndrom und wird nach einem Ausbruch an der Beerdigung seiner Mutter kurzerhand von seinem Vater, dem Lokalpolitiker Robert Gellner (Heino Ferch) in ein Therapiezentrum abgeschoben, da ihm das Verhalten seines Sohnes peinlich ist und er um sein Image besorgt scheint. Im Heim soll Vincent andere Mensche 'wie ihn' kennen lernen und von seinen Anfällen geheilt werden.

Anders als sein Vater, ist Vincent nicht bereit, sein Anderssein zu verteufeln. Zusammen mit der Magersüchtigen Marie (Karoline Herfurth) und dem zwangsneurotischen Alexander (Johannes Allmayer) macht er sich mit einem gestohlenen Auto auf den Weg ans Meer.

Sehenswert weil: Die Tragikomödie handwerklich anspricht und schöne Landschaftsaufnahmen auf der Reise von Vincent und seinen beiden Begleitern präsentiert.

Film à 96 Minuten

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3. Best Exotic Marigold Hotel

© 20th Century Fox Switzerland

Indien.

John Madden, der einst mit «Shakespeare in Love» zu Oscar-Ehren kam und und kürzlich Helen Mirren aus dem Agenten-Ruhestand holte, verfrachtet ein bunt gemischtes Grüppchen nicht mehr ganz junger Briten von der Insel nach Indien. Sie sollen sich in einem ihrer Meinung nach neu restaurierten Hotel niederlassen. Weniger luxuriös als angekündigt, beginnt das Marigold Hotel dennoch langsam auf unerwartete Weise zu bezaubern.

Sehenswert weil: Der starbesetzte Feel-Good-Film gekonnt amüsante und gefühlvolle Momente verbindet und die Zuschauer in die exotische Welt Indiens entführt: Der Regisseur erschafft einen leichtfüssigen, lebensbejahenden Ausflug in eine ferne Kultur, die der unseren manchmal gar nicht so unähnlich erscheint.

Film à 124 Minuten

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4. Der mit dem Wolf tanzt

© Pathé Films

South Dakota USA.

Lieutenant John Dunbar (Kevin Costner), der einem abgelegenen Aussenposten des westlichen Bürgerkriegs zugewiesen ist, freundet sich mit Wölfen und Indianern an, was ihn zu einer unerträglichen Verwirrung im Militär macht.

Regisseur und Hauptdarsteller Kevin Costner beeindruckte 1990 die heute lebenden Sioux mit seiner Darstellung der Indianer so sehr, dass sie ihn zu einem Ehrenmitglied ihres Volkes machten.– Dirk Johnson, New York Times

Sehenswert weil: Der Film «Der mit dem Wolf tanzt» nebst einer starken Thematisierung der Überwindung von kulturellen Grenzen und einer glaubhaft dargestellten Auswirkung von Einsamkeit, mit traumhaft schönen und unverkennbaren Landschaftsbildern von South Dakota überzeugt.

Film à 224 Minuten

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5. Into The Wild

© Pathé Films

Alaska USA.

Gleich nach dem College-Abschluss verabschiedet sich Christopher McCandless (Emile Hirsch) von seiner bürgerlichen Existenz, gibt seine Ersparnisse auf und bricht auf zu seinem langen Trip durch die USA und ihre unglaublichen Landschaften. Völlig ohne Kontakt zu seiner Familie trifft der junge Mann auf immer neue Bekanntschaften, doch am Ende seiner konsequenten Selbstfindungsreise liegt die Wildnis Alaskas in all ihrer Einsamkeit, wo ein Buch über essbare Pflanzen mehr wert ist als jede Kreditkarte.

Sehenswert weil: Regisseur Sean Penn in seinem bisher epischsten und warmherzigsten Film für diese ungewöhnliche Reise die ganze Pracht amerikanischer Landschaften in all ihrer Vielfalt einfängt. Dass er dabei nicht in verklärende Natur-Romantik verfällt, verdankt er nicht nur den berührenden und eigens von Eddie Vedder komponierten Songs, sondern auch seinem Hauptdarsteller Emile Hirsch, der sich als Aussteiger auf eine wahre Tour de Force einlässt

Film à 148 Minuten

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6. Die Reise des jungen Che

© Pathé Films

Südamerika.

In den frühen fünfziger Jahren bricht der junge Medizinstudent Ernesto «Che» Guevara (Gael García Bernal) mit einem Freund, dem Biochemiker Alberto Granado (Rodrigo De La Serna), zu einer Motorradtour durch den südamerikanischen Kontinent auf. Vergnügen und Abenteuerlust sind ihre Motivation. Der 23-jährige «Che» ist immer noch Medizinstudent, von Asthma geplagt, ziellos und uninspiriert, was seine Zukunft anbelangt. Doch auf dieser Reise entdeckt er die Ansätze seiner späteren Berufung.

Sehenswert weil: Es dem Film weder an poetischen Elementen noch an Pathos mangelt. Dem Zuschauer wird eine unheimliche Bildgewalt und die Möglichkeit einer Reise geboten.

Film à 128 Minuten

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7. Mia und der weisse Löwe

© Impuls Pictures

Afrika.

Mia ist unglücklich darüber, dass sie mit ihrer Familie nach Südafrika ziehen musste, wo ihre Eltern eine Löwenfarm betreiben. Aber dann kommt ein weisser Löwe zur Welt, der Mias Herz für sich gewinnt. Der Löwe wird Charlie getauft und lebt im Haus – bis er zu gross ist. Mia beschwört ihren Vater, Charlie niemals zu verkaufen, aber ihre Eltern fürchten, dass die Bindung ihrer Tochter zu dem Tier zu stark wird. Darum soll Charlie weg. Als Mia dies erfährt, nimmt sie Charlie und flieht: Sie will ihn in ein Wildreservat bringen.

Über drei Jahre hinweg hat Gilles de Maistre seinen Film gedreht. Eine Notwendigkeit, weil er ohne Effekte auskommen und mit einem echten Löwen arbeiten wollte.– Cineman-Filmkritiker Peter Osteried

Sehenswert weil: Südafrika als Kulisse fantastische Bilder liefert, welche die grosse Weite der Umgebung erahnen lassen, und man nebenbei Mia und dem Löwen beim Älterwerden zusehen kann, wodurch man ein Gefühl für die in der Geschichte vergehende Zeit erhält.

Film à 98 Minuten

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8. Midnight In Paris

© Frenetic Films

Frankreich.

Der amerikanische Drehbuchautor Gil (Owen Wilson) ist verzaubert von Paris, als er mit seiner Verlobten in der französischen Hauptstadt urlaubt. Inez (Rachel McAdams) allerdings geht es weniger so, sie ist eher von ihrem alten Bekannten Paul (Michael Sheen) begeistert, den sie zufällig dort treffen.

Statt sich von seinem Konkurrenten vorführen zu lassen, zieht Gil abends alleine durch die Stadt der Liebe – und macht eine erstaunliche Entdeckung. Pünktlich zum Glockenschlag um Mitternacht nimmt ihn ein Oldtimer mit, der scheinbar direkt ins Paris der Zwanziger Jahre fährt, wo all die grossen Künstler und Intellektuellen nur darauf warten, Gil zu inspirieren.

Sehenswert weil: «Midnight In Paris» eine gelungene Komödie einer herrlich leichtfüssige Art ist, die den Zuschauer träumen lässt - nicht nur von der Stadt der Liebe, sondern auch vom Paris der Zwanziger Jahre.

Film à 94 Minuten

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9. Lost In Translation

© Pathé Films

Japan.

Eine junge Frau (Scarlett Johansson) trifft auf einen älteren, erfolgreichen Schauspieler (Bill Murray), der sich an einer Whiskywerbekampagne, produziert in Tokio, dumm und dämlich verdient. Beide sind übermüdet, schlaflos und von der Stadt dermassen überwältigt und verunsichert, dass sie sich erst einmal in die Anonymität eines sterilen Hotelbunkers zurückziehen. Trotz unterschiedlichster Vorzeichen finden sie sich in einem geteilten momentanen Lebensgefühl der Unzufriedenheit, Ratlosigkeit und Leere.

Sehenswert weil: Die Regisseurin Sofia Coppola ein Händchen für visuelle Darstellung hat. Tokyo, eine atemberaubende Metropole voller Reize und Eindrücke, die in «Lost In Translation» unglaublich schön und einzigartig dargestellt wird.

Film à 102 Minuten

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10. The Straight Story – Eine wahre Geschichte

© Frenetic Films

Amerika.

Seit zehn Jahren hat der 73-jährige Alvin Straight (Richard Farnsworth) aufgrund eines Streits nicht mehr mit seinem Bruder Lyle (Harry Dean Stanton) gesprochen. Ein Schlaganfall Lyles und sein eigener angeschlagener Gesundheitszustand lassen ihn den Entschluss fassen, den Streit zu begraben und sich mit seinem Bruder zu versöhnen.

Ohne Führerschein und Auto und mit wenig Geld, sieht er die Reise auf seinem motorisierten Rasenmäher als einzige Möglichkeit, um sein Ziel zu erreichen. Er setzt sich gegen alle Widerstände durch und macht sich mit sechs Stundenkilometern auf die rund 600 Kilometer lange Fahrt.

Sehenswert weil: Der untypische David Lynch-Film – ganz ohne Leichen – mit tollen Schauspielern, wunderbarer Filmmusik von Angelo Badalamenti und eindrucksvollen Aufnahmen von Amerikas Landschaft überzeugen.

Film à 111 Minuten

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11. Lawrence von Arabien

© Disney Schweiz

Ägypten.

Der britische Offizier Thomas Edward Lawrence (Peter O'Toole) wird nach 1916 nach Ägypten versetzt. Er vereint die verschiedenen, oft Krieg führenden arabischen Stämme erfolgreich und führt diese im Ersten Weltkrieg im Kampf gegen die Türken an. Während Lawrence in besagtem Kampf zur Legende aufsteigt, bekommt er vermehrt Gegenwind aus seinen eigenen Reihen zu spüren, da Briten und Franzosen durch die Vereinigung der Araber ihre kolonialen Interessen gefährdet sehen.

Sehenswert weil: Der 1963 siebenfach mit einem Oscar ausgezeichnete Film durch die Originalschauplätze in der Wüste Authentizität vermittelt und zusammen mit einer brillanten Kameraführung Fernweh erzeugt.

Film à 222 Minuten

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