News16. Februar 2018 Noëlle Tschudi
3 Gründe, wieso der Hype um «Black Panther» gerechtfertigt ist
«Black Panther» erobert derzeit die Herzen der Kritiker und Kinogänger gleichermassen. Wir liefern euch 3 Gründe, wieso der Begeisterungssturm um die Comicverfilmung alles andere als ungerechtfertigt ist.
1. «Black Panther» setzt nicht auf altbackene Schwarz-Weiss-Malerei.
Gründe weswegen Superheldenfilme in manchen Zuschauerkreisen mit kaum mehr als einem entnervten Naserümpfen quittiert werden, sind so zahlreich, wie die Schar der Superhelden selbst. Oft stehen ein wenig überraschender und voraussehbarer Plot sowie zum x-ten Mal hervorgekramte, plakative und eindimensionale Figuren im Kreuzfeuer der Kritik. Doch «Black Panther» kann mit all diesen Vorurteilen aufräumen und damit wohl auch den einen oder anderen Skeptiker vor die Grossleinwand locken.
Was der Film nicht bietet, ist einfältige Schwarz-Weiss-Malerei: Hier findet kein Kampf zwischen einem strahlenden Helden und einem abgrundtief bösen Antagonisten statt, der die Welt brennen sehen will. Stattdessen überzeugen "Gut" und "Böse" im Film durch triftige Argumente, zeigen auf, dass der Schein auch trügen kann und kaum jemand eine schneeweisse Weste trägt. Der Streifen macht damit einen realitätsnahen und frischen Eindruck, der neuen Schwung in das Marvel Cinematic Universe bringt.
2. Ein atemberaubendes Setting und an unterschiedlichste Stämme angelehnte Kostüme bieten ein Spektakel der Diversität.
Dass «Black Panther» schon im Vorfeld vor allem von der dunkelhäutigen Fangemeinschaft der Marvel-Filme gefeiert wurde, ist nicht von ungefähr: Mit dem mehrheitlich dunkelhäutig besetzten Cast hebt sich der Streifen massgeblich von der breiten Masse der Superhelden-Filme ab. Doch das ist bei Weitem nicht alles: Der afrofuturistische Staat Wakanda überzeugt durch atemberaubende Kulissen, die farbenfrohen Kostüme sind weit mehr als Superhelden-Roben mit Wow-Effekt und der Cast punktet mit Vielfalt und überrascht trotz männlicher Titelfigur durch zahlreiche starke, einflussreiche weibliche Figuren, die massgeblich zum Voranschreiten der Geschichte beitragen.
Kostümdesignerin Ruth Carter sorgte mit viel Fingerspitzengefühl, Liebe für's Detail und nicht zuletzt der Unterstützung eines über 100-köpfigen Teams dafür, dass «Black Panther» zu einem Schmelzpot unterschiedlichster afrokultureller Einflüsse wurde. Ironischerweise wird afrikanische Diversität in diesem futuristischen Fantasy-Streifen wie in kaum einem anderen Film zelebriert.
Sowohl die rituellen Bräuche als auch die Kostüme im Film entstanden in Anlehnung an Stämme, welche über ganz Afrika verteilt sind. Fazit: Carters Team gelang es mit Bravour, afrikanische Kulturen mit modernen Formen und futuristischen Elementen zu verbinden und somit phantastische und originelle Kostüme zu erschaffen, die «Black Panther» eine einzigartige Note verleihen.
3. Der Film hat auch abseits der Grossleinwand einiges zu sagen.
Schon erste Kritiken liessen verlauten, dass «Black Panther» der bislang wohl politischste Film sei. Dabei kommt der Streifen selbstverständlich nicht als verkappter Politthriller daher – aber dennoch: Er hat auch abseits der Grossleinwand einiges zu sagen. Neben gross angelegten Actionszenen, unabdingbaren Fantasyelementen und makellosen Special-Effects weist die Comicverfilmung schliesslich auch ganz offenkundig auf soziale, ökonomische und hochaktuelle Probleme hin - ein Fingerzeig, der deutlicher nicht sein könnte und vermutlich zu einigen heissen Diskussionen führen könnte.
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