Kritik26. Oktober 2020

«Clara und der magische Drache» Filmkritik: Ein modernes, ukrainisches Märchen

«Clara und der magische Drache» Filmkritik: Ein modernes, ukrainisches Märchen
© Moviebiz

Krisenzeiten im Kino offerieren ungewöhnlichen Filmen eine Chance, ein Publikum zu finden. Das gilt auch für «Clara und der magische Drache», dem vielleicht ersten computeranimierten Film aus der Ukraine. Eines muss dabei klar sein: Das Budget für die Animation ist nicht im Mindesten mit grossen Hollywood-Produktionen zu vergleichen.

Filmkritik von Peter Osteried

In jedem Jahrtausend wird ein magischer Drache geboren, dessen Fähigkeiten die Welt zu einem besseren Ort machen. Darum ist auch ein schurkischer Zauberer hinter ihm her, um seine Magie zu vernichten. Doch der Babydrache landet bei einem grummeligen Zwerg und dessen besten Freund, einem Waschbären. Da beide nicht wissen, was sie mit dem Babydrachen anfangen sollen, suchen sie Clara auf, eine Fee, die sich an ihre Vergangenheit nicht mehr erinnern kann. Sie beschliesst, zusammen mit dem Zwerg und dem Waschbären loszuziehen, um ein Heim für den Babydrachen zu finden.

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Man merkt der Animation schon an, dass man es eben nicht mit Pixar oder Disney zu tun hat. Vielmehr bietet man guten Standard. Im Fernsehen wäre das überdurchschnittlich, im Kino offenbaren sich die Schwächen. Diese zeigen sich insbesondere bei Wasser, aber auch bei den Augen und dem Fell. Hier merkt man eben die Unterschiede im Vergleich zu sündhaft teuren Animationsfilmen. Entsprechend ist der Film in erster Linie für ein ganz junges Publikum, das derlei noch leichter verzeiht. Die kleinen Zuschauer werden wohl auch in Hinblick auf die Geschichte versöhnlicher sein.

Kids werden wohl gut unterhalten.– Cineman-Filmkritiker Peter Osteried

Denn während die Grundidee des Films durchaus ganz hübsch ist, leidet er etwas darunter, dass er sehr episodisch daherkommt und so manche Szene reichlich uninspiriert in das Ganze integriert zu sein scheint. Das gilt vor allem für die Abenteuer der drei Affen, die mit der Haupthandlung nicht viel am Hut haben. Das gab es bei den Ice Age-Filmen mit Scrat zwar auch, dort war das Hörnchen aber auch der eigentliche Star, während das Affen-Trio hier im Grunde nur schmückendes Beiwerk ist. Oder, wenn man es böse ausdrücken will, dazu da ist, die Laufzeit auf abendfüllende Länge zu bringen.

Die eigentliche Geschichte ist interessanter, nicht unbedingt besonders originell, aber im Grunde ganz niedlich gemacht, was auch daran liegt, dass hier ein sehr ungleiches Trio das Abenteuer bestehen muss. Clara und der magische Drache ist nicht der grosse Wurf, wer aber seinen Kindern mal wieder einen Animationsfilm im Kino gönnen will, macht hier nicht viel verkehrt. Es ist halt nur kein Pixar-Film, Kids (und mehrheitlich nur die) werden aber wohl gut unterhalten.

4 von 5 ★

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