Artikel19. Dezember 2018 Irina Blum
Das war 2018: 15 Kritikerlieblinge aus dem vergangenen Jahr
Das Jahr ist beinahe vorbei, weshalb es Zeit wird, einen Blick zurück zu werfen: Auf die von den Cineman-KritikerInnen mit Bestnoten versehenen Film-Highlights, die 2018 im Kino ein Ausrufezeichen gesetzt und uns bewegt haben.
1. The Guilty
«The Guilty» ist ein Thriller der etwas anderen Art: Statt Action auf der Strasse bekommt man Dialog von einem in die Notrufzentrale versetzen Polizisten, der eine enführte junge Frau bloss mit dem Telefon retten soll. Das Kammerspiel zeigt, dass unsere Fantasie noch immer der beste Auslöser für adrenalingeladene Spannung ist. Erfrischend anders und absolut stark!
Zur ausführlichen Kritik von Peter Osteried
2. Cold War – Der Breitengrad der Liebe
«Cold War – Der Breitengrad der Liebe» erzählt die berührende und bittersüsse Geschichte einer leidenschaftlichen Liebe während der Nachkriegszeit – mit emotionaler sowie thematischer Tiefe, einem Mix aus traditioneller polnischer Musik und Nachkriegs-Jazz sowie einer umwerfenden Hauptdarstellerin.
Zur ausführlichen Kritik von Patrick Heidmann
3. Girl
Den qualvollen Kampf der Selbstfindung zeichnet der belgische Regisseur Lukas Dhont in «Girl» anhand eines Jungen, der fürs Leben gern Ballett tanzt, sich im falschen Körper geboren fühlt und sich auch äusserlich gerne zum Mädchen umwandeln lassen würde – Victor Polster liefert als Ballerina Lara eine Glanzleistung ab.
Zur ausführlichen Kritik von Rolf Breiner
4. Black Panther
Starke Action, eine packende, politisch aufgeladene Story, ein tragischer Schurke und ein ethnisch durchmischter Cast hoben «Black Panther» 2018 aus dem undefinierbaren Brei von Superheldenfilmen heraus – der Film war nicht umsonst ein Riesen-Hit in den USA.
Zur ausführlichen Kritik von Peter Osteried
5. Darkest Hour – Die dunkelste Stunde
Das packende Biopic über das Wirken Winston Churchills während dem 2. Weltkrieg zeichnet den britischen Staatsmann äusserst sympathisch, punktet mit der Kraft der Worte sowie einer überraschenden Zurückhaltung an grausamen Kriegsszenen und lebt nicht zuletzt von der überragenden Darstellung Gary Oldmans als exzentrischer Politiker. «Darkest Hour – Die dunkelste Stunde» beweist, dass Geschichte alles andere als trocken sein muss.
Zur ausführlichen Kritik von Noëlle Tschudi
6. Werk ohne Autor
Nicht nur spannend, sondern auch hypnotisierend schön ist Florian Henckel von Donnersmarcks historisches Drama, das sich von der Nazizeit bis zum Kalten Krieg hinzieht und von den individuellen und kollektiven Traumata erzählt, die ein Krieg hinterlassen kann. Ein starkes Stück deutsches Kino über die Kraft der Kunst.
Zur ausführlichen Kritik von Irene Genhart
7. Three Billboards Outside Ebbing, Missouri
Martin McDonagh schafft mit viel schwarzem Humor sowie einer grossartigen Besetzung – darunter Frances McDormand, Woody Harrelson und Sam Rockwell – den Spagat zwischen bitterernstem Drama und urkomischer Komödie – ein Film, der gerade deshalb zu Herzen geht.
Zur ausführlichen Kritik von Peter Osteried
Umfrage
Natürlich gab es dieses Jahr auch viele starke Schweizer Filme. Welches heimische Werk hat euch 2018 am besten gefallen?
8. Isle of Dogs
Wes Anderson hat es mal wieder getan: Mit «Isle of Dogs» hat er (wiederholt) eines der Must-Sees des aktuellen Jahres hingelegt. Eine originelle und äusserst liebevolle Machart, witzige Figuren und eine originelle Story machen den Stop-Motion-Film des Amerikaners zu einem ganz speziellen Stück Kino, das man 2018 auf keinen Fall verpassen durfte.
Zur ausführlichen Kritik von Cornelis Hähnel
9. Call Me By Your Name
Wunderschöne Bilder des italienischen Spätsommers erzählen in «Call Me By Your Name» von einer bittersüssen ersten Liebe, die sich zwischen dem Sohn eines Professoren und einem seiner Schützlinge während den Ferien anbahnt – Timothée Chalamet und Armie Hammer erweisen sich als perfekte Besetzung für diese ehrliche und authentische Liebesgeschichte.
Zur ausführlichen Kritik von Peter Osteried
10. Roma
Alfonso Cuarón zeigt mit «Roma», wieso Kino diese Magie versprüht: Das visuell aussergewöhnliche Drama über ein Hausmädchen, das während den 70er-Jahren bei einer Mittelstandsfamilie in Mexico-Stadt wohnt und arbeitet, ist ein Film zum Eintauchen, Beobachten, Staunen, Überlegen und Geniessen – ein unaufgeregtes und kleines Meisterwerk, das wie für die Grossleinwand gemacht ist.
Zur ausführlichen Kritik von Irina Blum
11. Woman at War
Zwischen dramatisch und skurril changierend, punktet «Woman at War» dank seiner starken Bilder der rauen Natur Islands und einer äusserst sympathischen Protagonistin, die man gleich in doppelter Ausführung bewundern darf. Natürlich darf in diesem urkomischen Drama auch die obligate Prise Sozialkritik nicht fehlen.
Zur ausführlichen Kritik von Julian Gerber
12. Leave no Trace
Das Aussteigerdrama «Leave no Trace» ist eine spannende Aussenseiterstudie über einen traumatisierten Vater und seine rebellische Tochter, die trotz wenig Dramatisierung tief unter die Haut geht.
Zur ausführlichen Kritik von Christopher Diekhaus
13. Lady Bird
Obwohl das Drama über eine Mutter-Tochter-Beziehung bei den Oscars trotz 5 Nominierungen leer ausging, darf für uns «Lady Bird» auf einer Bestenliste 2018 auf keinen Fall fehlen. Nicht nur zeigt Greta Gerwig mit ihrem Regieerstling, dass in ihr ganz viel Potential steckt – sie lässt auch ihre Stars Saoirse Ronan, Laurie Metcalf und Newcomer Timothée Chalamet scheinen und erzählt absolut feinfühlig vom Erwachsenwerden und der Komplexität einer Mutter-Tochter-Beziehung.
Zur ausführlichen Kritik von Gaby Tscharner
14. McQueen
Die Dokumentation über Alexander McQueen ist eine äussert intime und feinfühlige Annäherung an einen der begabtesten Modeschöpfer der letzten Jahrzehnte: Die komplexe Persönlichkeit des Designers kommt auch dank spannendem Archivmaterial in all ihren Facetten zum Vorschein.
Zur ausführlichen Kritik von Björn Schneider
15. The Shape of Water
Eine von vielen Liebesgeschichten, die 2018 auf Grossleinwand bewegt hat, ist Guillermo del Toros mit dem Oscar für den besten Film ausgezeichnete Drama «The Shape of Water»: Ein bildgewaltiges Märchen über die ungewöhnliche Beziehung zwischen einer stummen Putzfrau und einem sensiblen Fischmann, das mit Emotionen, Spannung und Komik zu einem berauschenden Erlebnis wird.
Zur ausführlichen Kritik von Christopher Diekhaus
Natürlich hatte das Jahr 2018 auch noch viele weitere tolle Filme zu bieten – einige davon erwähnen wir der Vollständigkeit halber an dieser Stelle:
- «Climax»
- «L’amant double»
- «Taste of Cement»
- «Au revoir là-haut»
- «Visages Villages»
- «Nothingwood»
- «Loveless»
- «Wajib – Verflichtung»
- «Vakuum»
- «Leto»
- «#Female Pleasure»
- «Genesis 2.0»
- «Wolkenbruch»
- «A Star is Born»
- «Die Unglaublichen 2»
- «303»
- «Mission Impossible: Fallout»
- «Tully»
- «BlackKklansman»
- «No Way Out – Gegen die Flammen»
- «Your Were Never Really Here»
- «In den Gängen»
- «A Quiet Place»
- «The Post – Die Verlegerin»
- «I, Tonya»
- «Don’t Worry, Weglaufen geht nicht»
- «The Florida Project»
- «The Disaster Artist»
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