Artikel10. Juli 2023 Cineman Redaktion
Der letzte Filmstar? 5 Fakten über: Tom Cruise
Gutes Aussehen, Talent und erfolgreiche Filme – Tom Cruise ist der Inbegriff eines Filmstars. Ein Haushaltsname, dessen Karriere seit über 40 Jahren anhält und der noch immer Filme produziert, die an den Kinokassen abräumen. Cruises weniger perfektes Privatleben hingegen, mit drei gescheiterten Ehen und der Zugehörigkeit zur kontroversen Scientology-Sekte, gehört ebenfalls zu unserem Allgemeinwissen. Anlässlich des Kinostarts von «Mission: Impossible - Dead Reckoning - Teil Eins» haben wir versucht, fünf weniger bekannte Fakten über Tom Cruise aufzuspüren.
Von Gabriela Tscharner Patao
1. Filmstar ohne Oscar
Der als Thomas Cruise Mapother IV geborene Filmstar ist einer der höchstbezahlten Schauspieler in Hollywood, dessen Filme weltweit über 11 Milliarden Franken eingespielt haben. Aber Tom Cruise hat noch nie einen Academy Award gewonnen. Er war als bester Schauspieler für «Geboren am 4. Juli» und «Jerry Maguire - Spiel des Lebens» und als Nebendarsteller für «Magnolia» nominiert, und letztes Jahr gehörte «Top Gun: Maverick» zur Auswahl der besten Filme, was Cruise einen Preis als Produzenten hätte einbringen können. Obwohl er mit renommierten Regisseuren wie Paul Thomas Anderson, Martin Scorsese oder Stanley Kubrick gearbeitet hat, geht Cruise bei der Oscarverleihung immer leer aus.
Einige der wenigen Auszeichnungen, die er im Laufe seiner Karriere gewonnen hat, waren drei Golden Globes. Aber als die Hollywood Foreign Press Association, die die Golden Globes verleiht, wegen unethischem Verhalten ihre Glaubwürdigkeit verlor, gab Cruise 2021 seine Trophäen wieder zurück.
2. Eisernes Nein zu «Iron Man»
Bevor sich Robert Downey Jr. mit seinem neckischen Grinsen 2008 den Superhelden zu eigen machte, wurde Tom Cruise die Rolle des «Iron Man» angeboten. «Die Marvel Studios sind auf mich zugekommen», erklärte Cruise 2005 in einem Interview mit IGN News. «Aber, wenn ich etwas anpacke, dann will ich es richtig machen. Wenn ich mich für etwas verpflichte, dann soll es etwas ganz Besonderes werden.»
Cruises Erklärung lässt andeuten, dass Marvel dem Schauspieler, der seit Jahrzehnten nur noch Filme macht, die er auch produziert, nicht die Kontrolle über das Projekt einräumen wollte. «Ich muss Entscheidungen treffen können, die den Film so gut wie möglich machen und es schien, als würde das Projekt nicht in diese Richtung steuern», sagte Cruise. Laut Drehbuchautor Michael Waldron, der das Drehbuch für «Doctor Strange in the Multiverse of Madness» geschrieben hat, kam Cruises Name für die Rolle des Iron Man in einem alternierenden Universum noch einmal auf.
3. Von Flop zu Top
Tom Cruise scheint ein goldenes Händchen in der Auswahl seiner Projekte zu haben, aber ein Film, der nicht hielt, was er versprach, war Ridley Scotts 80er-Jahre Fantasyfilm «Legende». Mit einem Budget von über 24 Millionen Franken waren die Einnahmen in den USA mit nur 23 Millionen ein kommerzieller Flop. Der dunkle Ton dieses Fantasyfilms resonierte nicht mit dem Publikum und die Einmischung des Studios in Ridley Scotts Vision des Films führten zum grössten Misserfolg in Cruises Karriere.
Auf der positiven Seite lernte der Schauspieler den Bruder seines Regisseurs, Tony Scott kennen, der gerade dabei war, seinen Film «Top Gun» zu besetzen. Dieser Film wurde 1986 zu einem der erfolgreichsten Filme der 80er-Jahre, katapultierte Tom Cruise in die 1. Schauspielliga und führte 35 Jahre später zu seinem grössten kommerziellen Erfolg «Top Gun: Maverick», der 1,5 Milliarden Franken einspielte.
4. Ein funktionaler Analphabet
Tom Cruise wurde 1962 als Sohn einer Sonderschul-Lehrerin geboren. Zu Beginn seines Lebens zog seine Familie oft um und als er in die 2. Klasse kam, wurde seine Legasthenie diagnostiziert. «Ich konnte mich nicht auf den Lesestoff fokussieren», erklärte Cruise in einem Interview mit dem People Magazine. «Ich versuchte mich auf das Gelesene zu konzentrieren, aber am Ende der Seite erinnerte ich mich kaum an das, was ich gelesen hatte.» Diese Tatsache führte dazu, dass Cruise als Kind ängstlich und frustriert war und sich dumm fühlte. «Ich war ein funktionaler Analphabet. Während meiner Schulzeit bis weit in meine Karriere hatte ich ständig das Gefühl, dieses Geheimnis für mich behalten zu müssen. Ich wollte nicht, dass andere von meiner Lernbehinderung wussten.»
Als Schauspieler wurde Cruise bald klar, dass ihn die Legasthenie zurückhalten würde. «Ich musste lernen, mein Aufmerksamkeit zu bündeln. Ich realisierte, dass ich visuell lerne und begann, mir mentale Bilder zu schaffen, um das Gelesene zu verstehen.» Der Schauspieler ist überzeugt, dass ihm die "Study Technology" vom Scientology Gründer L. Ron Hubbard geholfen habe, seine Lernschwäche zu überwinden, aber seine Leidenschaft und Motivation hätten ihn zu diesem Punkt in seiner Karriere gebracht.
5. Botschafter oder Sündenbock von Scientology
Die kontroverse Sekte hatte während vielen Jahren einen enormen Einfluss auf Tom Cruises Leben und Karriere. Seine erste Frau Mimi Rogers hat ihn in die umstrittene Sekte eingeführt und seither ist Cruise, neben John Travolta, eines der prominentesten Mitglieder von Scientology. Aber seit ihn zwei seiner Ehefrauen, Nicole Kidman und Katy Holmes mit ihrer Tochter Suri verlassen haben, weil sie sich nicht den abstrusen Regeln von Scientology beugen wollten, scheint Cruises Religion für Hollywood ein Problem geworden zu sein.
Nach zwei Zwischenfällen spricht er heute in Interviews nicht mehr über seinen Glauben. Der erste war ein Auftritt 2005 in der «Oprah Winfrey Show», in dem er aus Freude über seine neue Beziehung mit Katie Holmes auf dem Sofa herum sprang. Der zweite war ein öffentlicher Zwist, den er mit der Schauspielerin Brooke Shields anfing, die sich öffentlich über ihre Depression nach der Geburt ihrer Tochter aussprach, für die sie Medikamente nahm. Scientology ist gegen alle Psychopharmaka. Ohne jegliches medizinisches Wissen verurteilte Cruise die Behandlung von Depressionen. Die Öffentlichkeit nahm Cruises Verhalten als seltsam und unangebracht wahr und das wirkte sich zu Beginn der 2000er-Jahre negativ auf das Einspielergebnis von Filmen wie «Operation Walküre - Das Stauffenberg Attentat» oder «Knight & Day» an den Kinokassen aus.
Alex Gibney, ein ehemaliger Scientologe und Regisseur des Dokumentarfilms «Scientology - ein Glaubensgefängnis» aus dem Jahr 2015 sagte kürzlich in einem Interview mit dem Rolling Stone Magazine: «Ich glaube, Cruise hat einen Schritt zurück gemacht, um nicht als Sündenbock von Scientology abgestempelt zu werden. Früher stand auf dem Set von «Krieg der Welten» ein Scientology Zelt, wo neue Mitglieder rekrutiert werden konnten.» Heute packen mehrere ehemalige Mitglieder der Sekte wie Leah Remini in ihren eigenen TV-Miniserien wie «Ein Leben nach Scientology» über die Machenschaften der Organisation aus und es ist cool, sich an Award Shows über Scientology lustig zu machen. «Tom will nicht mehr den Botschafter für Scientology spielen», meint Gibney. «Dafür ist er viel zu gerne ein Star».
«Mission: Impossible - Dead Reckoning - Teil Eins» startet am 13. Juli in den Kinos.
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