Artikel2. Februar 2023 Cineman Redaktion
Lesen ist wie Urlaub im Kopf: Die 7 besten Verfilmungen grossartiger Bücher
Die erfolgreiche Verfilmung des gleichnamigen Erfolgsromans «Im Westen Nichts Neues» von Erich Maria Remarque aus dem Jahre 1929, wurde soeben für neun Oscars nominiert. Wie jedes Jahr erinnert uns die Awards-Saison daran, dass viele der besten Filme auf literarischen Vorlagen basieren. Aus diesem Anlass haben wir sieben erfolgreiche Filmadaptionen ausgesucht, die ihrer Romanvorlage nicht nur gerecht werden, sondern sie auch bereichern.
Ein Artikel von Gabriela Tscharner Patao
1. «Dune» (2020)
Denis Villeneuves Adaption des Romans von Frank Herbert aus dem Jahre 1965 ist der erste von zwei Filmen, die der Regisseur für diese futuristische Geschichte geplant hat. Nachdem David Lynch mit seiner Adaption der komplizierten Romanvorlage 1984 nicht gerecht wurde und weder die Kritiker noch das Publikum begeistern konnte, hat Villeneuves Version der Weltraumsaga definitiv einen Nerv getroffen.
Er schafft es, die komplizierten Strukturen des Buchs auf eine verständliche Form zu kondensieren und die visuelle Brillanz und Besetzung von Timothée Chalamet, Oscar Isaac und Zendaya tragen zur Popularität dieses Films bei, der bei den Academy Awards 2022 mit sechs Oscars ausgezeichnet wurde. Die Fortsetzung wird Ende 2023 in den Kinos erwartet und wird «Elvis» Star Austin Butler als Feyd-Rautha und Florence Pugh als Irulan mit einschliessen.
Verfügbar on Demand auf AppleTV
2. «Die Verurteilten» (1994)
Frank Darabonts Film, basierend auf Stephen Kings Novelle «Rita Hayworth and the Shawshank Redemption» (1982) ist ein Klassiker, der voller Symbolik ist und reichlich Raum für Interpretation lässt. King dachte nicht, dass die Geschichte genug Stoff für einen Kinofilm hergab, aber Darabont hat die Handlung ausgebaut und gewissen Figuren mehr Raum gegeben.
Das Resultat: Die Geschichte der zwei zu lebenslangen Gefängnisstrafen verurteilten Häftlinge Andy (Tim Robbins) und Red (Morgan Freeman) wurde für sieben Oscars nominiert. Die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Autor und Filmemacher resultierte in einem Klassiker, der seit 2008 jedes Jahr den ersten Platz der besten 250 Filme von IMDb belegt.
Verfügbar auf Netflix
3. «1984» (1984)
George Orwells Roman aus dem Jahre 1948 spielt in einer furchterregenden futuristischen Welt, in der der totalitäre Staat Ozeanien jeglichen Individualismus seiner Bewohner im Kern erstickt und dessen Überwachungssystem Big Brother zum Synonym für die Kontrolle faschistischer Organisationen wurde.
Die englische Verfilmung von Michael Radford, mit John Hurt und Richard Burton in den Hauptrollen, ist eine der wenigen, die Orwells komplizierte Vorlage erfolgreich umsetzen konnte. Roger Deakins grossartige Kameraführung taucht die Welt von Ozeanien in dunkle Grautöne, die Orwells düstere Vision unserer Zukunft eindrücklich untermalen.
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4. «Einer flog über das Kuckucksnest» (1975)
Miloš Formans Oscar gekrönter Film ist ein Beispiel für eine literarische Adaption, die ihrer Vorlage nicht treu ist. Die auf dem gleichnamigen Roman von Ken Kesey basierende Tragikomödie hat einen anderen Blickwinkel als der Roman, der aus der Sicht des Patienten und Indianerhäuptlings «Chief Bromden» erzählt wird. Die Perspektive des Films hingegen ist die des cleveren Verbrechers McMurphy (Jack Nicholson), der eine geistige Erkrankung vortäuscht, um seine Strafe in einer psychiatrischen Anstalt absitzen zu können. Dort hinterfragt er jedoch bald die Machtordnung der Institution und löst unter den Patienten eine Revolte aus.
Trotz dieser Abweichungen hat der Film die «Big Five» bei den Oscars gewonnen, Awards für den besten Film, beste Regie, bestes adaptiertes Drehbuch und für beide Hauptdarsteller, Jack Nicholson und Louise Fletcher als Oberschwester Ratched.
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5. «Der Herr der Ringe»-Trilogie (2001-2003)
Die filmische Adaption des gleichnamigen Werks von J.R.R. Tolkien gehört wohl zu den beliebtesten Filmen, die auf Buchvorlagen basieren. Die drei Filme «Der Herr der Ringe: Die Gefährten» (2001), «Der Herr der Ringe: Die zwei Türme» (2002) und «Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs» (2003) waren insgesamt für 30 Oscars nominiert und konnten 17 davon gewinnen, wobei letzterer sogar den Oscar als bester Film gewann.
Regisseur Peter Jackson schafft es, die Geschichten von Ballast zu befreien und bringt, mit Hilfe bahnbrechender CGI, dieses fantastische Universum und seine monumentalen Schlachtszenen auf realistische Weise zum Leben, ohne das Heldentum und die Gefühlswelt seiner Protagonisten wie dem Hobbit Frodo Beutlin (Elijah Wood) zu verlieren.
Verfügbar auf AmazonPrime
6. «Die dunkle Seite des Mondes» (2015)
Der Psychothriller von Stephan Rick basiert auf dem Roman «Die dunkle Seite des Mondes» des Schweizer Autors Martin Suter. Moritz Bleibtreu spielt den erfolgreichen Anwalt Urs Blank, der den Selbstmord eines Klienten mitansieht und ein Trauma davonträgt. Als ihm von Lucille (Nora von Waldstätten) Halluzinogene in Form von Pilzen gegeben werden und er auf diesem Trip mit seiner dunklen Seite konfrontiert wird, verliert er völlig die Kontrolle.
Die filmische Adaption hält sich nur bedingt an Suters Vorlage und zeichnet Blank sympathischer, als er im Buch dargestellt wird, was an der gewinnenden Persönlichkeit des Schauspielers liegen könnte.
Verfügbar on Demand auf AppleTV
7. «Die unendliche Geschichte» (1984)
Die deutsch-amerikanische Co-Produktion von Wolfgang Peterson machte Figuren wie Atréju und den Glücksdrachen Fuchur zu Haushaltsnamen. Der Film nach dem beliebten Roman von Michael Ende hat eine Fangemeinde, die seit den 80er-Jahren nur zu wachsen scheint. Auch wenn er nur die erste Hälfte des Buchs abdeckt, werden Themen wie elterlicher Tod, Mobbing oder die Ausbeutung indigener Kulturen abgedeckt, die den Film noch heute relevant machen.
Referenzen zur unendlichen Geschichte und seinen Figuren finden sich zum Beispiel in der Musik der Heavy Metal Band Korn (Das Album «The Nothing» ist nach dem Nichts, dem Bösewicht der unendlichen Geschichte benannt) bis zu TV-Serien wie «The Simpsons» oder «South Park» und gipfeln in der dritten Staffel der erfolgreichen TV-Serie «Stranger Things» (2016), in der sich Dustin und Suzie zum Titelsong des Films «Never Ending Story», gesungen von Limahl, verlieben.
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