Artikel6. Dezember 2023 Cineman Redaktion
Die besten Filme des Jahres 2023
Es war ein bewegtes Kinojahr mit Geniestreichen und berührenden Geschichten, ungewohnten Blickwinkeln und neuen Ästhetiken, grossen Comebacks und der einen oder anderen Auszeichnung. Wir haben einige besondere Perlen herausgesucht und küren die besten Filme des Jahres 2023.
(aktualisiert am 05. Dezember)
Dieser Artikel enthält Beiträge von unseren AutorInnen Damien Brodart, Maria Engler, Teresa Vena, Patrick Heidmann, Irene Genhart, Colin Schwab, Théo Metais, Cornelis Hähnel, Peter Osteried, Maxime Maynard, Kevin Pereira, Eleo Billet und Christopher Diekhaus – und wird im Laufe der Zeit durch neue Beiträge verfeinert und ergänzt.
«The Banshees of Insherin»
Darum geht’s: An einem ganz normalen Tag auf der irischen Insel Inisherin trifft sich Pádraic (Colin Farrell) mit seinem langjährigen Freund Colm (Brendan Gleeson) im Pub. Dieser weigert sich jedoch, mit ihm zu sprechen. Pádraic versucht, den Kontakt wiederherzustellen, doch niemand hat mit Colms Drohungen gerechnet: Er wird sich jedes Mal einen Finger abschneiden, wenn sein ehemaliger Freund ihn in ein Gespräch verwickelt.
Sehenswert, weil: «The Banshees of Inisherin» birgt eine tiefere Reflexion über das Vermächtnis, den Lauf der Zeit und natürlich den Tod. Die gesamte Besetzung ist tadellos, aber Colin Farrell überragt in seiner Rolle als grosser, gutmütiger Dummkopf, der nicht den Mund halten kann.» - DB
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«Babylon - Rausch der Ekstase»
Darum geht’s: Hollywood ist ein Sehnsuchtsort, der Träumende aus der ganzen Welt anzieht. Der Mexikaner Manny (Diego Calva) schuftet bei den Partys der Superreichen und trifft dort Nellie LaRoy (Margot Robbie), die wie er eines Tages ins Filmgeschäft will. Nach einer durchzechten Nacht fährt Manny schliesslich den Filmstar Jack Conrad (Brad Pitt) nach Hause und wird prompt dessen Assistent, während Nellie ihre erste Rolle ergattert.
Sehenswert, weil: «Das Publikum wird in eine atemlose Produktionsmaschinerie hineingeworfen, die Material und Menschen gleichermassen verschlingt, um im nächsten Augenblick die Entstehung perfekter Filmmomente festzuhalten. Luxus und Armut, Langeweile und Hektik, Lärm und Stille – in «Babylon» existiert das alles gleichzeitig.» - ME
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«La Dérive des continents (au sud)»
Darum geht’s: Im Mittelpunkt stehen die Vorbereitungen für den Besuch des französischen Präsidenten und der deutschen Bundeskanzlerin in einem Flüchtlingsheim auf Sizilien. Vorausgeschickt werden jeweils die beiden Verantwortlichen für Öffentlichkeitsarbeit. Was sie vor Ort sehen, überzeugt sie nicht: Alles ist viel zu sauber, viel zu funktionierend. Die Bauruinen hinter dem offiziellen Gelände wirken schon viel "aussagekräftiger".
Sehenswert, weil: «Auch wenn sich «La dérive des continents (au sud)» mit bitter ernsten Themen beschäftigt, findet er immer wieder zu anrührenden und humorvollen Momenten, die dank eines präzisen Drehbuchs, einem grossen Ideenreichtum und sorgfältiger Darstellung von unterschiedlichen Kulturen herausragend zur Geltung kommen.» - TV
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«Joyland»
Darum geht’s: Haider lebt mit seiner Frau im Haus seiner Familie in Lahore. Sie arbeitet als Kosmetikerin, er kümmert sich mit seiner Schwägerin um den Haushalt. Das behagt Haiders Vater als Familienoberhaupt allerdings nicht. Er drängt Haider, einen Job anzunehmen und verbietet Mumtaz, auswärts zu arbeiten.
Sehenswert, weil: «Saim Sadiq vermittelt in seinem Spielfilmerstling intime Einblicke in Alltag und Lebensweise einer pakistanischen Grossfamilie zwischen traditionellen Vorstellungen und modernen Ideen. Im Zentrum steht der zweite Sohn der Familie, der verheiratet seine homosexuelle Neigung entdeckt, und dessen Frau, die lieber arbeitet denn als Hausfrau und Mutter versauert.» - IG
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«Pamfir»
Darum geht’s: Ein kleines ukrainisches Dorf, unmittelbar an die rumänische Grenze. Pamfir (Oleksandr Yatsentyuk) kehrt nach langer Zeit endlich nach Hause zurück. Damit sein Vater noch ein wenig länger bleibt, begeht sein Sohn eine Verzweiflungstat und zerstört ein Gemeinschaftseigentum, das sowohl materiell als auch symbolisch wertvoll ist. Um die Betroffenen zu entschädigen, muss Pamfir mit Schmuggel und Raubüberfällen zu Geld kommen - alte Gewohnheiten, die er lieber hinter sich gelassen hätte.
Sehenswert, weil: «Die Kamera von Dmytro Sukholytkyy-Sobchuk schwebt um die Figuren herum, während des gesamten Films umkreist sie unaufhörlich ihre Körper. Die von der Kamera gezeichneten Kreise sehen aus wie die Umrisse eines Gefängnisses. Es sind Zellen. Die Zellen eines wuchernden, zweideutigen filmischen Organismus, der eine ungeheure Lebensenergie ausstrahlt. Schmutzig, verstörend, lebendig.» - CS
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«Die Fabelmans»
Darum geht’s: In den 1950er-Jahren geht ein kleiner Junge namens Sammy zum ersten Mal in seinem Leben ins Kino und bald darauf schnappt er sich seine erste 8mm-Kamera. Seine aufkeimende Leidenschaft für die siebente Kunst entfaltet sich inmitten der instabilen Ehe seiner Eltern. Die Jahre ziehen ins Land. Als Teenager entdeckt Sammy den Antisemitismus, die Magie des Kinos und die Macht der Bilder - inmitten eines Familienkreises, der sich immer weiter auflöst.
Sehenswert, weil: «Der Film ist eine offenherzige Erzählung über das Ende der Unschuld, ein Liebesbrief an das Filmhandwerk und an die jüdischen Wurzeln des Regisseurs Steven Spielberg. Während seine Familie zerbricht, bringt sein Kino Tausende zusammen. Ein rührendes Paradoxon, das die Anfänge dieses aufstrebenden Filmemachers hinter der Kamera markiert.» - TM
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«Aftersun»
Darum geht’s: 20 Jahre nachdem sie mit ihrem Vater Urlaub in der Türkei machte, schaut Sophie Filme an, die sie damals mit ihrer Digitalkamera schoss. Sie zeigen belanglose Aufnahmen aus unbeschwerten Tagen: kurze Ausflüge, am Swimmingpool verdöste Nachmittage, Restaurantbesuche. Doch während Sophie in kurzer Zeit heranreift und eigenständiger wird, bricht Calum immer mehr der Boden unter den Füssen weg.
Sehenswert, weil: «Die Schottin Charlotte Wells schildert in ihrem Langfilmdebüt mit viel Fingerspitzengefühl, wie eine gut funktionierende Beziehung zwischen einem Mann und seiner elfjährigen Tochter auseinanderzudriften beginnt. Das Coming-of-Age-Drama überrascht durch eine subtile Beiläufigkeit der Erzählung, in die sich zunehmend irritierende Momente einbauen.» - IG
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«The Whale»
Darum geht’s: Ein stark übergewichtiger Englischlehrer (Brendan Fraser) lebt zurückgezogen in seiner Wohnung und gibt seinen Unterricht online. Doch die Zeit drängt: Er versucht so gut es geht, die Verbindung zu seiner Tochter (Sadie Sink) wiederherzustellen, bevor das Schlimmste passiert.
Sehenswert, weil: «Der Film wagt sich in Gebiete vor, die auf der grossen Leinwand noch wenig erforscht sind. Ein erstaunlicher Spielfilm, der für Diskussionen sorgt, aber vor allem eine Wiedergeburt für den hervorragenden Brendan Fraser darstellt, der bei der ersten Vorführung in Venedig fast sechs Minuten lang beklatscht wurde und mit zahlreichen Preisen und zuletzt einem Oscar bedacht wurde. » - DB
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«Sisi & Ich»
Darum geht’s: Wer im Dienst von Elisabeth von Österreich-Ungarn (Susanne Wolff) stehen möchte, muss so einiges über sich ergehen lassen. Diese Erfahrung muss Irma Gräfin von Sztáray (Sandra Hüller) machen, die zunächst wie ein Zuchttier von Kopf bis Fuss begutachtet wird und schliesslich in sengender Sommersonne ihre Sportlichkeit unter Beweis stellen muss. Doch während ihrer Dienstzeit kommen sich die beiden Frauen immer näher.
Sehenswert, weil: «Regisseurin und Drehbuchautorin Frauke Finsterwalder entzaubert in «Sisi & Ich» den Mythos um die Kaiserin gleichzeitig mit grosser Kunstfertigkeit und atemberaubender Wucht. Direkt zu Beginn fliessen die Körpersäfte, die wallenden Kleider schleifen durch den Dreck und die Erhabenheit des Adels implodiert in einer Wolke aus Gewöhnlichkeit.» - ME
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«Suzume»
Darum geht’s: Die 17-jährige Suzume lebt mit ihrer Tante in einer ruhigen Stadt in Japan, bis sie eines Tages einen geheimnisvollen jungen Mann namens Sōta trifft, der auf der Suche nach einer Tür auf einem verlassenen Gelände ist. Als Suzume die Tür öffnet und dahinter eine andere Welt erscheint, bringt sie das Gleichgewicht der Welten durcheinander.
Sehenswert, weil: «Romantische, manchmal kitschige Geschichten und atemberaubende, animierte Welten sind die Spezialität des Regisseurs Makoto Shinkai. «Suzume» wandelt auf denselben Pfaden und verknüpft dabei geschickt eine romantische Coming-of-Age-Geschichte mit den Traumata eines ganzen Landes.» - ME
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«Beau is Afraid»
Darum geht’s: Den Alltag von Beau (Joaquin Phoenix) prägt eine grosse Verunsicherung. Permanent fühlt sich der Mann mit dem schütteren Haar und dem kleinen Bauchansatz verfolgt. Die Kontrolle entgleitet ihm endgültig, als er zu einem Besuch bei seiner Mutter aufbrechen will. Einige Verwicklungen später wird Beau Opfer eines Autounfalls und findet sich plötzlich in der Obhut eines Arztes (Nathan Lane) und dessen Ehefrau (Amy Ryan) wieder.
Sehenswert, weil: «Losgelöst von den Gesetzen der Logik treiben wir mit dem von einer kafkaesken Situation in die nächste taumelnden Protagonisten durch einen schier endlosen Albtraum. Ein Albtraum, der eines sicher nicht ist: vorhersehbar. Ari Aster rührt zwar einige bekannte Zutaten zusammen, kreiert aber ein erstaunlich eigenständiges Gericht.» - CD
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«La Nuit du 12 - In der Nacht des 12.»
Darum geht’s: Eine junge Frau wird in der Nacht von einem Vermummten mit Benzin übergossen und angezündet. Die Aufklärung des Falls wird der Einheit des frisch gebackenen Polizeichefs Yohan der Kriminalpolizei zugeteilt.
Sehenswert, weil: «Über zwei Stunden hinweg hält der Film die Spannung mit einer dichten Inszenierung, die nie aufgeregt oder reisserisch ist und sich damit der üblichen Form eines Thrillers oder Kriminalfilms eher entgegensetzt. Zu den vielen intelligenten und witzigen Pointen gehören der Diskurs über das Pinkeln im Sitzen, der Nervenzusammenbruch wegen des kaputten Kopierers oder die Szenen, in denen es um das Verfassen einer unendlichen Reihe von Berichten geht.» - TV
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«Roter Himmel»
Darum geht’s: Die Freunde Leon und Felix fahren in ein Ferienhaus an der Ostsee, Leon will dort an seinem Roman, Felix an seiner Mappe für die Kunst-Uni arbeiten. Doch im Haus haben sich auch Nadja und Devid einquartiert und so sind die vier gezwungen, sich miteinander zu arrangieren.
Sehenswert, weil: «Christian Petzold hat sichtlich seine Eric Rohmer-Hausaufgaben gemacht und lässt in der unbeschwerten Leichtigkeit eine wunderbare Melancholie mitschwingen. Der Film wird von seinem tollen Ensemble getragen, man sieht den Figuren gern zu und vor allem Thomas Schubert ist in seiner Rolle als vom Selbstzweifel zerfressener Autor Leon grandios.» - CH
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«Spider-Man: Across the Spider-Verse»
Darum geht’s: Dem mit Superkräften ausgestatteten Miles Morales fällt es nicht immer leicht, seine neue Verantwortung als Held, sein Familienleben und seine schulischen Pflichten in Einklang zu bringen. Nach einer Konfrontation mit dem kriminellen Ex-Wissenschaftler Dr. Jonathan Ohnn alias The Spot begibt sich der Teenager auf eine Reise quer durch das vom Zusammenbruch bedrohte Multiversum.
Sehenswert, weil: «Spider-Man: Across the Spider-Verse» macht nicht nur da weiter, wo der oscarprämierte, kreativ bebilderte Animationstrip «Spider-Man: A New Universe» endete. Die Fortsetzung setzt in puncto Optik und Action sogar noch einen drauf. Richtig packend wird es vor allem im letzten Drittel.» - CD
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«Teenage Mutant Ninja Turtles: Mutant Mayhem»
Darum geht’s: 15 Jahre nachdem die Turtles mit dem Ooze in Kontakt kamen und mutierten, sind sie versierte Kämpfer, aber ihr Vater, die Ratte Splinter, warnt sie vor den Menschen und möchte, dass sie sich von ihnen fernhalten. Doch die Turtles möchten von den Menschen akzeptiert werden, weswegen sie beschliessen, zu Helden zu werden und dem Verbrecher Superfly das Handwerk legen.
Sehenswert, weil: «Teenage Mutant Ninja Turtles: Mutant Mayhem» ist computeranimiert, hebt sich aber wohltuend von ähnlichen Filmen ab. Weil das Ganze manchmal nach Zeichentrick, vor allem aber nach Stop-Motion-Animation aussieht. Das verleiht dem Film einen besonderen Charme. Den besitzt er aber auch inhaltlich, denn so frisch und mitreissend wie hier wurden die Abenteuer der Turtles schon lange nicht mehr erzählt.» - PO
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«Past Lives»
Darum geht’s: Seoul: Na Young (Greta Lee) und Hae Sung (Teo Yoo) sind etwa zehn Jahre alt. An der Schwelle zum Teenageralter werden sie sich eines Tages an den Händen halten. Doch diese Geschichte wird jäh unterbrochen, als Na Youngs Eltern beschliessen, Südkorea zu verlassen und sich in Toronto niederzulassen. 20 Jahre später taucht Hae Sung für eine Woche in New York auf. Bald erschüttert eine eigentümliche Melancholie die junge Frau.
Sehenswert, weil: «Die Autorin und Filmemacherin Celine Song hat ihre eigenen Erfahrungen in ihren ersten Spielfilm einfliessen lassen. Die grossartigen Greta Lee und Teo Yoo brillieren in der Darstellung dieses einzigartigen Tandems.» - TH
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«Fallen Leaves»
Darum geht’s: Ansa (Alma Pöysti) wird im Supermarkt entlassen, Holappa (Jussi Vatanen) wird entlassen, als nach einem Unfall in der Werkstatt auffällt, dass er bei der Arbeit getrunken hat. Die beiden begegnen sich zufällig vor einem von der Polizei geschlossenen Lokal, und treten leise ins Leben des jeweils anderen.
Sehenswert, weil: «Aki Kaurismäki kehrt mit dieser Liebesgeschichte in seine alte Form zurück. Wieder hat er in seiner üblichen Art eine zeitlose Geschichte und Atmosphäre geschaffen, die dennoch auf unsere Gegenwart Bezug nimmt. So sieht Kino aus, das berührt.» - TV
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«Für Hunde und Italiener verboten»
Darum geht’s: Luigi Ughetto wird in einem kleinen Dorf in den italienischen Bergen geboren. Am Ende des 19. Jahrhunderts bedeutet das ein entbehrungsreiches Leben. Deswegen macht er sich mit der Hoffnung dort Arbeit zu finden auf den Weg nach Frankreich. Im Laufe der Geschichte entfaltet sich aus dieser Ausgangssituation die Chronik einer Familie und die Geschichte eines ganzen Landes.
Sehenswert, weil: «Eine Unterrichtsstunde verlorene Geschichte, ein Familientreffen und ein generationenübergreifendes Gespräch: «Verboten für Hunde und Italiener» von Alain Ughetto ist ein Genuss und hat nur einen einzigen Fehler – nicht noch etwas länger zu dauern.» - MM
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«Killers of the Flower Moon»
Darum geht’s: Oklahoma, 1920: Ein Stamm von Native Americans, die Osage, entdeckt, dass in ihrem Land eine reiche Ölreserve schlummert. Die Entdeckung bringt ihnen zwar sofort gewaltigen Reichtum ein, doch sie bringt auch viele Neider mit sich. William Hale ist einer von ihnen und sein Plan, die Indigenen auszunehmen, steht fest.
Sehenswert, weil: «Killers of the Flower Moon» ist sicherlich das melancholischste Werk von Martin Scorsese – und vielleicht auch das pessimistischste. Der Film ist ein riesiges Testament (in dieser Hinsicht rührt die Schlusssequenz zu Tränen), das in der Filmographie des Meisters einen besonderen Platz einnehmen wird – unbestreitbar.» - KP
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«Anatomie d'une chute»
Darum geht’s: Die deutsche Schriftstellerin Sandra (Sandra Hüller) lebt mit ihrem Ehemann Samuel und dem nach einem Unfall erblindeten Sohn Daniel in einem französischen Bergdorf nahe Grenoble. Als der Gatte nach einem Fenstersturz tot im Schnee liegt, scheint das kein Unfall gewesen zu sein und die Indizien für eine Selbsttötung scheinen eher dürftig. So findet sich Sandra schliesslich als Hauptverdächtige vor Gericht wieder.
Sehenswert, weil: «Justine Triet macht aus ihrer zusammen mit Arthur Harari verfassten Geschichte, die sich hier und da Anleihen bei Hitchcock erlaubt, weniger einen Thriller als ein genau beobachtetes und vor allem enorm facettenreiches Gerichts- und Beziehungsdrama.» - PH
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«The Boy and the Heron»
Darum geht’s: Während des zweiten Japanisch-Chinesischen Krieges verliert Mahito – noch Teenager – bei einem Brand seine geliebte Mutter. Einige Jahre später heiratet sein Vater seine Tante Natsuko und die Familie zieht von Tokio aufs Land. Gleich nach seiner Ankunft wird Mahito von einem geheimnisvollen Graureiher belagert.
Sehenswert, weil: «The Boy and the Heron» beginnt mit einer Sirene – bei dem daran anschliessenden Brand handelt es sich zweifellos um die schönste Sequenz im kompletten Werk des Regisseurs. In der Inszenierung zeigt uns Hayao Miyazaki immer wieder neue Tricks: Jede Einstellung zieht das Publikum mehr in die Geschichte hinein und ist majestätischer als die vorherige.» - EB
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«Bon Schuur Ticino»
Darum geht’s: Richtig ernst nimmt die «No Bilingue-Initiative» niemand. Doch dann wird sie angenommen und fortan soll in der Schweiz nur noch Französisch gesprochen werden. Das bringt manch einen in die Bredouille. So auch den Bundespolizisten Walter Egli. Er kann kein Französisch und wird mit einem Westschweizer Kollegen ins Tessin versetzt, um einigen Widerständler ins Handwerk zu legen.
Sehenswert, weil: «Es gibt wenige Filmschaffende, die Gesellschaft und Politik der Schweiz so kontinuierlich aufs Korn nehmen, so wie Peter Luisi. Er spielt dabei souverän mit dem "typisch Schweizerischen". Angereichert mit einer zarten Lovestory, zugleich mit Versatzstücken des Spionagefilms spielend, ist «Bon Schuur Ticino» eine erfrischend freche Schweizer Komödie.» - IG
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