News13. April 2018 Julian Gerber
Filmfestspiele Cannes: Viele Stars und ein grosser Abwesender
Die 71. Ausgabe der Filmfestspiele in Cannes wartet mit berühmten Namen wie Jean-Luc Godard und Spike Lee auf. Zudem gibt bereits im Vorfeld eine Debatte über den Streaming-Dienst Netflix zu reden.
Am gestrigen Donnerstag wurde das Programm für die diesjährigen Filmfestspiele von Cannes bekanntgegeben. Dieses ist gespickt mit grossen Namen wie Jean-Luc Godard, der mit seinem Film «Le livre d'image» um eine goldene Palme kämpft. Als weiteren Stargast holt man Spike Lee an die Côte d'Azur. Mit seinem Krimi-Thriller «BlacKkKlansman», in dem sich ein afroamerikanischer Polizist in den Ku Klux Klan einschleust, dürfte der US-amerikanische Regisseur wohl für ordentlich Gesprächsstoff sorgen.
Den Eröffnungsfilm zur bereits 71. Ausgabe des Festivals, das vom 8. bis zum 19. Mai stattfindet, liefert jedoch der iranische Regisseur Asghar Farhadi, der für sein neuestes Werk «Everybody Knows» Penelope Cruz und Javier Bardem einspannen konnte. Doch nebst grossen Namen möchte man dieses Jahr auch eine neue Generation von jungen, aufstrebenden Regisseuren zum Zug kommen lassen, wie Festivalleiter Thierry Frémaux an einer Pressekonferenz in Paris betonte. Ein bisschen Blockbuster-Kino darf es dann aber schon sein: So feiert der neue und heiss diskutierte «Star Wars»-Film «Solo: A Star Wars Story» in Cannes seine Weltpremiere.
Netflix vermisst Wertschätzung
Bereits im Vorfeld des Festivals ist jedoch eine Debatte entfacht, da Netflix seine Filme aus dem Programm zurückgezogen hat. Damit reagiert der Streaming-Dienst auf eine neue Regelung, die besagt, dass nur Filme am Wettbewerb teilnehmen können, die später auch im Kino zu sehen sind. Die Filme dürfen zwar am Festival gezeigt werden, laufen jedoch ausser Konkurrenz. Netflix Content-Chef Ted Saranos beklagte sich daraufhin über die respektlose Behandlung und liess verlauten, dass dieser Beschluss dem Geist eines Filmfestivals widerspreche. Die Organisatoren der Filmfestspiele reagierten mit Netflix' Ausschluss auf Proteste, mit denen die Missbilligung der Berücksichtigung von zwei Netflix-Produktionen im Wettbewerb vor einem Jahr ausgedrückt wurde.
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