Kritik28. August 2024

Filmkritik «Alles Fifty Fifty»: Weder Fisch, noch Vogel

Filmkritik «Alles Fifty Fifty»: Weder Fisch, noch Vogel
© DCM Film

Urlaub mit der Ex, damit der Sohn mal wieder ein bisschen Normalität hat – das kann doch nicht gutgehen. Es sei denn, es funktioniert als Neustart für ein Paar, das sich gerne kabbelt. Und das obwohl sie eigentlich ihren neuen Freund dabei hat.

von Peter Osteried

Andi (Moritz Bleibtreu) und Marion (Laura Tonke) sind geschieden, teilen sich jedoch das Sorgerecht für Sohn Milan (Valentin Thatenhorst). Milan hat in der Schule ein verstörendes Bild gezeichnet und nun steht ein Schulausschluss im Raum, was den Juristen nicht gefällt. Nun stehen aber erst einmal die Ferien und der Urlaub in Apulien an. Andi beschliesst, auch dort Urlaub zu machen. Marion gefällt dies natürlich nicht so gut, da sie ihren Freund dabei hat. Sowohl Andi als auch Marion wollen auf Milan einwirken, denn er soll endlich mal Schwimmen lernen. Zudem entwickelt Andi Hoffnungen, wieder mit Marion zusammenzukommen.

Moritz Bleibtreu, Laura Tonke und Valentin Thatenhorst in «Alles Fifty Fifty» © DCM Film

«Alles Fifty Fifty» sollte eigentlich eine höchst lustige Komödie sein. Die Situation ist vorhanden, das Potenzial auch, nur die Eskalation muss angestupst werden – aber nichts passiert. Jeder Gag wird terminiert, bevor er überhaupt loslegen kann. Was es stattdessen gibt: lahme Witze. Der Grund dafür scheint, dass Autorin und Regisseurin Alireza Golafshan sich nicht entscheiden kann, ob sie eine Komödie oder ein Drama will. Daran ist sie leider schon bei «Die Goldfische» gescheitert. Nur sehr vereinzelt gibt es mal ein Dialog-Highlight, das dann vor allem Moritz Bleibtreu vorbehalten ist.

Moritz Bleibtreu und Laura Tonke in «Alles Fifty Fifty» © DCM Film

Sein Zusammenspiel mit dem von David Kross gespielten jüngeren Nebenbuhler ist reizvoll, aber auch hier versteht es die Filmemacherin nicht, etwas daraus zu machen. Der Plot um den Jungen, der schwimmen lernen muss, ist an den Haaren herbeigezogen und die Schulkind-Romanze von Milan und einem Mädchen vom Camping-Platz wirkt aufgesetzt. Im Endeffekt funktioniert bei diesem Film so gut wie gar nichts. Fast zwei Stunden lang bemüht er sich, aber es wird nicht besser. «Alles Fifty Fifty» ist eine Komödie, die schmerzhaft bewusst macht, wie schlecht ein Film dieser Gattung sein kann, wenn die Gags mehrheitlich versemmelt werden.

2 von 5 ★

«Blink Twice» ist ab dem 29. August 2024 im Kino zu sehen.

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