Kritik3. Juli 2024 Cineman Redaktion
Filmkritik «Ich - Einfach unverbesserlich 4»: Zersplittert
2010 begann alles so schön. Die Animationskomödie «Ich – Einfach unverbesserlich» begeisterte mit einer gewitzten Schurkenparodie, knuffigen Sidekicks, verrückten Stunteinlagen und einer berührenden Läuterungsgeschichte. Handlung und Figurenzeichnung sind im vierten Teil nicht mehr der Rede wert.
Bei einem Klassentreffen gelingt dem früheren Bösewicht Gru ein echter Fang. Im Auftrag der Anti-Verbrecher-Liga verhaftet er Ex-Mitschüler Maxime Le Mal, mit dem er schon in der Schulzeit verfeindet war. Als dieser nur wenig später aus dem Gefängnis entkommt und auf Rache sinnt, müssen Gru und seine Frau Lucy mit ihrem vor kurzem geborenen Baby Gru Junior und ihren Adoptivtöchtern Margo, Edith und Agnes im beschaulichen Mayflower untertauchen. Nicht aufzufallen ist jedoch ganz schön schwer.
Als luftiger Zeitvertreib im Sommerloch funktioniert «Ich – Einfach unverbesserlich 4» nach wie vor. Die – manchmal arg rabiaten – Slapstickeinlagen der Minions regen die Lachmuskeln an und garantieren, dass kein Leerlauf entsteht. Visuelle Gags und Popkulturanspielungen gibt es zuhauf. Manche davon sind geglückt, manche wirken etwas zu bemüht.
Anders als noch der Originalfilm, der irrwitzige Stunts mit einer bewegenden Erzählung zu verbinden wusste, kommt das Ganze inzwischen fast nur noch als Nummernrevue daher. Mehrere Handlungsstränge laufen isoliert voneinander ab und können am Ende bloss mit Gewalt, also dramaturgisch wenig filigran, zusammengeführt werden. Stellenweise hat man den Eindruck, sich in völlig unterschiedlichen Filmen zu befinden. Die Eskapaden einiger zu Superhelden umfunktionierter Minions etwa sind zwar amüsant, fühlen sich aber, wie so vieles hier, komplett willkürlich an.
2.5 von 5 ★
«Ich - Einfach unverbesserlich 4» ist ab dem 4. Juli 2024 im Kino zu sehen.
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