Interview28. März 2022 Cineman Redaktion
Interview Teil 1: Jannis Niewöhner über «The Bad Guys»: «Ich glaube, dass ich eher der Typ Piranha wäre»
Zum Anlass des Films «The Bad Guys» von Pierre Perifel, hat sich Jannis Niewöhner unseren Fragen gestellt.
Interview und Transkription: Nicole Janssen
1 - Du leihst Charakter Mr Piranha deine Stimme – inwiefern kannst du dich mit ihm identifizieren? - Er wirkt ja sehr mutig, furchtlos, immer einsatzbereit….
Jannis Niewöhner: Auf jeden Fall, ich glaube, das ist ein Anteil, den ich auf jeden Fall habe. Ich würde mich nicht komplett mit ihm identifizieren können, aber ich mag auch seine Art, immer sehr spontan auf Situationen reagieren zu können und ja grundsätzlich spontan durchs Leben zu gehen.
Das mag ich sehr. Und er hat sehr viel Energie, die hab ich manchmal auch, manchmal brauch ich auch so ein bisschen Ruhe. Ich glaub, er braucht ungewöhnlich wenig Ruhe, er ist einfach immer an, einfach die ganze Zeit angeschaltet und ich brauch ein bisschen mehr Pause. Aber ich mag ihn sehr.
2 - Gabs Schwierigkeiten beim Synchronisieren generell von der Sprache? Also er hat diesen leicht spanischen Einfluss durch diese Wörter «chico», die er ein, zweimal sagt. Oder hast du auch einen Bezug zu der Sprache, dass du das nachempfinden konntest?
Jannis Niewöhner: Ne, einen starken Bezug zu der Sprache hab ich jetzt nicht, obwohl ich drei Jahre spanisch in der Schule hatte mit einer ganz tollen Lehrerin. Aber es hat nichts gebracht. Ich hatte drei Jahre vorher französisch und dann hat sich alles noch vermischt und ich hab nichts behalten, aber Chico konnte ich noch sagen und mehr braucht ich ja auch nicht.
Kreativität braucht es ja auch, um so einen Raub zu vollziehen
Ne, da haben wir eigentlich gar keinen Fokus darauf gelegt, sondern waren auch relativ frei, wie wir ihn jetzt im deutschen anlegen und wenn er dann mal sagt «Hola Chico» oder was auch immer, dann war das auch völlig in Ordnung und genau ich musste die Sprache nicht nochmals neu lernen.
3 - Wie fandest du im Film zu singen? War es für dich eine Überwindung, wo es da diese Szene auf der Bühne gab und wie hast du dich dabei gefühlt?
Jannis Niewöhner: Das war auf jeden Fall der schwierigste Teil dieser ganzen Arbeit, weil ich kein ausgebildeter Sänger bin. Im amerikanischen wurde ich von einem, ich glaube wirklich ausgebildeter Musicaldarsteller gesprochen und gesungen und ich konnte das so nicht und ich war im Studio und Gott sei dank konnten wir das dann so ein bisschen anpassen, also dass wir mit den Möglichkeiten meiner Stimme was Neues draus gemacht haben und das hat sehr viel spass gemacht. Auch da war das ein tolles Team und trotzdem. Das war eine Aufgabe, weil ich wie gesagt da keine Ausbildung habe.
Nicole: Ja, das kann ich mir gut vorstellen, dass das ein bisschen gedauert hat, sich da rein zu fühlen.
Jannis Niewöhner: Das ist unfassbar, also das, ist wirklich dieser Typ, der das im original gesungen hat, der macht diese Schlenker und der kann mit seiner Stimme Dinge machen, die wirklich… Da kann ich nur von träumen. Ich hab das versucht und Gott sei dank war das nichts, was live aufgenommen wurde, sondern nachher alles noch gepitcht und gecuttet werden kann, weil sonst wäre es schrecklich.
«Ansonsten wäre ich, glaub ich, eine ziemliche Niete als Verbrechen.»
4 - Wenn du ein Bösewicht wärst, würdest du mehr Fokus auf die Planung von Verbrechen legen oder bist du da auch eher wie die kurze Zündschnur von Mr Piranha, der ja dann schnell die Fassung verliert?
Jannis Niewöhner: Ja, also ich glaube eher so. Also die Fassung verlieren und aber auch spontan sein, also nicht zu sehr planen, weil Kreativität braucht es ja auch, um so einen Raub zu vollziehen oder für allerlei. Und ich glaube, dass ich eher der Typ Piranha wäre, weil ich glaube, wenn man einen Raub plant oder so etwas, dann muss man natürlich so einen gewissen Plan haben, aber man muss aber auch in der Lage sein, spontan zu reagieren und das wäre eher meine Stärke.
5 - Wenn du als Bösewicht eine spezielle Fähigkeit hättest, was wäre das? Also wir haben die Einbrecher gesehen, die Hackerin, generell dieses Manipulative von Professor Marmelade. Wo würdest du dich da im echten Leben sehen?
Jannis Niewöhner: Ja, ich glaube wenn, dann wärs auch eher, weil ich wirklich weiss, dass ich so was wie hacken, das wäre das Letzte was ich könnte oder irgendwelche Safes knacken. Ich wäre wahrscheinlich eher das, was du gerade gesagt hast, manipulativ oder auf eine Art und Weise in der Lage, mit den Leuten als jemand anderes zu reden oder die zu überreden, mich irgendwo rein zu lassen oder einfach mich als jemand anderes auszugeben, weil das ist das, was ich beruflich mache. Ansonsten wäre ich, glaub ich, eine ziemliche Niete als Verbrechen.
6. Spielst du denn als Schauspieler lieber jemand Gutes oder eher jemand Böses, also wo siehst du dich da auch?
Jannis Niewöhner: Eigentlich beides, eigentlich muss ich immer mal das eine und mal das andere machen. Und vor allem das Allerschönste und dafür steht dieser Film ja auch, ist das eigentlich im Guten das Böse immer verankert ist und andersrum halt auch. Und das erzählt der Film ja so ein bisschen und deshalb ist die Rolle perfekt, weil sie beides hat und das war ein grosser Spass.
Hier gehts weiter zu Teil 2 des Interviews
«Die Bad Guys» seit dem 17.03.22 im Kino.
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