Artikel13. Dezember 2023 Lysann Leyh
Neu im Kino: 3 Filme, die wir euch diese Woche ans Herz legen
Drei Filme mit ganz unterschiedlichen Genres und Handlungen, aber einem gemeinsamen wichtigen Thema: Menschlichkeit. Ob in der Geschichte eines Veterans auf dem Weg seiner verstorbenen Kameraden zu gedenken, der Erzählung über eine hochbegabte Frau im Spektrum zwischen Genie und Sozialphobie oder in der Dokumentation über ein Hausboot als Anlaufstelle für Menschen mit psychischen Störungen.
1. «The Great Escaper (In voller Blüte)»
Eine wahre Geschichte über die Reise eines Veterans
Ein britischer Veteran kann an den Feierlichkeiten anlässlich des Jahrestags der Erstürmung der Normandie nicht offiziell teilnehmen und beschliesst daher, die Reise auf eigene Faust auf sich zu nehmen. Die Geschichte des alten Mannes, der in die Normandie zurückkehrt, um der gefallenen Kameraden zu gedenken, wird von der Presse aufgegriffen. Die Medien nennen ihn “The Great Escaper”.
«In voller Blüte» ist ein wundervoller Film, der eine wahre Geschichte erzählt. Michael Caine hat hier eine letzte grosse Altersrolle gefunden, die den Film trägt. Es geht um die grossen, menschlichen Themen, um das Älterwerden, das Erinnern glorreicher und weniger schöner Ereignisse, aber auch darum, dass sich die Zeiten ändern. Und dass sich Feinde von einst heute mit Respekt begegnen können.
5 von 5 ★
2. «Le Théorème de Marguerite»
Im Spektrum zwischen Genie und Sozialphobie
Marguerite (Ella Rumpf) ist seit ihrer Kindheit von Zahlen fasziniert. Sie studiert in Paris Mathematik und die Stelle als Wissenschaftlerin an der Seite ihres Doktorvaters scheint ihr gewiss. Doch dann wird sie bei der Vorstellung ihrer Dissertation von ihrem stärksten Konkurrenten mit einem Fehler darin konfrontiert. Sie flieht in die Halbwelt von Paris, wo sie in illegal betriebenen Spiellokalen ihre Leidenschaft für Mahjong entdeckt.
Im Schweizer Drama «Le Théorème de Marguerite» geht es weniger um Mathematik, als um die Frage, ob und wie eine hochbegabte, aber schüchterne junge Frau in der männlich dominierten Welt der Naturwissenschaften erfolgreich sein kann.
4 von 5 ★
3. «Sur l’Adamant»
Mehr als tausend und eine Lektion über das Leben
Im Schatten der Charles-de-Gaulle-Brücke in Paris schwimmt ein Hausboot mit dem Namen «L'Adamant». Eine spezielle Anlaufstelle, die Menschen mit psychischen Störungen aufnimmt. Pascal, Olivier, Catherine und François treffen sie sich auf der «Adamant» und tauschen sich in aller Ruhe aus, weit weg von der psychiatrischen Klinik und den Blicken von Aussen. Schillernde, poetische und berührende Persönlichkeiten, die sich eine nach der anderen vor der Kamera öffnen.
Der Goldene Bär für Nicolas Philibert bei den Berliner Filmfestspielen 2023 hat alle überrascht. «Sur l'Adamant» ist einer dieser seltenen Dokumentarfilme, die sich in den Dienst ihres Themas und nicht ihres Autors stellen. Der Filmemacher vermeidet in dieser Hinsicht die Klippen einer moralisierenden und gesellschaftskritischen Erzählung und schafft schliesslich einen Dokumentarfilm, der mehr beobachtet als behauptet. «Sur l'Adamant» ist mehr wert als tausend und eine Lektion über das Leben.
4.5 von 5 ★
Welche weiteren Filme ab sofort neu im Kino zu sehen sind, erfährst du hier.
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