Neu im Kino: 3 Filme, die wir euch diese Woche ans Herz legen

Die Filmauswahl dieser Woche widmet sich drei unterschiedlichen Männern: Während der Film «The Power of the Dog» die traditionelle Rollenzuweisung behandelt, erzählt «Luzzu» die Geschichte eines Fischers aus Malta, der sich mit seiner finanziellen Situation auseinandersetzten muss. Ergänzt wird das Ganze durch «Grosse Freiheit», die die Homosexualität in den 70er Jahren thematisiert.

1. The Power of the Dog

Phil und George Burbank betreiben eine Ranch in Montana. Alles wird komplizierter als Georg Rose heiratete.

Montana, 1925. Phil und George Burbank betreiben seit dem Tod ihrer Eltern vor 25 Jahren gemeinsam eine Ranch in Montana. Sie sind grundverschieden, teilen seit Kindesbeinen aber das Zimmer. Doch dann heiratet George die verwitwete Rose. Zusammen mit Rose zieht deren zartbesaiteter Sohn Pete auf die Ranch. Das stört nicht nur empfindlich die Zweisamkeit der Brüder , sondern zwingt den bisher als harten Kerl auftretenden Phil auch, seine verborgene andere Seite zu entdecken.

Jane Campion hat Thomas Savages 1967 erschienenen Roman als prächtigen Spätwestern inszeniert, in dem auf einer abgelegenen Ranch die Errungenschaften und Lebensweise der Moderne ungebremst mit alten Traditionen und Rollenbildern aufeinanderprallen. Sie bedient sich dabei auch den Mitteln des Thrillers und es lohnt diesen Film von Anfang ganz genau anzuschauen, um den verblüffenden Twist gegen Ende nicht zu verpassen.

5 Sterne

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2. Luzzu

Jesmark, ein Fischer aus Malta, steht vor einer wichtigen Entscheidung: Soll er das Fischen aufgeben?

Der sensible Erstlingsfilm von Alex Camilleri beschreibt das Dilemma eines maltesischen Fischers, der zwischen seiner Liebe für die Fischerei, die in von Generationen überlieferter Tradition verankert ist, und dem Überleben seiner Familie wählen muss. Ein herzzerreissendes Drama, das viel mehr als nur die Not eines einzelnen Mannes aufzeigt.

«Luzzu» ist mehr als nur eine Geschichte über einen Fischer. Der Film ist ein Kommentar über den Verlust von Kulturgut, Männer als Versorger, Kritik am Klimawandel und Schwiegermüttern wie Denises Mutter Carmen, die Jesmark spüren lässt, dass er in ihren Augen nicht gut genug für ihre Tochter ist. Schliesslich findet Jesmark, der Mann weniger Worte, seine Stimme und erzählt seinem jungen Sohn, dessen Fussabdrücke in gelber Farbe den Rumpf des Familien-Luzzu zieren, eine Geschichte über seine Familie und deren Boot erzählt und realisiert, dass Tradition und Kultur von Menschen und nicht von Dingen überliefert werden. Wer das nächste Mal in den Ferien am Mittelmeer in einem Strandrestaurant Fisch isst, wird sich sicher an diesen poetischen Film erinnern.

4 Sterne

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3. Grosse Freiheit

Hans trifft im Gefängnis auf einen alten Freund, welcher ihm hilft nicht verrückt zu werden.

Hans wird zum wiederholten Mal wegen Unzucht verhaftet. Der Paragraph 175 des deutschen Strafgesetzes ahndet jede Art von homosexuelle Handlung mit Gefängnis. Hinter Gittern trifft er auf Viktor, mit dem er jahrelang nach Kriegsende eine Zelle teilte. Die beiden verbindet eine besondere Freundschaft. Sie helfen einander nicht gänzlich verrückt zu werden, mit ihren Traumata umzugehen und wünschen sich ein Leben in Freiheit – auch wenn sie gar nicht mehr wissen, wie sich das überhaupt anfühlt.

Auch wenn sich in der zweistündigen Gesamtdauer des Films einige Längen eingeschlichen haben und dem Film eine Straffung sicherlich gut getan hätte, die gerade bei den ziemlich kruden und expliziten Sexszenen zum Zug hätte kommen können, sind es insbesondere die beiden Hauptdarsteller Franz Rogowski und Georg Friedrich, die mit ihrer charismatischen Präsenz die Faszination, die der Geschichte schon an sich eigen ist, noch zu steigern vermag.

4 Sterne

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Welche weiteren Filme ab sofort neu im Kino zu sehen sind, erfährst du hier.