Artikel19. Oktober 2021 Cineman Redaktion
Neu im Kino: 3 Filme, die wir euch diese Woche ans Herz legen
Die Produktion aus der Schweiz «Wild» zeigt uns, wie die aktuelle Jagdkultur hierzulande aussieht. «Ghosts» zeichnet ein vielfältiges und realistisches Bild der bekannten türkischen Stadt Istanbul, indem vier verschiedene Geschichten dargestellt werden. «Venom: Let There Be Carnage» führt uns durch das Leben und Abenteuer von Eddie Brock, den wir schon im ersten Film 2018 kennengelernt haben.
1. Wild
Mario Theus stellt den Fokus auf die Jagdkultur mit einer atemberaubenden Szenografie.
Der Bündner Mario Theus ging mit seinem Vater bereits als Bub auf die Jagd, liess sich zum Förster ausbilden und wurde Filmemacher. Ausgehend von seinen eigenen Erfahrungen begibt er sich mit der ersten Schweizer Wildhüterin, einem Innerschweizer Bergbauer und einem einstigen Wilderer, der heute Tiere filmt, auf Streifzug. Im Gespräch mit seinen Protagonisten thematisiert er nicht nur deren Jagdbegeisterung, sondern hinterfragt zugleich die Bedeutung, welche der Jagd als Kulturtechnik heute noch zukommt.
Theus Film beeindruckt mit prächtigen Bildern von kaum erschlossenen Orten in den Schweizer Alpen sowie spektakulären Aufnahmen von Tieren. Unterlegt mit einem atmosphärischen dichten Soundtrack des Gesangkünstlers Christian Zehnder gliedert sich «Wild» ein in eine Reihe neuerer Schweizer Filme, die wie «Die Rückkehr der Wölfe» «Der Bär in mir» und «Becoming Animal» dem Verhältnis von Mensch und Tier nachforschen und dabei zum Nachdenken anregen.
2. Ghosts
Ein Bild der Zerrissenheit des heutigen Istanbul wird anhand von mehreren Einzelschicksalen dargestellt.
In verschachtelter Erzählweise zeichnet Azar Deniz Okyay anhand des Schicksals von vier Menschen ein vielschichtiges Bild der Zerrissenheit des heutigen Istanbul. Während der schmierige Rasid (Emrah Ozdemir) skrupellos seine Geschäfte durchzieht, sehen sich Frauen wie die Müllfahrerin Iffet (Nalan Kuruçim) und die junge Tänzerin Didem (Dilayda Günes) ständig Repressionen ausgesetzt. Hoffnung macht aber die feministische Künstlerin Ela (Beril Kayar) mit ihren regimekritischen Strassenaktionen.
Die Erzählweise fragmentiert und wirklich nahe kommt man aufgrund dieser Zerstückelung den Protagonist_innen nicht, doch andererseits gelingt es gerade mit diesem Perspektivenwechsel dicht ein vielschichtiges Bild des heutigen Istanbul und der Türkei des Recep Tayyip Erdoğan zu vermitteln, Einblick in die Diskriminierung der Frau, wachsende Staatsgewalt und Flüchtlingsleben im Untergrund zu bieten.
3. Venom: Let There Be Carnage
Eddie Brock besucht Kasady, bevor dieser exekutiert wird, und mach ihn aus Versehen einen Symbionten
Eddie Brock besucht den Serienkiller Cletus Kasady, bevor dieser exekutiert werden soll. Im Grunde hofft er auf einen guten Artikel, aber Kasady provoziert ihn. Es wird handgreiflich und Kasady beisst Brock in die Hand – bis auf Blut. In Brocks Blut ist aber auch der ausserirdische Symbiont Venom, der sich nun fortpflanzt. Fortan hat auch Kasady einen Symbionten und wird zu Carnage – einem noch effektiveren Monster, was das Morden anbelangt. Dumm nur für Eddie, dass er hinter ihm her ist, während der sich gerade im Streit von Venom getrennt hat …
Wie bei den MCU-Filmen gilt auch hier, dass man das Kino nicht mit Einsetzen des Abspanns verlassen sollte. Die hier gebotene Szene ist auch durchaus wichtig, weil sie den Film zeitlich verortet und eine Verbindung zum Marvel Cinematic Universe erschafft, die bisher nicht gegeben war.
Welche weiteren Filme ab sofort neu im Kino zu sehen sind, erfährst du hier.
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