Neu im Kino: 3 Filme, die wir euch diese Woche ans Herz legen

Eigene Wege gehen: Abwegs der Legalität versucht eine junge Mutter in «Broker» ihrem Sohn ein besseres Leben zu ermöglichen. «EO» ein ehemaliger Zirkusesel nimmt uns mit auf seine eigene Reise. Als Ben erkennt, dass sein Sohn ein Kleid trägt und sich Lili nennt, muss er sich überwinden, um in «Oskars Kleid» einen neuen Zugang zu seinem Kind zu finden.

1. «Broker»

Eine junge Frau möchte mit Hilfe zweier Kinderhändler für ihr Kind ein sicheres Zuhause finden.

Für ihren Sohn möchte die junge So-young eine bessere Zukunft als die, die ihr als Prostituierte und Alleinstehende bevorsteht. Deswegen tut sie sich mit zwei Kinderhändlern zusammen, um für das Kind die besten Adoptiveltern zu finden.

«Broker» hat der japanische Regisseur Hirokazu Koreeda («Shoplifters - Manbiki kazoku») in Südkorea mit südkoreanischen Darstellern gedreht, von deren bemerkenswerter schauspielerischer Leistung das anrührende Gesellschaftsdrama getragen wird. Stellenweise ist der Tonfall des Films arg rührselig und pathosgeladen, doch insgesamt überzeugt die differenzierte Charakterzeichnung sowie die präzise und dichte Inszenierung. Immer wieder wartet der Film zudem mit humorvollen und unbeschwerten Szenen auf, weswegen er einen zwar zweifelsohne nachdenklich stimmen wird, aber auch zum Lächeln bringt.

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2. «EO»

Die Lebensgeschichte eines Esels, weitgehend aus dessen Blickwinkel erzählt.

Abends steht Eo mit Kasandra in der Manege, tagsüber dient er als Zugtier. Kasandra verhätschelt ihren Esel, ist aber machtlos, als das Veterinäramt die Zirkustiere abführt. Eo büchst aus der Eselresidenz aus und nimmt uns mit auf seine Reise bis auf Italien.

Jerzy Skolimowskis Roadmovie über das Leben eines Esels ist de facto eine kritische Betrachtung über den Umgang des Menschen mit Tier, Natur und Umwelt im frühen 21. Jahrhundert. Der über weite Strecken aus Sicht des Esels erzählte Film nimmt immer wieder unerwartete Wendungen und überrascht durch seine experimentelle Gestaltung.

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3. «Oskars Kleid»

Ein von heteronormativen Ideen geprägter Polizist lernt zu akzeptieren, dass sein Sohn ein Mädchen ist.

Als seine Exfrau ins Krankenhaus muss, ziehen seine bei ihr lebenden Kinder vorübergehend zu Ben. Als ob das nicht schon genug Aufregung brächte, entdeckt Ben im Gepäck seines Sohnes auch noch ein Mädchenkleid. Ben ist entsetzt, doch im Laufe einiger turbulenter Auseinandersetzungen, kommt er seiner neuen Tochter allmählich näher.

Florian David Fitz, der auch das Drehbuch schrieb, spielt einnehmend charmant diesen strammen Kerl, aus dessen harter Schale sich allmählich ein feinfühlig auf sein Kind eingehender Vater schält. «Oskars Kleid» ist beschwingt und im Tonfall heiter, versteht seine delikate Thematik gleichwohl aber ernsthaft zu ergründen.

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