Neu im Kino: 3 Filme, die wir euch diese Woche ans Herz legen

In der Produktion aus der Schweiz «Stürm: Bis wir tot sind oder frei» kämpfen eine Rechtsanwältin und der Ausbrecherkönig Walter Stürm für eine fairere Strafjustiz. «Encanto» lockert die Stimmung mit seinen süssen Lieder, die Maribel auf dem Weg zur Rettung ihrer Familie begleiten. Das japanische Drama «True Mothers» erzählt die Geschichte eines Paares, das sich dafür entschieden haben, ein Kind zu adoptieren – dennoch die Begegnung mit der leiblichen Mutter wird einiges ändern.

1. Stürm: Bis wir tot sind oder frei

Ausbrecherkönig Walter Stürm erfährt in seinem Kampf um Freiheit Unterstützung von Anwältin Barbara Hug.

Walter Stürm macht ab den mittleren 70er-Jahren als Ausbrecherkönig und «Robin Hood»-Bankräuber in der Schweiz von sich reden. Er widersetzt sich allen Regeln, unterwandert das System und will das Strafrecht umgestalten. In seinem Kampf um Freiheit und eine faire Strafjustiz erfährt er Unterstützung von der resoluten Anwältin Barbara Hug.

Joel Basman harmoniert phantastisch mit Marie Leuenberger, die ihrer Figur eine unvergleichliche Präsenz verleiht. Die von den Medien abschätzig als «Anwältin der Aussenseiter» titulierte Strafverteidigerin ist seit einem Nierenleiden in der Kindheit auf Krücken angewiesen. Doch sie kämpft sich durch. Genau das ist es, was Stürm an ihr bewundert: Hugs Durchhaltewillen, Einsatz und ihren Glauben an ihre Ideale. «Stürm» ist daher vor allem ein genau beobachtetes, kluges Porträt zweier Aussenseiter, die der Gesellschaft und den Behörden der damaligen Zeit den Spiegel vorhielten.

4 von 5 ★

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2. Encanto

Mirabel begeht sich auf eine wichtige Reise, um die Magie ihrer Familie zu retten.

Manchmal fühlt sich Mirabel richtiggehend fehl am Platz im Familiensitz der Madrigals. Immerhin ist sie die Einzige ihrer Sippe, die keine übermenschliche Fähigkeit besitzt. Als sie erkennt, dass die Magie ihres verwunschenen, in den kolumbianischen Bergen versteckten Heimatortes bedroht ist, zögert sie nicht, Nachforschungen anzustellen. Sogar gegen den Willen ihrer Oma, die über die Gemeinschaft wacht.

«Encanto» lässt uns in ein frisches, aufregendes Setting eintauchen. Und an die Hand nimmt uns dabei eine liebenswerte Protagonistin, die den Beispielen aus jüngeren Disney-Animationsfilmen wie «Vaiana» folgt und nicht dem klassischen Prinzessinnenklischee entspricht. Mirabel sucht ihren Weg, geht ihren unschönen Vorahnungen auch gegen Widerstände nach und wartet nicht auf den Mann ihrer Träume. Eine moderne Heldin, der man gerne die Daumen drückt. Auch, weil sie der Beleg dafür ist, dass man keine Superkräfte braucht, um ungewöhnliche Dingen zu vollbringen.

3,5 von 5 ★

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3. True Mothers

Eine Frau mit einem adoptierten Kind wird von der leiblichen Mutter des Kindes kontaktiert.

Satoko (Hiromi Nagasaku) und ihr Mann Kiyokazu (Arata Iura) sind für immer mit Hikari (Aju Makita) verbunden. Das 14-jährige Mädchen wird versehentlich schwanger und bringt den kleinen Asato zur Welt, den das Paar adoptiert. Die neue Familie führt ein glückliches Leben in Tokio, bis Hikari eines Tages beschliesst, ihren Sohn wiederzusehen und es zu einer zufälligen Begegnung kommt.

In den Windungen zahlreicher Probleme und gebrochenen Leben strahlt «True Mothers» eine tiefe Sensibilität aus, um einen Film zu halten, der vielleicht eine kürzere und rigorosere Behandlung verdient hätte. Trotz einer manchmal übermässig melodramatischen Note schafft es Naomi Kawase dank ihrer Genauigkeit, die aus sensiblen und geschmackvollen Berührungen besteht, ziemlich massvoll zu bleiben.

3,5 von 5 ★

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