Artikel25. Oktober 2023 Maria Engler
Neu im Kino: 3 Filme, die wir euch diese Woche ans Herz legen
In dieser Kinowoche wachsen Menschen über sich hinaus. In «Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry» unternimmt der betagte Harold eine 1000 km lange Reise zu einer sterbenden Freundin, während sich Mark in «One for the Road» eingestehen muss, dass er ein Alkoholproblem haben könnte. Im georgischen Film «Blackbird Blackbird Blackberry» macht eine 48-Jährige ihre ersten sexuellen Erfahrungen und befreit sich endlich von den Erwartungen anderer.
1. «Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry»
Ein alter Mann macht sich zu Fuss auf die 1000 km weite Reise zu einer sterbenden Freundin
Harold Fry erhält einen Brief von Queenie, einer alten Kollegin und Freundin. Sie liegt im Sterben und möchte sich hiermit von ihm verabschieden. Er schreibt einen Brief zurück, wirft ihn dann aber nicht in den Briefkasten, sondern hat die Eingebung, dass er zu Queenie gehen muss – zu Fuss, über 1000 Kilometer hinweg. Denn solange er geht, wird sie leben. Und wenn er dort ist? Vielleicht kann er sie dann sogar retten …
Jim Broadbent in der Rolle des Harold ist brillant und hat eine wunderbare Altersrolle gefunden, die es ihm erlaubt, das ganz grosse Schauspiel zu liefern, denn während seiner Wanderschaft denkt Harold auch über die Fehler im eigenen Leben nach, und über das, was er verloren hat. Trotz allem ist dies ein vor allem lebensbejahender, positiver Film, der in Erinnerung ruft, dass die Menschen im Grunde ihres Herzens gut sind.
2. «Blackbird Blackbird Blackberry»
Eine intime Charakterstudie über eine Frau, die ihre persönliche Freiheit findet
Etero lebt in einem georgischen Dorf und führt dort einen kleinen Laden. Ausser zu einer einzigen guten Freundin hat Etero ein angespanntes Verhältnis zu den Frauen im Ort. Als alleinstehende Kinderlose fällt sie aus dem Rahmen und das bekommt sie auch zu spüren. Plötzlich ändert sich alles, als sie ihren Waschmittellieferant Murman verführt und mit 48 ihre erste sexuelle Erfahrung macht. Diese Affäre lässt sie aufblühen.
Regisseurin Elene Naveriani verortet auch «Merle Merle Mure» nach «Wet Sand» in ihrer Heimat Georgien. Wieder spielt die Geschichte auf dem Land. Daran interessiert Naveriani, dass hier eine strengere soziale Kontrolle herrscht, die Mentalität besonders konservativ ist. Naveriani nutzt diesen Mikrokosmos, um mit dem Brennglas auf menschliche Interaktionen zu schauen.
3. «One for the Road»
Ein neuer Film der Macher von «25 km/h» und «Friendship!»
Mark ist Mitte 30, hat einen guten Job als Bauleiter, ist beliebt, hat gute Freunde und er trinkt gerne. Wenn er mal anfängt, hört er nicht mehr auf, und in letzter Zeit fängt er immer häufiger an, wie sein bester Freund ihm sagt. Da er just auch wegen Alkohol am Steuer den Führerschein verloren hat, lässt er sich auf eine Wette ein: Er wird nichts mehr trinken oder die Ferienhütte seines Kumpels völlig renovieren.
«One for the Road» ist die perfekte Mixtur aus Komödie und Drama, geht es doch um einen Mann, der ein nach aussen hin aufregendes Leben führt, aber lange nicht erkennt, dass er ein Alkoholproblem hat. Der Wechsel vom Komischen zum Tragischen ist exzellent eingefangen.
Welche weiteren Filme ab sofort neu im Kino zu sehen sind, erfährst du hier.
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