Artikel28. Februar 2024 Lysann Leyh
Neu im Kino: 3 Filme, die wir euch diese Woche ans Herz legen
Diese Woche sind die Filme zwar grundverschieden, einzeln betrachtet jedoch sehr eindrucksvoll: Der Jungherzog Paul Atreides steht vor einer schwierigen Entscheidung, der Kommandant von Auschwitz lebt seelenruhig mit seiner Familie neben dem Konzentrationslager und die Filmproduktionsassistentin Angela steckt in einer ausbeuterischen Arbeitssituation fest.
1. «Dune: Part Two»
Der zweite Teil des Scifi-Epos
Sein Vater ist tot, Baron Harkonnen (Stellan Skarsgård) hat den Wüstenplaneten Arrakis zurückerobert, und er selbst befindet sich mit seiner Mutter Jessica (Rebecca Ferguson) auf der Flucht. Für Jungherzog Paul Atreides (Timothée Chalamet) läuft es nicht gerade rund. Doch dann sehen einige Mitglieder der indigenen Fremen in ihm den in einer Prophezeiung angekündigten Erlöser. Soll er den Krieg gegen die Feinde anführen und damit seine Liebe zu Ureinwohnerin Chani (Zendaya) riskieren?
Seine hochaktuellen Themen – Kolonialismus, Imperialismus, kapitalistische Gier, religiöser Eifer und die Sehnsucht nach autoritären Problemlösern – verleihen dem Scifi-Epos mehr Tiefgang als im Blockbuster-Kino üblich. Die audiovisuelle Wucht ist unbestreitbar – schon der stimmungsvolle Einstieg in glutrotem Wüstenlicht entfaltet eine enorme Sogwirkung.
4 von 5 ★
2. «The Zone of Interest»
Die Banalität des Grauens
Rudolf Höss (Christian Friedel) ist Kommandant in Auschwitz. Er lebt mit seiner Frau Hedwig (Sandra Hüller) und ihren Kindern in einem hübschen Haus neben dem Konzentrationslager. Das traumhafte Leben verläuft friedlich. Zwischendurch gibt es eine alltägliche Diskussion, in der es um die Effizienz eines neuen Einäscherungssystems geht.
Die Leichtigkeit, wie sich mit der vorherrschenden Situation arrangiert wird, hinterlässt ein beklemmendes Bauchgefühl. «The Zone of Interest» hebt sich ab und ist wahrscheinlich der markanteste Film über den Nationalsozialismus seit László Nemes' «Son of Saul» (2015).
4.5 von 5 ★
3. «Do Not Expect Too Much from the End of the World»
Radu Judes kritischer und sarkastischer Blick auf die Gesellschaft
Angela arbeitet bei einer Filmproduktion. Sie steht früh auf und chauffiert den grössten Teil des Tages Menschen und Filmutensilien durch Bukarest. Zwischendurch führt sie Castings für den Image-Film einer auf Arbeitsunfälle spezialisierte Versicherungsfirma durch. Oft wartet sie lange. Ihr Hinweis auf überzogene Arbeitszeit wird dabei geflissentlich überhört.
Radu Judes Film ist hoch ästhetisch und radikal politisch. Die ausbeuterische Situation der Protagonistin steht im krassen Gegensatz steht zu dem von ihr mitgestalteten Image-Film einer Versicherungsfirma, der darauf hinweist, die bei der Arbeit vorgegebenen Sicherheitsvorschriften einzuhalten.
4.5 von 5 ★
Welche weiteren Filme ab sofort neu im Kino zu sehen sind, erfährst du hier.
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