Artikel8. September 2021
Neu im Kino: 3 Filme, die wir euch diese Woche ans Herz legen
Frauenpower: «Billie» repräsentiert die Geschichte der bedeutsamen Jazz-Sängerin Billie Holiday, während «Die Pazifistin - Gertrud Woker: Eine vergessene Heldin» ein Doku-Porträt der Frauenrechtlerin und Frauenaktivistin Gertrud Woker zeichnet. Ergänzt wird das ganze durch das Drama «La Fine Fleur» in der einer Rosenzüchterin jedes Mittel recht ist, um sich vor dem Bankrott zu retten.
1. Billie
Eine aussergewöhnliche Sängerin, die in der Musik und Gesellschaft ihre Spuren hinterliess.
Billie Holiday zählt zu den bedeutendsten Jazz-Sängerinnen aller Zeiten, deren Improvisationstalent in die Geschichte einging. Die ungeschönte, nachdrückliche Künstler-Doku «Billie» widmet sich der bewegenden Geschichte einer Sängerin, die ein Dasein zwischen Exzessen, Erfolgen und seelischen Qualen führte.
Sorgfältig und mit grossem gestalterischem Aufwand erweckt Erskine die Chanteuse zum Leben. Und selten kam man ihr emotional näher. Geschuldet ist dies den akkurat ausgewählten Interview-Auszügen, die in bestechender Ton-Qualität vorliegen. Ausführliche Einblicke in Holidays Alltag geben etwa Roy Harte, Bobby Tucker oder Count Basie.
2. Die Pazifistin - Gertrud Woker: Eine vergessene Heldin
Doku-Porträt der Bernerin Gerdrud Woker, welche eine der ersten Frauen an der Schweizer Universität war.
Doku-Porträt von Gertrud Woker. Die 1878 geborene Bernerin ist eine der ersten Frauen, die an einer Schweizer Universität studierten, und eine der ersten Professorinnen Europas. Ihre Forschungen brachten bahnbrechende Erkenntnisse, ihr Engagement als Frauenrechtlerin und Frauenaktivistin – Woker fordert 1917 «gleichen Lohn für gleiche Arbeit» und warnte später vor nuklearen Waffen – standen ihrer Karriere allerdings im Weg. Als verwirrt verleumdet stirbt Woker 1968 in einer Nervenklinik und gerät in Vergessenheit.
Fabian Chiquet und Matthias Affolter stützen sich in ihrem Film auf Wokers Tagebücher, Gedichte und wissenschaftlichen Publikationen sowie Begegnungen mit ihrem Neffen und der Historikerin Franziska Rogger. Ihr collageartiges Filmporträt lässt die Zuschauer eine zu Unrecht vergessene, hochintelligente, kluge und mutige Frau entdecken, deren Anliegen noch heute hoch aktuell sind.
3. La Fine Fleur
Eine Rosenzüchterin greift auf kriminelle Mittel zurück, um sich vor dem Bankrott zu retten.
Weil die Rosenzucht von Madame Vernet (Catherine Frot) vor dem Bankrott steht, greift die Eigentümerin zu kriminellen Mitteln. Mit drei Arbeitslosen, die als Helfer eingestellt werden, stiehlt sie die preisgekrönte Rose eines Konkurrenten, um damit eine neue Rosenart zu züchten. Alle Hürden sind mit diesem Einbruch allerdings keineswegs bewältigt, aber in ihren Underdogs findet die Chefin zunehmend leidenschaftliche Fans der Rosenzucht und engagierte Unterstützer bei ihrem Existenzkampf.
Catherine Frot lässt dabei in jeder Szene Eves Leidenschaft für die Rosenzucht spüren und trefflich besetzt sind auch die drei Arbeitslosen, doch das dramatische oder auch komödiantische Potential, das diese gegensätzlichen Charaktere bieten, schöpft Pinaud nicht aus. Statt auf Konfrontation und sozialkritischen Impetus setzt der Franzose auf Harmonie und Wohlgefühl.
Welche weiteren Filme ab sofort neu im Kino zu sehen sind, erfährst du hier.
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