Kritik12. August 2023 Cineman Redaktion
Recap: Sky Show Serie «Bad Behaviour»: Ep. 2 «The Worst»
Das Mädcheninternat Silver Creek wirkt geordnet und idyllisch, doch im Inneren brodelt es ganz gewaltig. Zehn Jahre nach ihrem Abschluss trifft Jo ihre ehemalige Mitschülerin Alice wieder und wird erneut in die Traumata der Vergangenheit gezogen. In unserem Recap zur Serie «Bad Behaviour», die seit dem 11.08. bei Sky Show zu sehen ist, erfährst du alles über die zweite Episode «The Worst».
von Christopher Diekhaus
Mobbing im Internat: Inhalt von «Bad Behaviour»: Ep. 2 «The Worst»
Unter Führung Portias nimmt Jo an einem Überfall auf einen anderen Schlafsaal teil. Am nächsten Tag ist die Stipendiatin allerdings die Einzige, die am Pranger steht. Zur Strafe muss sie eine Nacht allein in einem Zelt im Wald verbringen. Jos Stimmung schlägt langsam um. Ihren wachsenden Zorn bekommt nur wenig später Alice zu spüren.
In der Gegenwart besucht Jo mit Saskia und Mitbewohnerin Ruby (Mantshologane Maile) eine Literaturveranstaltung und läuft dort Portia über den Weg. Gemeinsam schwelgen die beiden in Erinnerungen an Silver Creek. Gleichzeitig liegt eine seltsame Spannung in der Luft. Die alten Machtspielchen blitzen noch stärker auf, als Portia Jo zu einem Ausflug mit unerwarteter Verlängerung überredet. Im Konzerthaus sucht Jo erneut das Gespräch mit Alice.
Zehn Jahre zuvor ergreift Portia überraschend Partei für Jo. Portias Spott und Abneigung bekommt auf einmal ihre Vertraute Sarah (Bronte Locke) ab, der daraufhin der Kragen platzt. Ein fieser Streich kostet Sarah ihren Platz in Silver Creek. Nach einer weiteren Mobbingattacke kommt es zu Alices Verzweiflungstat.
Machtspiele und gebrochene Figuren: Kritik zu «Bad Behaviour»: Ep. 2 «The Worst»
Was sich in der ersten Folge schon angedeutet hat, bestätigt sich in der zweiten Episode. Die kreativen Köpfe hinter «Bad Behaviour» haben ein Gespür für ihre jugendlichen Protagonistinnen und deren Befindlichkeiten. Schmerzhaft eindringlich beschreiben sie vor allem Portias perfides Wechselspiel. Ein ums andere Mal reicht sie Jo die Hand, um ihr ganz plötzlich die Zuneigung wieder zu entziehen.
Neben Markella Kavenagh, die ihre Rolle mit der nötigen Unberechenbarkeit ausfüllt, verdient sich Jana McKinnon ein Extralob. Irritation, Abscheu gegenüber Portias Kaltblütigkeit, hochkochende Wut und die verzweifelte Suche nach Akzeptanz – all das bringt der australisch-österreichische Nachwuchsstar überzeugend rüber.
Nach wie vor liegt in den Beziehungskonstellationen reichlich Potenzial: Besteht eine erotische Spannung zwischen Jo und Portia? Warum genau hält Alice Jo für die schlimmste Bewohnerin ihres Hauses? Und was für ein Verhältnis hatten Sarah und Portia? Reizvolle Fragen, die unsere Neugier weiter füttern.
Worte für die Ewigkeit: Die erwachsene Jo zu Alice: „Wir sassen doch im selben Boot.“
Interessanteste Nebenfigur der Folge: Sarah, die andeutet, dass zwischen ihr und Portia ein besonderes Band besteht.
Beste Filmanspielung: Die Szene, in der Portia die Mädchen ihres Hauses auffordert, sich aufs Bett zu stellen, für Jo einzustehen und ihre Betreuerin übel zu beleidigen. «Der Club der toten Dichter» ins Negative verkehrt!
Grösstes Rätsel: Welche Person taucht in der Nacht, in der Jo allein campieren muss, vor ihrem Zelt auf?
Ausblick: Jos Verfassung wirkt nicht nur in den ausgedehnten Rückblenden kritisch. Auch auf der Gegenwartsebene erscheint sie immer angegriffener. Warum Alice und Jo völlig anders auf ihre gemeinsame Schulzeit blicken, dürfte sich bald herauskristallisieren.
3.5 von 5 ★
Verfügbar auf Sky Show
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