Kritik23. Oktober 2019 Irina Blum
«Terminator: Dark Fate» Kritik: Zurück zu Teil zwei
Bei «Terminator: Dark Fate» kehrt nicht nur James Cameron als Produzent und Story-Mitlieferant zu der von ihm kreierten Kult-Reihe zurück. Auch Linda Hamilton gibt sich nach 28 Jahren noch einmal die Ehre. Der neue Film ist zwar der sechste Teil im Franchise, schliesst inhaltlich aber an Camerons «Terminator 2 – Tag der Abrechnung» an und ignoriert damit alle Geschehnisse aus den Filmen drei bis fünf.
Filmkritik von Christopher Diekhaus
Am Ende von Kapitel zwei gelang es Sarah Connor (Linda Hamilton) und ihrem Sohn John, dessen Ermordung zu verhindern und so das Schicksal der Welt umzuschreiben. Im Jahr 1998 taucht allerdings eine weitere Killermaschine aus der Zukunft auf und erwischt den Jungen vor den Augen seiner Mutter an einem Strand in Guatemala. Mehr als zwei Dekaden später ahnt die in Mexiko-Stadt wohnende Dani Ramos (Natalia Reyes) nicht, dass sie irgendwann eine zentrale Rolle im Krieg zwischen Menschen und den von einer neuen KI gesteuerten Robotern innehaben wird.
Was die Handlung anbelangt, ist «Terminator: Dark Fate» sicher nicht mit atemberaubenden Ideen gesegnet.
Als sie und ihr Bruder Diego (Diego Boneta) an ihrem Arbeitsplatz von einem noch gefährlicheren Terminator, dem sogenannten Rev-9 (Gabriel Luna), attackiert werden, eilt ihnen die kybernetisch aufgemotzte, aus dem Jahr 2042 zurückgereiste Soldatin Grace (Mackenzie Davis) zu Hilfe, deren Aufgabe darin besteht, Dani um jeden Preis zu beschützen. Auf der Flucht vor dem effizienten, seine Gestalt wechselnden Mörder verliert Diego sein Leben. Und urplötzlich betritt die schwerbewaffnete Sarah Connor die Bühne, die schon seit einiger Zeit Jagd auf Killerandroiden macht.
Dass der neue Streifen nicht enttäuscht, liegt vor allem am charismatischen Frauentrio, dem das Drehbuch erfreulich viele Facetten zugesteht.
Was die Handlung anbelangt, ist «Terminator: Dark Fate» sicher nicht mit atemberaubenden Ideen gesegnet. Vielmehr bemüht der als Nachfolger zu Teil zwei konzipierte Film diverse Elemente und Motive aus den ersten beiden Reihentiteln. Abwechslungsreich fällt der von «Deadpool»-Regisseur Tim Miller inszenierte Science-Fiction-Kracher dennoch aus, da er zumeist geschickt zwischen knackigen Kampf- und Verfolgungssequenzen, Humoreinlagen und ruhigeren Figurenmomenten balanciert. Lediglich nach dem Auftauchen Arnold Schwarzeneggers schlägt das Pendel kurzzeitig vielleicht ein bisschen stark in Richtung Kalauer-Komik aus – wobei der Leinwandrecke einige herrlich trockene Sprüche abfeuert.
Bedauern kann man im Wissen um die handgemachten Actionfeuerwerke der ersten Filme, dass der starke Einsatz von Computereffekten doch sehr deutlich ins Auge sticht. Hier und da hätte es nicht geschadet, den digitalen Anteil etwas zurückzuschrauben. Dass der neue Streifen trotzdem nicht enttäuscht, liegt vor allem am charismatischen Frauentrio, dem das Drehbuch erfreulich viele Facetten zugesteht.
Ob schlagkräftig in Gefechtssituationen, angriffslustig in den Dialogen oder emotional verletzlich – die Bandbreite ist gross und das Zusammenspiel der Darstellerinnen wahrlich mitreissend. Ein Segen ist es allein, in das von Falten durchzogene, erfrischend natürliche Gesicht Linda Hamiltons zu schauen, auf dem sich der Leidensweg ihrer Figur eingeschrieben zu haben scheint. «Terminator: Dark Fate» reicht zwar an die Teile eins und zwei nicht heran, hat aber ausreichend zu bieten, um dem Zuschauer zwei vergnügliche Kinostunden zu bereiten.
3.5 von 5 ★
«Terminator: Dark Fate» ist ab dem 24. Oktober in den Deutschschweizer Kinos zu sehen.
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