Kritik14. August 2019 Noëlle Tschudi
«Toy Story 4»: Ein Animationsfilm mit Herz, Charme und einer ordentlichen Portion Witz
Woody, Buzz und ihre Freunde sind zurück! Im mittlerweile vierten Film der erfolgreichen «Toy Story»-Reihe gelingt es den Machern aus dem Hause Pixar einmal mehr, Action, Witz und Emotionen mitreissend zu verbinden.
Filmkritik von Christopher Diekhaus
Da ihr Vorbesitzer Andy inzwischen das College besucht, leben die Cowboy-Puppe Woody (Originalstimme: Tom Hanks), die Astronautenfigur Buzz Lightyear (Tim Allen) und ihre Schar an Spielzeugfreunden nun bei der kleinen Bonnie (Madeleine McGraw). Dass sich die Hierarchie im Kinderzimmer durch den Umzug verschoben hat, spürt vor allem der frühere Anführer Woody, der oftmals nicht mehr erste Wahl ist.
Trotzdem fühlt er sich für Bonnies Wohlergehen verantwortlich und begleitet sie heimlich an ihrem ersten Tag in der Vorschule, wo sie aus einer löffelartigen Plastikgabel und anderen weggeworfenen Gegenständen ihr neues Lieblingsspielzeug Forky (Tony Hale) bastelt.
«Toy Story 4» hat Herz und Seele – und schafft es sogar, die Identitätskrise einer lädierten Gabel zugleich komisch und berührend aufzuziehen.
Dummerweise glaubt Forky allerdings weiterhin, Müll zu sein, und stürzt sich aus diesem Grund ständig in den nächstbesten Abfalleimer. Als der kleine Kerl während eines Familienausflugs aus dem Autofenster springt, nimmt Woody beherzt die Verfolgung auf. Schliesslich weiss er nur zu gut, dass Forkys Verlust Bonnie unendlich traurig machen würde.
Mit «Toy Story», dem ersten komplett am Computer entstandenen Kinofilm, begann 1995 die Reise von Woody und Co, die auch fast 25 Jahre später noch erfrischend unterhaltsam wirkt. Regiedebütant Josh Cooley und das Drehbuch-Duo Stephany Folsom und Andrew Stanton beglücken Jung und Alt mit einer bewegenden Geschichte um neue Lebensabschnitte, den Wert von Freundschaft, die Sehnsucht nach Zuneigung und die Kunst des Loslassens.
Zu den Stärken des kunterbunten, gewohnt bestechend animierten Abenteuers zählen auch die schwungvollen, vor Ideenreichtum strotzenden Actionszenen.
«Toy Story 4» hat Herz und Seele – und schafft es sogar, die Identitätskrise einer lädierten Gabel zugleich komisch und berührend aufzuziehen. Obwohl sich in der Handlung zahlreiche Figuren tummeln, darunter eine überraschend tragische Gegenspielerin (Christina Hendricks), erscheint der Pixar-Streifen zu keinem Zeitpunkt überladen.
Zu den Stärken des kunterbunten, gewohnt bestechend animierten Abenteuers zählen auch die schwungvollen, vor Ideenreichtum strotzenden Actionszenen, bei denen die Protagonisten auf gewitzte Weise Gegenstände in ihrer Umgebung nutzen, um sich fortzubewegen oder Aufmerksamkeit zu erregen.
Für lustige Auflockerungen sorgen neben Forky vor allem zwei aneinandergenähte Plüschtiere (Jordan Peele und Keegan-Michael Key) mit blühender Fantasie, ein von sich selbst überzeugter Spielzeug-Stuntman (Keanu Reeves) und Buzz Lightyears Zwiegespräche mit seiner inneren Stimme, gemeint ist damit seine eingebaute Sprachbox. Wichtig zu wissen: Wer einige der besten Gags nicht verpassen will, sollte beim Einsetzen des Abspanns nicht sofort aus dem Kino stürmen.
4.5 von 5 ★
«Toy Story 4» ist ab dem 15. August in den Deutschschweizer Kinos zu sehen.
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