Trailer11. September 2018 Irina Blum
Zwischen Glaube, Wahn und Wissenschaft: Simon Jaquemet geht in «Der Unschuldige» Freikirchen auf die Spur
Nachdem er 2014 mit seinem Drama «Chrieg» über vier Jugendliche auf der Alp für Aufsehen sorgte, wendet sich der Basler Regisseur Simon Jaquemet in seinem neuen Film nun wiederum einem kontroversen Thema zu: Den Freikirchen. Der erste Trailer verspricht nebst eindringlichen Bildern und emotionaler Spannung auch einiges an Diskussionsstoff.
Der Trailer
Eine Frau im Zwiespalt
Ruths ohnehin schon zwiespältiges Leben zwischen der Wissenschaft – sie ist Tierärztin in einer medizinischen Forschungseinrichtung – und ihrem Glauben als Mitglied einer Freikirche gerät völlig aus den Fugen, als sie meint, ihren wegen Mord verurteilten Ex nach 20 Jahren Gefängnis wieder auf freiem Fuss gesehen zu haben. Noch immer überzeugt von der Unschuld ihres ehemaligen Verlobten, ist sie plötzlich hin- und hergerissen zwischen dem beschaulichen Leben in der Gemeinde und ihrem Wunsch nach Veränderung.
Mystisch, eindringlich, kontrovers
Tierversuche, Swingerclub, Teufelsaustreibung: Die Bilder aus dem ersten Trailer lassen nicht durchblicken, wo die Grenze zwischen Wirklichkeit und der blossen Wahnvorstellung der Protagonistin (gespielt von Judith Hofmann) gezogen wird. Fest steht: Nicht nur die Thematik, sondern auch die Umsetzung von Jaquemets neuestem Werk ist nicht gerade 0815 – und dürfte damit für eine Menge Diskussionsstoff sorgen. Wie der Film beim Kinopublikum ankommt, zeigt sich erstmals am Toronto Film Festival, wo «Der Unschuldige» zurzeit als Schweizer Beitrag in der Sektion «Plattform» im Wettbewerb antritt. In der Schweiz kann man sich vom Freikirchen-Drama dann ab dem 31. Oktober ein Bild machen.
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