Article9. August 2021 Nicole Janssen
Die Vielfalt von Science-Fiction: 8 Filme, die aus der Reihe tanzen
Fliegende oder selbstfahrende Autos, Ausserirdische, die die Erde angreifen und Raumschiffe, die mit «Hyperantrieb» durchs Weltall düsen, kurz gesagt, alles, was Science-Fiction ausmacht- oder auch nicht. Wir haben für euch acht Filme rausgesucht, die Science-Fiction auch mal aus einer anderen Perspektive zeigen.
1. Der Marsianer - Rettet Mark Watney (2015)
Darum geht's: Im spassigen Weltraum-Survivaldrama «Der Marsianer - Rettet Mark Watney» verkörpert Matt Damon ein Mitglied einer Mars-Expedition, die abgebrochen werden musste, da sie von einem gewaltigen Sandsturm überrascht wurden. Gezwungenermassen traten sie die Flucht zurück zur Erde an. Watney wurde bei der ungeplanten Evakuierung von einer Antenne getroffen, verletzt und fälschlicherweise vom der weiblichen Commander Melissa Lewis (Jessica Chastain) als tot wahrgenommen und zurückgelassen. Nun muss er seine Fähigkeiten unter Beweis stellen.
Sehenswert, weil: es eine Geschichte über den unermüdlichen Lebenswillen eines Mannes zeigt, welche mit viel Humor, innovativen Ideen und unglaublichen Spannungsmomenten abgerundet wird.
Verfügbar auf: Disney+
2. Melancholia (2011)
Darum geht's: Justine (Kirsten Dunst) und Michael (Kiefer Sutherland) geben als frisch getrauten Hochzeitspaar ein wunderschönes Bild ab und die Feier auf dem eleganten Golfplatz-Anwesen des Brautschwagers könnte luxuriöser kaum sein. Doch zumindest für Justine, die nicht ankommt gegen ihre depressiven Stimmungsschwankungen, entpuppt sich das junge Glück schnell als trügerischer Schein. Gleichzeitig bewegt sich ein Planet namens Melancholia mit scheinbar direktem Kollisionskurs auf die Erde zu. Je näher eine potenzielle Katastrophe rückt, desto mehr scheint Justine ihre innere Ruhe zu finden, während ihre Schwester Claire (Charlotte Gainsbourg) nicht weiss, wohin mit ihrer Angst um die Familie.
Sehenswert, weil: das hochkarätige Ensemble unter der Führung einer selten so guten Kirsten Dunst brilliert, die eindrückliche Kameraarbeit von Manuel Alberto Claro ebenfalls. Gerade weil Lars von Trier dieses Mal etwas verhaltener agiert und auf Schock-Momente verzichtet, funktioniert Melancholia in seinem erneuten (und sehr vielschichtigen) Abarbeiten am Thema Depression hervorragend als Gegenstück zum nur thematisch verwandten Vorgänger Antichrist.
Verfügbar auf: Prime Video
3. Children of Men (2006)
Darum geht's: Im Jahr 2027 ist die Welt mit Unfruchtbarkeit geschlagen und auch sonst nicht in allzu gutem Zustand. Einzig England hat sich dank einer rücksichtslosen Politik halbwegs halten können. In dieser trostlosen Zukunft taucht nun ein Schimmer Hoffnung in Form einer schwangeren Immigrantin auf. Doch die junge Kee wird im Handumdrehen zum heiss umkämpften Symbol. Hauptfigur Theo (Clive Owen) weiss von alledem nichts, als sich seine Verflossene Julia (Julianne Moore) bei ihm meldet und um Hilfe bittet. Er wird zu Kees Beschützer.
Sehenswert, weil: Regisseur Alfonso Cuarón bereits mit «Harry Potter and the Prisoner of Azkaban» gezeigt hat, dass er es versteht, scheinbar triviale Stoffe stimmig umzusetzen. Auch «Children of Men» wirkt trotz der reichlich abwegigen Ausgangslage nie abgehoben; diese Zukunft mit ihren Strömen von Migranten, ihren fanatischen Terroristen, Bombenanschlägen und der hochgerüsteten Polizei scheint vielmehr unheimlich vertraut. Cuarón «erdet» den Film fortlaufend und lässt ihn nie abdriften - weder ins reine Spektakel noch in Endzeitkitsch.
Verfügbar auf: Netflix
4. Der Schacht (2019)
Darum geht's: Auf Ebene 48 erwacht Goreng (Iván Massagué) in einem quadratischen Raum gegenüber von Trimagasi (Zorion Eguileor). Ausser zwei spartanischen Betten und einer kleinen Waschgelegenheit ziert das Zimmer eine gravierte Nummer des Stockwerks und das klaffende Loch in Boden und Decke – nach oben und nach unten dehnen sich, so weit das Auge sehen kann, die anderen Ebenen. Nur einmal täglich fährt eine Plattform durch diesen Schacht, voll beladen mit Speisen feinster Art und Getränken, an denen sich jedes Stockwerk für zwei Minuten bedienen kann. Die jeweils zu zweit gepaarten Insassen verbringen einen Monat auf dieser Ebene ,danach werden sie zufällig einer anderen Ebene zugewiesen. Mal in den oberen Dutzend, mal weit unten, jenseits des hundertsten Stocks in der Tiefe.
Sehenswert, weil: was als Gedankenspiels zum Kapitalismus und Ungerechtigkeit gegenüber der Klassengesellschaft beginnt, erweitert sich zu einer nicht mehr so einfach greifbaren und an den Rändern ausfransenden Allegorie.
Verfügbar auf: Netflix
5. Upside Down (2012)
Darum geht's: Adam (Jim Sturgess) lebt in der unteren von zwei parallel zueinander liegenden Welten, in der unteren. Die obere ist die Heimat von Eden (Kirsten Dunst), eine Welt voller Reichtum und Luxus, die sich strikt von der unteren Welt abgrenzt. Adam und Eden lernen sich schon als Kinder auf einem Berg, einem Punkt, an dem sich beinahe beide Welten berühren, kennen und verliebten sich im Laufe der Jahre. Obwohl sie scheinbar nie zusammen sein können, treffen sie sich immer wieder heimlich, indem Adame ein Seil benutzt, um Eden auf seine Seite zu ziehen. Irgendwann entschliesst sich Adam, alles zu riskieren und entgegen der physikalischen Gesetze auf die reiche Ebene zu wechseln, um seine grosse Liebe zu finden.
Sehenswert, weil: Juan Diego Solanas «Upside Down» nach loser Vorlage von Shakespeares Drama «Romeo & Julia» mit Science-Fiction- und Fantasyelementen vemischt.
Verfügbar auf: Prime Video On Demand
6. I Origins - Im Auge des Ursprungs (2012)
Darum geht's: Ian Gray (Michael Pitt), ein Molekularbiologe, entwickelt die These, dass ein Teil der Persönlichkeit nach dem Ableben eines Menschen in einen neu geborenen Menschen übergeht. Grund für die Annahme ist ein identisches Irismuster. Er begibt sich nach Indien, um das Irismatch, seiner verstorbenen Freundin Sophie ausfindig zu machen und wird in einem indischen Mädchen namens Salomina fündig.
Sehenswert, weil: der Film beide Seiten bedient: den veranlagten Glaube an eine höhere Macht und das rationale Denken des Menschens. Mike Cahill balanchiert gekonnt zwischen beiden Seiten und arbeitet detailgenau die zwischenmenschlichen Sequenzen auf. Die Geschichte ist herzerwärmend und biete eine breite Variation zwischen faktischen Gesprächen, eifersuchtsgesteuerten Diskussionen und der Verbundenheit zueinander.
Verfügbar auf: Disney+
7. Jurassic Park (1993)
Darum geht's: Eine Insel, auf der Dinosaurier dank Klontechnik zu neuem Leben erweckt werden, diesen Traum hat sich der Milliardär erfüllt. Er lädt eine Gruppe von Spezialisten zu einer Testbesichtigung des Jurassic Park ein. Ein grosser Elektrozaun der das Gebiet umgibt soll zum Schutz dienen. Doch durch die Unachtsamkeit eines Mitarbeiters ist der Strom lahm gelegt und so können die gefährlichen Bestien aus ihren Käfigen ausbrechen. Für die Gäste beginnt ein Überlebenskampf.
Sehenswert, weil: «Jurassic Park» trotz der Abweichung von der literarischen Vorlage ein Meilenstein des Kinos ist. Vor allem, was die Effekte angeht. Inmitten des grossen Dinofiebers beschenkt Spielberg die Welt mit einer unvergesslichen Reise in den Jurassic Park und hat damit wahrscheinlich eine ganze Generation von kleinen und auch grossen Dinofans geprägt und geformt. Daneben beweist Spielberg abermals sein Händchen für die richtige Wahl der Schauspieler und sein Gespür für charismatische und glaubhafte Charaktere. Egal ob Sam Neil als Dr. Grant, Richard Attenborough als John Hammond, Laura Dern als Dr. Sattler oder natürlich Jeff Goldblum als Dr. Malcolm, die Schauspieler können durch die Bank weg überzeugen.
Verfügbar auf: Netflix
8. Coma (2019)
Darum geht's: Der junge Architekt Viktor liegt nach einem schweren Unfall im Koma. Er findet sich an einem instabilen Ort wieder, welcher sich aus Erinnerungen zusammensetzt. Da in dieser mysteriösen Parallelwelt keine physikalischen Gesetze herrschen, muss er lernen, zwischen den Regeln der Realität und der Komawelt zu unterscheiden. Viktor macht sich auf die Suche nach einem Ausgang, um in die reale Welt zurückkehren zu können.
Sehenswert, weil: Nikita Argunov trotz geringem Budget von 4 Millionen USD und einer Garde von russischen Schauspielern eine optische Pracht schafft.
Verfügbar auf: Prime Video
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