Article27. August 2024 Cineman Redaktion
Ab nach Mittelerde: Alles, was du zum Start der 2. Staffel von «Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht» wissen musst
Elben, Magie und die zauberhafte Landschaft von Mittelerde – Die Welt von «Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht» liefert Fantasy pur. In der zweiten Staffel spielen nun auch Sauron und die sagenumwobenen Ringe prominente Rollen. Wir rufen in Erinnerung, was bisher geschah und bringen dich auf den neuesten Stand über alles, was noch kommt.
Was bisher geschah
Am Ende des ersten Zeitalters von Mittelerde ist der dunkle Herrscher Morgoth besiegt, aber die Elbenkriegerin Galadriel (Morfydd Clark) traut dem Frieden nicht und glaubt, dass Morgoths Helfer, der Hexenmeister Sauron und dessen Ork-Armee überlebt hätten. Sie begibt sich auf eine lange Suche, auf der sie vom Schiffbrüchigen Halbrand (Charlie Vickers) gerettet und von ihm und einigen Bewohner:innen von Númenor wie Kapitän Elendil (Lloyd Owen) und dessen Sohn Isildur (Maxim Baldry) auf ihrer Reise begleitet wird.
Gleichzeitig werden die Völker im Süden von Orks, angeführt von dem gefallenen Elben Adar (Joseph Mawle), angegriffen. Waldelbe Arondir (Ismael Cruz Córdova), die menschliche Heilerin Bronwyn (Nazanin Boniadi) und ihr Sohn Theo (Tyroe Muhafidin), der im Besitz von Saurons Schwert ist, wehren sich gemeinsam mit der Bevölkerung gegen die Zerstörung ihrer Dörfer.
Die beiden Harfüsse Nori (Markella Kavenagh) und Poppy (Megan Richards) treffen unterdessen auf einen mysteriösen Fremden (Daniel Weyman), der magische Kräfte hat und nach einer unbekannten Konstellation sucht.
Galadriel entdeckt mit Schrecken, dass sich ihr Weggefährte Halbrand als Sauron entpuppt und glaubt, sich nur mit der Hilfe von Ringen, geschmiedet aus dem Erz Mithril und dem Metall von ihrem Dolch, gegen das Böse schützen zu können.
Beliebter Klassiker der Literatur, Film und TV
Obwohl die erste Veröffentlichung der Bücher von J.R.R. Tolkien in den 50er-Jahren nicht nur positive Kritiken hervorbrachte, wurde «Der Herr der Ringe» im Laufe der Jahrzehnte zu einem Literaturklassiker, der weltweit über 150 Millionen Bücher verkaufte, dessen filmische Adaptionen von Peter Jackson 17 Oscars gewannen und an den Kinokassen über 2,9 Milliarden Franken einspielten.
Die TV-Serie «Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht» basiert vorwiegend auf den Anhängen von Tolkiens Buchserie, deren Rechte 2017 von Amazon Prime für über 250 Millionen Franken erworben wurden. Die Handlung findet Tausende von Jahren vor den Abenteuern der Hobbits oder Halblinge Frodo und Sam und deren Bruderschaft, die wir aus den Büchern und Filmen kennen, statt. Einige bekannte Figuren wie die Elbin Galadriel und ihr guter Freund Elrond (Robert Aramayo), die in den Filmen von Cate Blanchett und Hugo Weaving dargestellt wurden, spielen aber auch in Staffel 2 der aufwändigsten Amazon Prime-Serie aller Zeiten eine Hauptrolle.
Die erste Staffel von «Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht» war nach eigenen Angaben ein grosser Erfolg für den Streamingdienst und wurde weltweit von mehr als 100 Millionen Menschen gesehen. «Diese Geschichten erfüllen alle unsere Erwartungen, wie die Welt aussehen soll», erklärt sich Markella Kavenagh den Erfolg der Serie. An einem Apéro in einem trendigen Hotel in West Hollywood, an dem Cineman.ch teilnehmen konnte, brachte die Darstellerin von Nori Brandyfoot unser aller Faszination mit diesen Geschichten gekonnt auf den Punkt: «Hier herrscht Freundschaft und es werden Gemeinschaften gebildet, wie wir sie uns alle wünschen.»
Unterschiedliche Reaktionen auf Staffel 1
Während amerikanische Kritiker:innen die erste Staffel der Serie mehrheitlich lobten, beanstandete z.B. Ferdinand Meyen vom Bayerischen Rundfunk die diverse Besetzung von Schauspieler:innen mit dunkler Hautfarbe in erster Linie als Lippenbekenntnis, denn die Frage nach Klasse werde in dieser TV-Serie nicht gestellt. Peter Jacksons Filme thematisierten das Verbünden trotz kultureller Unterschiede, schreibt der Kritiker, und zeigten, dass selbst der Kleinste den Verlauf des Schicksals zu ändern vermöge. Die TV-Serie sei letztlich konservativ und weit entfernt vom politischen Zündstoff, der die Filme ausmacht.
Während Jacksons Filme nur weisse Schauspieler:innen in führenden Rollen aufwiesen, zeigt die Serie «Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht» eine Fantasiewelt, in der Figuren unterschiedlicher Hautfarben repräsentiert werden. Das scheint nicht allen Zuschauer:innen zu gefallen. «Ich werde oft mit sehr verletzendem Rassismus konfrontiert», meint der puerto-ricanische Schauspieler Ismael Cruz Córdova, der als einen Elben spielt. Die negativen Reaktionen ihm gegenüber in der Rolle des Arondir schmerzen.
«Gewisse Leute werfen mir vor, dass meine Hautfarbe die Erinnerung an die Lieblingsbücher ihrer Kindheit zerstört hätte». Leider sind solche negativen Reaktionen für Córdova nichts Neues. Gewisse Fans seiner früheren Projekte wie «The Mandalorian» oder «Maria Stuart, Königin von Schottland» haben schon an seiner Hautfarbe Anstoss genommen. «Ich liebe meinen Job und will auch künftig neue Figuren in Welten kreieren, die bisher von Weissen bevölkert wurden. Eines ist klar, wir Schauspieler mit dunkler Hautfarbe sind auch aus Klassikern nicht mehr wegzudenken.»
Gefahr, Gemetzel und geheimnisvolle Ringe - das bringt Staffel 2
Die erste Staffel endete mit der Herstellung der ersten drei Elbenringe, die ihren Träger:innen dabei helfen, das Überleben ihres Volkes bis zum Ende des dritten Zeitalters von Mittelerde zu garantieren. Aber die Elben sind nicht die Einzigen, die in den Besitz von Ringen kommen. Die zweite Staffel befasst sich damit, wie die Zwerge mit dieser Art von Macht umgehen. «Die Ringe sind kraftvoll und beeinflussen die Dynamik unter den Zwergen», erklärt Owain Arthur, der als Prinz Durin IV zurückkehrt. Arthur war enorm dankbar, dass sein Prinz auch in der zweiten Staffel eine tragende Rolle spielt, auch wenn das hiess, jeden Tag einen falschen Bart und eine Nasenprothese aufsetzen zu müssen. «Spezialeffekt-Make-Up zu tragen, steht doch auf der Wunschliste jedes Schauspielers», witzelt der Darsteller aus Wales, dessen Figur am Ende der ersten Staffel von seinem Vater König Durin III (Peter Mullan) entehrt wurde.
Die ersten drei Ringe werden vom Elbenschmied Celebrimbor (Charles Edwards), mit etwas Hilfe von Sauron, gefertigt, aber die Zwerge haben ihren eigenen talentierten Schmied. In Staffel 2 lernen wir Narvi (Kevin Eldon) kennen, der in den Anhängen von «Der Herr der Ringe» als der Erbauer der Türen von Durin bezeichnet wird und in den kommenden Folgen eine wichtige Rolle in der Politik der Zwerge spielen wird.
Eine brandneue Figur in Staffel 2 ist Tom Bombadil (Rory Kinnear), ein weiser Naturfreund, der in Tolkiens erstem Buch «Der Herr der Ringe: Die Gefährten» hilft, die Hobbits zu retten. Bisher hat er es jedoch in keine der Verfilmungen geschafft. «Er hat kein besonders ausgeprägtes Anliegen, er ist auf keinem Feldzug. Er beobachtet das Drama in erster Linie und ist nicht Teil davon», erklärt Showrunner J.D. Payne in der Zeitschrift Vanity Fair. Von Tolkien wurde die Figur als «natürlicher Pazifist» beschrieben, «der immer dann auftaucht, wenn es einen Krieg gibt.» In Staffel 2 trifft Bombadil im Wüstenland von Rhûn auf die Halblinge Nori und Poppy und den Fremden, der in der ersten Staffel starke Gandalf-Vibes abgab.
Der Aufstieg von Sauron
Eine der Überraschungen der ersten Staffel der Amazon Prime-Serie war, dass die Orks im Süden von Mittelerde, ein Land das künftig Mordor genannt wird, den ultimativen Bösewicht Sauron, getarnt als harmloser Halbrand, nicht als ihren Anführer erkannt haben. Sie folgen hingegen einem gefallenen Elbem namens Adar, der in der zweiten Staffel von Sam Hazeldine gespielt wird und der die Orks sowohl vor den Elben als auch vor Sauron schützen will. Staffel 2 gibt dem Publikum die Hintergrundgeschichte dieser Kreaturen, erklärt, wie Elben sich zu Orks entwickeln und zeigt, dass schon frühere Konfrontationen zwischen Adar und Sauron stattgefunden haben.
«Sauron ist entfesselt», beschreibt Showrunner Patrick McKay an der San Diego Comic-Con die Situation zu Beginn der zweiten Staffel. «Es gibt Probleme, Gefahr herrscht, Tod, Schlachten und das Blut fliesst». Halbrand ist entlarvt, Sauron hat keine Ringe, keine Verbündeten, keine Armee und keine Alliierten. Seine einzige Stärke liegt darin, alle gegeneinander ausspielen zu können. J.D. Payne beschreibt die zweite Staffel als psychologisches Drama, in dem sich Sauron und Celebrimbor gegenseitig manipulieren, zum Wahnsinn treiben und das erhöht das Risiko.
Amazon Prime hat die Rechte für eine Show mit 50 Episoden gekauft. Diese Serie war von Anfang an als eine Grossproduktion geplant, mit einem Ende in Staffel 5. «Es gibt Dinge, die in der ersten Staffel eingeführt wurden, die erst in der Fünften Sinn machen werden. Wir wussten schon vor Beginn der Dreharbeiten, wie unsere letzte Szene aussehen wird», erklärt Payne in einem Interview mit dem Empire Magazin. «Wie Gandalf schon so schön zu Pippin sagte, ‹das Brett ist aufgestellt, die Figuren bewegen sich.›»
Die 2. Staffel von «Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht» ist ab dem 28. August auf Amazon Prime verfügbar.
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