Interview27. Juli 2021 Cineman Redaktion
Interview: Scott Eastwood: «Ich mag es, unterschiedliche Rollen auszuprobieren»
Zum Anlass seines neuen Films, den von Guy Ritchie inszenierten «Wrath of Man», hat sich der Schauspieler Scott Eastwood unseren Fragen gestellt.
Original-Interview in Englisch: Benjamin Lupini
1 - Es war das erste Mal, dass du mit Guy Ritchie zusammengearbeitet hast. Wie war das für dich?
Scott Eastwood: Unvorhersehbar. Du planst und probst, denkst du weisst was du tun wirst, dann kommst du ans Set und alles ist anders. Man muss sich anpassen können und flexibel sein, aber es ist auch sehr aufregend und macht Spass: Man weiss, dass man sich in den talentierten Händen eines Meisters befindet. Also machst du einfach was er will und versuchst eine ehrliche Performance abzugeben.
2 - Was gefällt dir an deiner Film-Figur «Jon»?
Es ist definitiv eine Rolle, die ich so zuvor noch nie gespielt habe. Jon ist furchtlos und nimmt sich, was er will. Es ist eine sehr chaotischer und zerrissener Figur. Irgendwie unheimlich – und so eine unheimlichen Figur zu spielen hat mir sehr gefallen. Man lässt dabei seinen eigenen verrückten Gedanken freien Lauf, was wiederum sehr befreiend ist, da es natürlich fiktiv ist. (lacht) Ich weiss aber nicht, ob ich ständig so einen Charakter spielen würde. Ich mag es, unterschiedliche Rollen auszuprobieren.
«Du versuchst eine ehrliche Performance abzuliefern»
3 - Findest du es schwieriger, dich mit einem solchen Charakter wie «Jon» zu identifizieren? Was tust du, um dich auf die Rolle vorzubereiten?
Ja, also selbstverständlich kann man in der Vorbereitung auf eine derartig intensive Rolle nicht alles im Vornherein erlernen und ausprobieren. Dennoch hab ich versucht mir einige Charakterzüge anzutrainieren: Du fängst zum Beispiel auf einmal an, dir Szenarien aus dem Film auszumalen oder versuchst, dir in echten Situationen zu nehmen, was du willst, wann du es willst. Einfach um dich mental vorzubereiten und bei den Dreharbeiten eine ehrliche Performance zu liefern.
«Es sind die kleinen Dinge, die schwieriger sind.»
4 - In «Wrath of Men», wie auch in anderen Filmen machst du viele deiner Stunts selbst. Wie war das für dich und gab es eine Szene die besonders schwierig war?
Ich wünschte, ich könnte jetzt eine Geschichte erzählen, wie ich beispielsweise von einem Bus zum nächsten springe. Aber um ehrlich zu sein, sind die Stunts immer so gut geprobt, dass viele der möglichen Gefahren gar nicht mehr bestehen. Es sind eher die kleinen Dinge, die schwierig sind. In einer Szene trage ich so eine Art Sturmhaube und Sonnenbrille, die mein Gesicht verdecken und während einer Kampfsequenz soll das abfallen: Es ist einer der grossen Enthüllungen des Films. Wenn das aber am Ende der Kampfsequenz nicht ordentlich funktioniert, sind das die schwierigsten Stunts. Selbst wenn alles gut läuft, am Ende muss dieses kleine Detail auch funktionieren. (lacht)
«Man versucht eher sein eigenes Ding zu machen»
5 - Der Film ist ja ein Remake des französischen Thrillesr «Le Convoyeur», hast du den auch gesehen?
Ja, den habe ich gesehen.
Und hast du dich davon inspirieren lassen für deinen Charakter?
Das wollte ich vermeiden. Wenn man eine Referenz hat, wie in diesem Fall das Original, will man es ja nicht unbedingt kopieren, sondern seinen eigenen interessanten Ansatz finden. Du versuchst dich einfach von anderen Dingen inspirieren zu lassen – obwohl ich mir sicher bin, dass ich auch unterbewusst Ansätze von Ideen aus dem Original verwendet habe. (lacht) Aber generell versucht man ja eher sein eigenes Ding zu machen.
Trailer
«Wrath of Men» läuft ab dem 29.07.21 im Kino.
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