Article13. April 2023 Maria Engler
Mythos oder Wirklichkeit? 5 Fakten zu «Cocaine Bear»
Pakete voller Kokain fallen vom Himmel und werden von einem Bären gefressen, der ständig auf der Jagd nach noch mehr Stoff ist – und dafür über Leichen geht. Die Idee für diese ungewöhnliche Prämisse entnahmen die Filmschaffenden von «Cocaine Bear» dem echten Leben, das damit wohl erwiesenermassen die besten Geschichten schreibt. Wir haben 5 Fakten rund um die Horrorkomödie über das schnupfende Raubtier gesammelt.
1. Schnee im Sommer
Damit ein nichtsahnender Bär im Wald Koks fressen kann (ja, dieser Teil ist wirklich passiert), müssen die Drogen erst einmal dorthin gelangen. Wie im Film dargestellt, rieselten Pakete mit insgesamt 40 Kilogramm Kokain aus dem Himmel in ein Waldgebiet in Georgia und wurden dort zu Bärenfutter.
Der korrupte Cop und Drogenschmuggler Andrew Thornton flog mit 200 kg heisser Ware aus Kolumbien mit einem Flugzeug zurück in die USA, doch die FBI war dem Kriminellen auf der Spur. Um das belastende Material loszuwerden, warf er einige Pakete aus dem Flugzeug, setzte es auf Autopilot und sprang dann, selbst mit 40 kg Koks beladen, mit einem Fallschirm ab. Unglücklicherweise gab es Probleme mit dem Fallschirm, wobei vermutet wird, dass es durch das Koks zu Überbeladung kam, und Thornton stürzte in einer ruhigen Nachbarschaft in Knoxville in den Tod – auch das wurde in «Cocaine Bear» korrekt dargestellt. Der Film basiert lose auf dem Buch «The Bluegrass Conspiracy: An Inside Story of Power, Greed, Drugs & Murder» von Sally Denton, das die erstaunlichen Ereignisse rund um die Drogenschmuggler beleuchtet.
2. Ein Bärenhunger auf Kokain
Warum der Schwarzbär das Kokain im Chattahoochee National Forest so lecker fand, werden wir wohl niemals herausfinden. Tatsache ist aber, dass der Bär inmitten zahlreicher aufgerissener Pakete mit Überresten von Kokain im Wald tot aufgefunden wurde. Insgesamt war das verspeiste Kokain inflationsbereinigt 55 Millionen Dollar wert – eine kostspielige Henkersmahlzeit.
Dem Bären selbst ging es mit seinem Fund leider nicht lange gut – es bleibt zu hoffen, dass er high und glücklich starb. Denn diese Mengen an Koks verträgt nicht einmal ein Raubtier dieses Kalibers. Der Arzt, der die Obduktion an dem Tier durchführte, sagte: «Sein Magen war buchstäblich bis zum Rand mit Kokain gefüllt. Es gibt kein Säugetier auf diesem Planeten, das das überleben könnte. Hirnblutungen, Atemstillstand, Hyperthermie, Nierenversagen, Herzversagen, Schlaganfall. Egal was, der Bär hatte es».
3. Ein Ausflugsziel für den nächsten Urlaub
Wie wäre es mit einer Reise nach Kentucky? Genauer, nach Lexington, in die Kentucky for Kentucky Fun Mall, denn dort können Schaulustige den Bären heute noch bewundern. Nachdem das Tier, das sich laut des Arztes in perfektem Zustand befand, ausgestopft wurde, bekam es einen Ehrenplatz im Besucherzentrum des Chattahoochee National Forest.
Dort wurde der ausgestopfte Bär gestohlen, angeblich an den Country Musiker Waylon Jennings verkauft und gelangte dann in den Besitz eines chinesischen Pärchens, das das Tier in seinem Laden als Dekoration verwendete. Auf der Webseite der Fun Mall gibt es die ganze wilde Story zu lesen, die angeblich nachweisen kann, dass es sich um den echten Bären handelt. Wie auch immer, das putzige Tierchen wird dort liebevoll Pablo Escobear genannt und dient als Motiv für T-Shirts – Souvenirs für die ganze Familie!
4. Ein friedliebendes Glücksbärchi
Dass die zahlreichen wilden Angriffe des Bären und die sehr brutalen Tode der Figuren in «Cocaine Bear» vielleicht nicht zu 100% historisch korrekt waren, werden die meisten Menschen im Publikum bereits vermutet haben – aber wurde beim Trip des echten Bären jemand verletzt?
Was zwischen dem Fressen des Kokains und dem Tod des Bären passierte und wie viel Zeit zwischen diesen Ereignissen verging, ist unklar. Die Tatsache, dass der Bär inmitten der aufgerissenen Päckchen gefunden wurde, legt allerdings nahe, dass sich das Tier nicht weit von seinem Fund entfernt hat. Es sind keine Angriffe durch den Bären bekannt. Regisseurin Elizabeth Banks stellte ihren Film in einem Interview mit Variety als «Rachegeschichte für den Bären» dar, der durch seine Begegnung mit der menschengemachten Droge zu Tode kam.
5. Goodbye, Ray Liotta
«Cocaine Bear» ist dem im Mai 2022 verstorbenen Schauspieler Ray Liotta gewidmet. Die Horrorkomödie war Liottas letztes beendetes Projekt. Er starb eine Woche nachdem er für den Film seinen Text in der Postproduktion eingesprochen hatte, im Alter von 67 Jahren bei Dreharbeiten in der Dominikanischen Republik.
Liotta wurde vor allem durch seine Rolle in Martin Scorseses «Goodfellas» bekannt, wo er in der Nebenrolle des Laufburschen Henry Hill neben Stars wie Robert De Niro oder Joe Pesci glänzte. In «Goodfellas» spielte auch Isiah Whitlock Jr. mit, der in «Cocaine Bear» den heldenhaften Polizisten mit einem Faible für putzige Hunde spielt.
Extra: Let it go!
Die ersten Menschen, die in «Cocaine Bear» auf den menschenfressenden Bären treffen, sind zwei Touristen, die auf die Namen Elsa und Olaf hören. Wandern hier die eisbeherrschende Elsa und der niedliche Schneemann Olaf aus «Die Eiskönigin» durch die Wildnis? Bei so viel Schnee der einen und der anderen Art kann das kein Zufall sein!
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