«Supacell», eine Serie des Rappers und Filmemachers Rapman, die seit dem 27. Juni auf Netflix zu sehen ist, schlägt hohe Wellen. Sie entführt uns nicht nur in ein zeitgenössisches London und erzählt eine Geschichte über Superheld:innen, sondern hat auch einige Tricks und Kniffe zu bieten, die aus ihr den nächsten Hype machen könnten.
von Théo Metais; übersetzt aus dem Französischen
Superheld:innen wider Willen
2018 wurde Rapman mit der Youtube-Miniserie «Shiro's Story» bekannt, 2020 begeisterte er mit dem Film «Blue Story» (unter seinem Namen Andrew Onwubolu), einem Erfolg in Grossbritannien, dessen Exportpläne von COVID begraben wurden. Er arbeitete ausserdem an einer englischsprachigen Adaption des Films «Ein Prophet» von Jacques Audiard, die ebenfalls ins Wasser fiel. Mit «Supacell» scheint das Glück aber endlich wieder auf der Seite des Filmemachers und Musikers zu sein.
Der gebürtige Londoner erzählt in seiner Serie mit Hype-Potenzial von fünf Menschen, die durch eine seltsame Gemeinsamkeit zusammengeführt werden. Sie entdecken ihre Superkräfte: Teleportation, Telekinese, enorme Kraft, Visionen und Überschallgeschwindigkeit. In einem Interview mit der amerikanischen Zeitschrift Variety erklärte Rapman: «Ich mochte schon immer Superhelden und den Original-Batman, als es noch «Batman & Robin» und die Michael-Keaton-Filme gab, aber sie spiegelten für mich nie die Realität wider.»
Kameras für eine besondere Serie
Mit einer Besetzung, die überwiegend aus Schwarzen Menschen besteht, ermöglicht «Supacell» sowohl einer Community, sich in einem der beliebtesten Themen der Science-Fiction zu verankern, das oft von der vorherrschenden Mehrheit getragen wird, und stellt gleichzeitig die Frage, welche Herausforderungen in der Industrie bestehen. Auch wenn er nicht vorhat, es «wie Marvel zu machen», wie er dem Guardian erklärt, ist Rapmans Serie dennoch auf einer Wellenlänge mit den Ansätzen von Jordan Peele, Juel Taylor – zuletzt bei Netflix («They Cloned Tyrone») - oder Ryan Coogler aus dem Marvel-Stall zu sehen.
Die Geschichte mag ein wenig programmatisch erscheinen, aber man sollte sich dadurch nicht von einem wichtigen Detail ablenken lassen. Durch die Verwendung von Arri 35-Kameras schreibt «Supacell» Geschichte, indem die Serie eine Ausrüstung verwendet, die speziell dafür entwickelt wurde, den Reichtum an Farbtönen dunkler Haut hervorzuheben. «Wir haben uns für die Arri 35 entschieden, weil sie die Glanzlichter nicht überbelichtet. Das bedeutete, dass wir unsere Kamera auf die meisten Hauttöne der schwarzen Darsteller:innen belichten konnten, ohne dass die Glanzlichter überbelichtet wurden.", erklärt Kameramann Aaron Reid bei «Metro».
«Supacell» ist eine Metapher für die Herausforderungen der Schwarzen Community in Südlondon, mit einer hervorragenden Besetzung, darunter Adelayo Adedayo, Nadine Mills, Tosin Cole (bekannt aus «Doctor Who») und Josh Tedeku (bekannt aus der Serie «Boarders»).
«Supacell» ist seit dem 27. Juni auf Netflix verfügbar.
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