Article18. Juli 2024 Cineman Redaktion
Freundschaft, Feindschaft, Karate: Was du zum Start der finalen Staffel «Cobra Kai» wissen musst
Fesselnde Karate-Action, lernfähige Figuren, pure Nostalgie mit einem Schuss Moderne plus lustige Dialoge – das alles ergibt einen potenziellen Suchtfaktor. Zweifellos fiebern sämtliche «Karate Kid»-Fans der sechsten und letzten Staffel der Netflix-Serie «Cobra Kai» entgegen. Wir fassen die wichtigsten Ereignisse zusammen und verraten dir, was dich in den neuen Folgen erwartet.
von Sarah Stutte
Worum geht’s in der Serie: Kampfkunst, Rivalitäten und das Leben
«Cobra Kai» spielt ganze 34 Jahre nach den Ereignissen des All Valley-Karate-Turniers von 1984 – das der damals junge Johnny Lawrence (William Zabka) gegen Daniel LaRusso (Ralph Macchio) verlor. Die Ereignisse warfen ihn aus der Bahn – nach seiner Scheidung hatte er kaum Kontakt zu seinem Sohn Robby (Tanner Buchanan). Um diese Beziehung wieder zu kitten, eröffnet Lawrence im kalifornischen San Fernando Valley das berüchtigte Cobra Kai Dojo wieder, das seinerzeit von seinem brutalen Sensai John Kreese (Martin Kove) geleitet wurde.
Dadurch flammt die Rivalität zwischen Lawrence und LaRusso wieder neu auf, denn letzterer hat inzwischen das Dojo von seinem verstorbenen Mentor und Freund Mister Miyagi übernommen. Doch auch zwischen Robby, den zunächst LaRusso unter seine Fittiche nimmt und dem gleichaltrigen Miguel (Xolo Maridueña), den Lawrence unterrichtet, entbrennt ein harter Zweikampf – auch, weil beide Gefühle für Sam (Mary Matilyn Mouser) entwickeln, LaRussos Tochter.
«Cobra Kai» gilt als eine der erfolgreichsten Netflix-Serien und als eine der besten. Nicht nur wegen der perfekt choreografierten Kampfkunstszenen. Auch, weil der Cast ein Unikum in der kongenialen Verbindung zwischen Film und Serie darstellt: Die Geschichte führt das kultige «Karate Kid»-Franchise der 80er-Jahre weiter, mit den damaligen Schauspielern Ralph Macchio und William Zabka, den Antagonisten Martin Kove und Thomas Ian Griffith (Terry Silver) sowie vielen weiteren Gaststars.
Würde Pat Morita alias Mister Miyagi noch leben, wäre er sicher auch mit von der Partie und würde so etwas sagen wie: «Verlieren gegen Feind okay, aber niemals verlieren gegen Angst.» Stattdessen wird die clevere, weil sich selbst aufs Korn nehmende Story, die plötzlich den ehemaligen Fiesling zum Helden macht, um eine junge Schauspielriege erweitert, die das Ganze in die Neuzeit holt – ohne jedoch den alten Geist zu verlieren und weiterhin durch Karate etwas fürs Leben zu lernen.
Was bisher geschah: Versöhnung am Horizont
Nachdem in den ersten Staffeln ordentlich gekämpft und alte wie neue Feindbilder gepflegt werden, stehen in Staffel 4 und 5 die Zeichen auf mehr Verständnis füreinander. Johnny und Daniel schliessen sich zusammen, im Kampf gegen einen gemeinsamen Feind namens Kreese. Dieser luchst Johnny zuvor das Dojo ab und bildet seine Schülerinnen und Schüler in seinem altbekannten Brutalo-Stil nach dem Motto «Keine Gnade» aus.
Doch Kreese macht die Rechnung ohne den Wirt. Er holt seinen alten Vietnam-Kumpel und Mitbegründer des ersten Cobra Kai-Dojos Terry Silver mit an Bord. Das war schon in «Karate Kid III» eine dumme Idee und wird auch hier gleich wieder abgestraft. Silver reisst sich das Dojo unter den Nagel und wird Kreese los, indem er diesem eine gefährliche Körperverletzung anhängt, die er selbst begangen hat. Während Kreese im Gefängnis sitzt, wird Cobra Kai unter Silver zur einzigen Karateschule in der Region. Dies aufgrund eines Wetteinsatzes mit Daniel und Johnny, die er mit einem Turnier zwischen den Schulen herausfordert. Sollte Cobra Kai gewinnen, müssen Miyagi-Do und Eagle Fang – das neue Dojo von Johnny – schliessen. Silver besticht jedoch den Kampfrichter und entledigt sich so mit unfairen Mitteln seiner Konkurrenz.
Der neue Antagonist ist nun Silver. Daniel holt sich im Kampf gegen ihn Unterstützung aus Japan, in Gestalt seines ehemaligen Gegners Chozen Toguchi (Yuji Okumoto) aus «Karate Kid II – Entscheidung in Okinawa». Daneben versuchen sich sowohl Miguel als auch Robby unabhängig voneinander selbst zu finden. Während Miguel seinen leiblichen Vater in Mexiko sucht, distanziert sich Robby immer mehr vom destruktiven Cobra Kai-Kampfstil. Der Showdown von Staffel 5 findet in Silvers protzigem Anwesen statt, wo Chozen schwer verletzt wird und Johnny ungeahnte Kräfte entwickelt. Niedergestreckt wird Antagonist Silver aber letzten Endes von Daniel im Cobra Kai-Dojo. Hier werden am Schluss auch Silvers manipulative Machenschaften entlarvt, mittels eines Videostreams, der die Bestechung des Kampfrichters offenbart.
Es folgen eine Menge Aussprachen zwischen allen ehemals Verfeindeten. Selbst Sam und ihr Konterpart Tory sind – nach einigen Zwistigkeiten – am Ende der Staffel wieder auf guten Wegen im Umgang miteinander. Man könnte fast meinen, alles sei jetzt eitel Sonnenschein. Wäre da nicht Kreese, der aus dem Gefängnis türmt und mit einem fiesen Grinsen in der Dunkelheit verschwindet.
Aussicht auf die finale Staffel 6
In der letzten Staffel wird es zum Aufeinandertreffen im grossen internationalen Sekai Taikai-Turnier kommen, so wie es in den vorherigen Episoden schon angedeutet wurde. In Staffel 5 entschied eine Jury mittels eines Vergleichskampfes, dass sowohl Cobra Kai als auch Miyagi-Do an diesem Turnier teilnehmen dürfen. Während Kenny für Cobra Kai gegen Hawk von Miyagi-Do den Sieg holte, konnte Sam für Miyagi-Do punkten, indem sie Tory von Cobra Kai bezwang. Der Sieg an diesem renommierten Turnier wird ein- für allemal über die Vorherrschaft der Dojos im Valley entscheiden.
Weiter wird es spannend werden, was John Kreese Böses im Sinn hat, denn dieser hat noch eine Rechnung mit Daniel und Johnny zu begleichen. Beide haben ihn gelinkt, als sie ihn in Staffel 5 im Gefängnis besuchten, um Informationen über Silver zu bekommen. Er willigte ein, im Austausch gegen den Kontakt zu einem Anwalt. Doch auf dem Zettel, den Daniel ihm zuschob, war nur Folgendes zu lesen: «Keine Gnade, Arschloch». Kreese wäre nicht Kreese, wenn er sich dafür nicht rächen würde.
Zudem wird ein neuer (alter) Charakter zum Cast stossen. In Staffel 5 tauchte die unbarmherzige Kim Da-eun auf, die Enkelin von Silvers ehemaligem Meister Kim Sun-yun. Jetzt ist es der koreanische Tang Soo Do-Kampfkünstler Sun-yun höchstselbst, der ins Geschehen eingreifen wird. Auf der Seite der Widersacher spielt der böse Gegenpart zu Mister Miyagi sicherlich eine grosse Rolle.
Die Figur kam zuvor in «Karate Kid»-Rückblenden vor, gespielt von Jun Chong und Don Lee. Nun wird Kim Sun-yun von dem südkoreanischen Schauspieler und Regisseur C.S.Lee («Dexter») verkörpert. Fun Fact dazu: Der Charakter gilt eigentlich als tot. Es ist also noch unklar, wie ein fast zu junger Schauspieler einen nicht mehr ganz so lebendigen Grossvater spielen soll. In welcher Funktion Meister Kim also in Staffel 6 auftreten wird, bleibt eine Überraschung.
Im Vorfeld gab es auch Gerüchte, dass Hilary Swank, der Star aus «Karate Kid IV – Die nächste Generation» von 1994, zurückkehren würde, um ihre Rolle als Julie wieder aufzunehmen. Doch Swank hat – zur Enttäuschung langjähriger Fans des Franchises – in Interviews einen Auftritt in der 6. Staffel von «Cobra Kai» ausgeschlossen.
Ein erster Trailer auf Netflix verspricht unterdessen schon einige Wendungen, darunter eine geheimnisvolle Kiste, die von Miyagi zurückgelassen wurde. Weiter zeigen die Szenen, wie hart Daniels und Johnnys Schülerinnen und Schüler für den Showdown mit dem Cobra Kai-Dojo trainieren. Man darf also gespannt sein, wer die stärksten Blessuren aus diesem Grande Finale davonträgt und wer am Ende über sich hinauswächst – menschlich und physisch.
Die sechste Staffel von «Cobra Kai» wird in drei Teilen ausgestrahlt:
- Teil 1 (fünf Episoden) | ab 18.07.
- Teil 2 (fünf Episoden) | ab 28.11.
- Teil 3 (fünf Episoden) | ab 2025
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