Critique9. Juni 2023 Cineman Redaktion
Apple TV-Kritik «The Crowded Room»: Was stimmt denn hier?
Internationale Bekanntheit erlangte Tom Holland als spitzbübischer Teenager-Spider-Man. Dass er nicht nur den Sonnyboy draufhat, beweist der Brite nun in der zehnteiligen Apple-Serie «The Crowded Room», die ihre abgründige Geschichte allerdings mehr schlecht als recht zu verrätseln versucht.
von Christopher Diekhaus
New York City im Jahr 1979: Zusammen mit seiner Vertrauten Ariana (Sasha Lane) verübt Danny Sullivan (Tom Holland) am Rockefeller Center einen Anschlag auf einen Mann, dessen Gesicht wir zunächst nicht zu sehen bekommen. Während Danny kurz nach der Schiesserei verhaftet wird, ist seine Begleiterin plötzlich wie vom Erdboden verschluckt. Rya Goodwin (Amanda Seyfried) soll dem Verdächtigen auf den Zahn fühlen und taucht mit ihm in sein bewegtes Leben ein.
Wie schön, den Spider-Man-Darsteller einmal nicht als strahlenden Sympathieträger zu sehen! Seine zwielichtige Rolle füllt Holland überzeugend aus, lässt immer mal wieder Dannys dunkle Seite aufblitzen. Gelungene Spannungsmomente haben die für diese Kritik gesichteten ersten vier Episoden vor allem in den Rückblenden zu bieten. In den Gesprächssituationen hingegen entsteht nur selten eine knisternde Atmosphäre.
Rya wirkt in erster Linie wie eine Stichwortgeberin. Ständig weist sie, quasi als Agentin unseres Misstrauens, auf Ungereimtheiten in Dannys Schilderungen hin, kommt bei der Befragung aber nur schleppend voran. Was besonders irritiert, ist der Erzählansatz von Showrunner Akiva Goldsman. Einerseits zieht er die von realen Ereignissen inspirierte Serie krampfhaft als Twist-Geschichte auf. Andererseits gibt es einige deutliche Hinweise, wohin die Reise geht. Wer etwa in der kreativ gestalteten Titelsequenz darauf achtet, wie der zugrundeliegende Tatsachenroman heisst, kann schnell die richtigen Schlüsse ziehen.
2.5 von 5 ★
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