News26. April 2021 Cineman Redaktion
Die Oscar-Gewinner 2021: «Nomadland» setzt sich gegen Netflix-Film «Mank» durch
Die 93. Oscar-Verleihungen liefen coronabedingt etwas anders ab als sonst: In kleinerem Rahmen, an verschiedenen Standorten und etwas später als gewohnt wurde der wichtigste Filmpreis der Welt in der Nacht vom 25. auf den 26. April verliehen. Gewinner des Abends ist vor allem «Nomadland», der sich damit gegen den am meisten nominierten Netflix-Film «Mank» durchsetzte. Alle Gewinner im Überblick.
Artikel von Tamy Tiede
Bestes Originaldrehbuch
- «Judas And The Black Messiah» von Will Berson, Shaka King, Kenny Lucas & Keith Lucas
- «Minari - Wo wir Wurzeln schlagen» von Lee Isaac Chung
- «Sound Of Metal» von Darius Marder, Abraham Marder & Derek Cianfrance
- «The Trial Of The Chicago 7» von Aaron Sorkin
- «Promising Young Woman» von Emerald Fennell
Als erste Gewinnerin des Abends nahm Emerald Fenell den Oscar für das beste Originaldrehbuch für den Film «Promising Young Woman» entgegen. Die Schauspielerin, die unter anderem aus der Serie «The Crown» bekannt ist, nahm sich für das Verfassen des Drehbuchs eine Auszeit von ihrer Rolle in der Serie. Fenell schrieb jedoch nicht nur das Originaldrehbuch, sondern produzierte den Film und führte auch Regie, während sie im 7. Monat schwanger war. «Promising Young Woman» handelt von einer Frau, die den Tod ihrer besten Freundin, die Opfer einer Vergewaltigung wurde, rächen will.
Bestes adaptiertes Drehbuch
- «Nomadland» von Chloé Zhao
- «Der weisse Tiger» von Ramin Bahrani
- «Borat Anschluss Moviefilm» von Sacha Baron Cohen u.v.m
- «One Night In Miami» von Kemp Powers
- «The Father» von Christopher Hampton und Florian Zeller
Christopher Hampton und Florian Zeller gewannen für «The Father» den Oscar für das beste adaptierte Drehbuch. Sichtlich gerührt nahm Florian Zeller stellvertretend den Oscar in Los Angeles entgegen, da sich Christopher Hampton coronabedingt, aber per Kamera zugeschaltet, an einem anderen Standort befand. Das gemeinsame Projekt der beiden Männer, die laut Zeller schon viele Jahre zusammenarbeiten und befreundet sind, verfilmt Florian Zellers Theaterstück und porträtiert einen an Demenz erkrankten Mann.
Bester internationaler Film
- «Better Days» aus Hongkong
- «Kollektiv - Korruption tötet» aus Rumänien
- «Der Mann, der seine Haut verkaufte» aus Tunesien
- «Quo Vadis, Aida?» aus Bosnien-Herzegowina
- «Der Rausch» aus Dänemark
Thomas Vinterberg, Regisseur von «Der Rausch», nahm den Oscar für den besten internationalen Film, der somit in diesem Jahr aus Dänemark stammt, entgegen. «Der Rausch» sei ein Film, der davon handelt, die Kontrolle im Leben zu verlieren, so Vinterberg in seiner Rede. Vier Lehrer nehmen an einem Alkohol-Experiment teil, dass ihren Promillewert konstant hochhält. Thomas Vinterberg selbst hatte sich nie gewagt, von einem Academy Award zu träumen, tat es aber trotzdem seit seinem fünften Lebensjahr.
Bester Nebendarsteller
- Sacha Baron Cohern in «The Trial Of The Chicago 7»
- Leslie Odom Jr. in «One Night In Miami»
- Paul Raci in «Sound Of Metal»
- Keith Stanfield in «Judas And The Black Messiah»
- Daniel Kaluuya in «Judas And The Black Messiah»
Als bester Nebendarsteller wurde bei den 93. Oscars Daniel Kaluuya für seine Rolle in «Judas And The Black Messiah» ausgezeichnet. Kaluuya spielt in dem biografischen Drama Fred Hampton, den Vorsitzenden des Illinois-Chapters der «Black Panther»-Partei im Chicago der späten 1960er Jahre. In seiner Rede bedankte er sich vor allem bei seiner zugeschalteten Mutter und Schwester, die massgeblich an seinem Erfolg beteiligt sind.
Beste Nebendarstellerin
- Maria Bakalova in «Borat Anschluss Moviefilm»
- Glenn Close in «Hillbilly Elegy»
- Olivia Colman in «The Father»
- Amanda Seyfried in «Mank»
- Yuh-Jung Youn in «Minari - Wo wir Wurzeln schlagen»
Zunächst mehr an Brad Pitt interessiert, der so eben ihre Auszeichnung als beste Nebendarstellerin verkündet hatte, nahm Yuh-Jung Youn ihren Oscar entgegen. Sie ist die zweite asiatische Schauspielerin, die je einen der begehrten Goldjungen gewonnen hat. Ihre Rolle in «Minari - Wo wir Wurzeln schlagen» ist die der Grossmutter. Das Drama handelt von der Einwanderung einer koreanischen Familie in das Amerika der 1980er-Jahre.
Bester Originaler Song
- «Hear My Voice» aus «The Trial Of The Chicago 7», Musik und Text von Daniel Pemberton und Celeste Waite
- «Husavik» aus «Eurovision Song Contest: The Story Of Fire Saga», Musik und Text von Savan Kotecha, Fat Max und Rickard Göransson
- «Io sì (Seen)» aus «Du hast das Leben vor dir», Musik und Text von Diane Warren und Laura Paussini
- «Speak Now» aus «One Night In Miami», Musik und Text von Leslie Odom, Jr. und Sam Ashwort
- «Fight For You» aus «Judas And The Black Messiah», Musik und Text von H.E.R., Dernst Emile ll und Tiara Thomas
Die Auszeichnung für den besten originalen Song gewann in diesem Jahr «Fight For You» aus dem Film «Judas And The Black Messiah» von H.E.R., Dernst Emile ll und Tiara Thomas. Die Rede nach der Auszeichnung hielt Singer-Songwriterin H.E.R., die ausserdem hervorhob, dass vor allem Musiker und Filmemacher die Möglichkeit und die Verantwortung haben, die Wahrheit zu erzählen und die Geschichte so zu schreiben, wie sie war.
Bester Film
- «Judas And The Black Messiah»
- «Minari - Wo wir Wurzeln schlagen»
- «Mank»
- «Promising Young Woman»
- «Sound of Metal»
- «The Trial Of The Chicago 7»
- «Nomadland»
Die wohl grösste und wichtigste Auszeichnung als bester Film gewann «Nomadland». Bei der Verkündung zeigte sich der Cast, vor allem Frances McDormand, sichtlich gerührt. Regisseurin, Drehbuchautorin und Produzentin Chloé Zhao verliess mit ihrer Geschichte über eine Frau in ihren Sechzigern, die, nachdem sie alles verloren hat als moderne Nomadin im Van lebt, ihre gewohnten Gewässer. Eigentlich ist die chinesische Filmregisseurin vor allem für ihre Marvel-Filme bekannt.
Beste Hauptdarstellerin
- Viola Davis in «Ma Rainey's Black Bottom»
- Andra Day in «The United States Vs. Billie Holiday»
- Vanessa Kirby in «Pieces Of A Woman»
- Carey Mulligan in «Promising Young Woman»
- Frances McDormand in «Nomadland»
Frances McDormand durfte in diesem Jahr die Auszeichnung als beste Hauptdarstellerin für ihre Rolle in «Nomadland» entgegen nehmen. Gerührt von dem Gewinn des Oscars zeigte sich vor allem Regisseurin und Produzentin Chloé Zhao. In «Nomadland» nimmt die Schauspielerin, die bereits 1997 einen Oscar als beste Hauptdarstellerin gewann, den Zuschauer mit auf die Reise einer Witwe, die als moderne Nomadin durch den amerikanischen Westen reist.
Bester Hauptdarsteller
- Riz Ahmed in «Sound Of Metal»
- Chadwick Boseman in «Ma Rainey's Black Bottom»
- Gary Oldman in «Mank»
- Steven Yeun in «Minari - Wo wir Wurzeln schlagen»
- Anthony Hopkins in «The Father»
Das Finale bestand in der Vergabe des Oscars für den besten Hauptdarsteller, der an Anthony Hopkins für seine Rolle in «The Father» ging. Dies ist bereits seine zweite Auszeichnung als bester Hauptdarsteller und er ist auch der älteste Schauspieler, der in dieser Kategorie einen Oscar gewonnen hat. Im Film ist Hopkins als alternder Mann zu sehen, der jegliche Hilfe seiner Tochter verweigert und versucht, seine veränderten Lebensumstände zu verstehen. Der 83-Jährige war nicht anwesend, um seinen Goldjungen entgegen zu nehmen, weshalb die Akademie ihn stellvertretend für ihn entgegen nahm.
Das könnte dich ebenfalls interessieren:
Vous devez vous identifier pour déposer vos commentaires.
Login & Enregistrement