Article23. September 2019

«Downton Abbey»: 7 Fakten zum Kinofilm

«Downton Abbey»: 7 Fakten zum Kinofilm
© Universal Pictures Switzerland

Nach 6 Staffeln, mehreren schmerzhaften Abschieden, noch mehr Intrigen und einer grossen Portion englischem Humor hat sich die Serie «Downton Abbey» rund um eine britische Adelsfamilie zum globalen Phänomen entwickelt. Mit dem Kinofilm zur Serie kehren wir nun zurück in die Welt der Crawleys und Co. 7 Fakten zum Film, der mit den altbekannten Figuren, dem Originalcast und einer noch bombastischeren Optik in längst vergangenen Zeiten schwelgen lässt.

1. «Downton Abbey» stellt einige neue Gesichter vor – aber nicht für alle.

Eine alte Bekannte: Imelda Staunton spielte einst schon in «Harry Potter» mit.
Eine alte Bekannte: Imelda Staunton spielte einst schon in «Harry Potter» mit. © IMDB

Der Kinofilm «Downton Abbey», der einige Monate nach dem Serienfinale ansetzt, spinnt die Geschichte rund um die altbekannten Figuren weiter – doch unter dem Cast sind auch einige neue Gesichter zu entdecken. So zum Beispiel Imelda Staunton, welche im Film die geheimnisvolle Cousine von Lady Crawley mimt.

Vielen Kinozuschauern dürfte die Britin aus «Harry Potter» bekannt sein, jedoch nicht unbedingt im positiven Sinne: Sie spielte Dolores Umbridge, die in ihrem pinken Kostüm unter Voldemort die Schulleitung von Hogwarts übernahm. Auch am Set war Staunton keine völlig Unbekannte: Jim Carter, der in der Serie und im Film den Butler Mr. Carson spielt, ist seit 1985 mit der Schauspielerin verheiratet.

2. Die grösste Herausforderung war ein voller Terminkalender.

Gute Stimmung am Set: Der Dreh des «Downton Abbey»-Kinofilms habe sich für viele wie ein Familientreffen angefühlt.
Gute Stimmung am Set: Der Dreh des «Downton Abbey»-Kinofilms habe sich für viele wie ein Familientreffen angefühlt. © IMDB

Obwohl es laut Drehbuchautor und Macher der Serie Julian Fellowes im Gegensatz zur Serie extrem schwierig war, für den Film diverse Handlungsstränge rund um 20 ebenbürtigen Figuren nach rund zwei Stunden zusammenzuführen, bestand die grösste Herausforderung darin, einen geeigneten Zeitpunkt für den Dreh zu finden. Da eine alternative Besetzung zum Originalcast für die Macher nicht in Frage kam, mussten beinahe alle Darsteller der Serie für das Projekt gewonnen werden.

Nachdem alle positives Feedback zum Drehbuch abgegeben und dem Projekt grünes Licht gegeben haben, bestand die Schwierigkeit dann darin, einen Slot von neun Wochen für den Dreh zu finden, in dem alle Schauspieler verfügbar sein würden. Selten hat ein Film so viele Schauspieler, die alle zur gleichen Zeit anwesend sein müssen – so reiste der Cast rund um Jim Carter, Michelle Dockery und Hugh Bonneville von Indien, New York oder Kalifornien an, um zum Teil nur für ein oder zwei Tage am Dreh dabei zu sein.

3. Auch auf Grossleinwand eine Hauptfigur: Das Anwesen.

Nicht nur für Adlige: Downton Abbey kann offiziell besichtigt werden.
Nicht nur für Adlige: Downton Abbey kann offiziell besichtigt werden. © Universal Pictures Switzerland

Bezüglich den Drehorten wurde auf die altbewährten Sets der Serie zurückgegriffen. Bis auf die Dienstbotenquartiere, die Küche und die Schlafzimmer, welche im Studio nachgebaut wurden und für den Film ein aufwändiges Upgrade bekamen, entstanden alle Szenen auf Highclere Castle in der Grafschaft Hampshire.

Das Herrenhaus im Neo-Renaissance-Stil des 19. Jahrhunderts ist auch für Besucher zugänglich – als PR-Coup können die Räumlichkeiten, in denen Lady Mary und Co. Tee tranken, Geheimnisse aufdeckten und Intrigen spinnten, sogar für eine Nacht über Airbnb gemietet werden.

4. Im Film bekommt die Royal Horse Artillery ihren grossen Auftritt.

Ein Naturtalent: Simon Jones musste als König George V. neben der King's Troop reiten – sein Stunt-Man für die Pferdeszenen wurde nie benötigt.
Ein Naturtalent: Simon Jones musste als König George V. neben der King's Troop reiten – sein Stunt-Man für die Pferdeszenen wurde nie benötigt. © Universal Pictures Switzerland

Für die Parade, die zu Ehren des Königsbesuchs auf dem Anwesen von Downton Abbey gegeben wird, waren über 100 Reiter und ihre Pferde nötig. Da die Waffen und Uniformen der "King’s Troop, Royal Horse Artillery" glücklicherweise jenen der Mitglieder der Kavallerieregimente in den 1920er-Jahren extrem ähnlich sehen, wurde die ansonsten für zeremonielle Aufgaben zuständige Einheit der britischen Armee angefragt, die praktischerweise beinahe kamerafertig am Set ankam.

Das bedeutete nebst einem enormen koordinatorischen Aufwand auch eine logistische Herausforderung: Für die vielen Darsteller und ihre Pferde mussten extra ein Lager sowie Ställe gebaut werden, wo die über 100 "Statisten" übernachten konnten.

5. Bei den Schauspielern war Flexibilität gefragt.

Kam am Ende doch noch zu seinem Tanz: Allen Leech als Tom Branson.
Kam am Ende doch noch zu seinem Tanz: Allen Leech als Tom Branson. © Focus Features

Obwohl die Idee eines Kinofilms laut Serienmacher Julian Fellowes seit Staffel 4 herumgeisterte, geschah das Ganze schlussendlich ziemlich spontan – wann der Film gedreht werden würde, war nur knapp zwei Monate zuvor definitiv bekannt. Dass für den Dreh Spontanität gefragt war, musste aber insbesondere Allan Leech unter Beweis stellen. Der Schauspieler reiste nach dem Abschluss der Dreharbeiten für den Kinofilm an die Premiere vom «Bohemian Rhapsody» in London, in dem er ebenfalls mitwirkte.

Noch an diesem Abend bekam er einen Anruf der Macher von «Downton Abbey». Er sollte nochmals zurück zum Anwesen kommen, da der Produzentin des Films spontan eine Idee kam, wie die Geschichte für seine Figur Tom Branson enden sollte: Weil er aus einem bestimmten Grund nicht am offiziellen Ball auf der Tanzfläche erscheinen konnte, wurde die Tanzszene kurzum in einem Nachdreh nach Draussen verlegt.

6. Auch in Spielfilmlänge galt es, Haltung zu bewahren.

Schultern gerade, Kopf nach oben: Vor rund 100 Jahren hatten die Menschen eine andere Haltung.
Schultern gerade, Kopf nach oben: Vor rund 100 Jahren hatten die Menschen eine andere Haltung. © Universal Pictures Switzerland

Ein Grund, wieso die Serie so beliebt war, liegt auch an ihrer Detailverliebtheit. So wurde über weite Strecken der Historienexperte Alastair Bruce angeheuert, der Anweisungen zur historischen Authentizität gab: Wie eine Gabel zu halten, wie jemand zu begrüssen, wie zu sitzen sei. Auch im Film ist diese Bemühtheit, die Dinge möglichst akkurat zu zeigen, deutlich spürbar – nur dass alles noch grösser, noch glamouröser und noch pompöser aussieht.

Nach der grössten Herausforderung gefragt, nennt der historische Berater übrigens die Haltung der Schauspieler: Anders als damals gehen heute viele Leute mit hängenden Schultern und gesenktem Kopf durchs Leben. Sieht man sich Aufnahmen von den 1920ern an, liefen die Menschen damals – wohl auch gezwungenermassen durch die Kleidung – extrem aufrecht, weshalb er bei allen vor der Kamera stets auf gestreckte Schultern und einen aufrechten Gang achten musste.

7. Der royale Besuch fand auch neben der Leinwand statt.

Eine köstliche Szene: Molesley macht sich während dem königlichen Dinner etwas zu bemerkbar.
Eine köstliche Szene: Molesley macht sich während dem königlichen Dinner etwas zu bemerkbar. © Universal Pictures Switzerland

Während sich im Film vieles um die Vorbereitungen für den königlichen Besuch dreht, ging es auch abseits der Kamera royal zu und her. Eines Tages kündigte niemand Geringeres als die Herzogin von Cambridge alias Kate Middleton an, für rund eine Stunde das Set von «Downton Abbey» zu inspizieren. Die Duchess outete sich selbst als grosser Fan der Serie, weshalb sie es sich für den Dreh des Kinofilmes nicht nehmen liess, sich persönlich vom adligen Set überzeugen zu lassen.

«Downton Abbey» ist seit dem 19. September in den Deutschschweizer Kinos zu sehen.

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