Article6. Juli 2018

Extrawurst gefällig? Diese 7 Schauspieler sorgten mit schrägen Wünschen für Drehbuchänderungen

Extrawurst gefällig? Diese 7 Schauspieler sorgten mit schrägen Wünschen für Drehbuchänderungen
© Marvel

Sobald sich Schauspieler einen Namen gemacht haben, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sie die ein oder andere Änderung am Drehbuch bewirken können. Wir präsentieren euch die aussergewöhnlichsten, verstörendsten oder schlichtweg verrücktesten Extrawünsche bekannter Hollywood-Stars, die schliesslich auch im fertigen Film zu sehen sind.

1. Bryce Dallas Howard in «Jurassic World» (2015)

Bryce Dallas Howard tritt in «Jurassic World: Das gefallene Königreich» als frühere Parkmanagerin Claire Dearing in zweckmässigem, dschungeltauglichem Schuhwerk auf. Doch so gut war sie nicht immer ausgerüstet. Im ersten Teil der «Jurassic World»-Reihe sorgten nämlich ganz andere Schuhe für einen grossen Rummel: Geboten wurden halsbrecherische High Heels auf halsbrecherischem Terrain – ein Detail, welches das Publikum nicht mehr losliess.

Die Flucht vor etwas Lebensbedrohlichem in solchen Schuhen – und obendrein auf unebenem Boden – dürfte sich schliesslich als reichlich fragwürdiges Unterfangen herausstellen. Zu allem Überfluss war sich Regisseur Colin Trevorrow voll und ganz bewusst, dass eine in Pumps vor einem tonnenschweren T-Rex flüchtende Claire Dearing nicht gerade authentisch wirken würde, weswegen er Bryce Dallas Howard während der Dreharbeiten angeblich mehrfach zu überreden versuchte, die hochhackigen Schuhe gegen ein bequemes paar Sneakers umzutauschen. Doch alle Bemühungen waren umsonst: Die Schauspielerin bestand auf die Stöckelschuhe, setzte ihren Willen durch und ist daher tatsächlich in jeder einzelnen Szene von «Jurassic World» in High Heels zu sehen.

2. Samuel L. Jackson in «Pulp Fiction» (1994)

Dass Samuel L. Jackson immer wieder mal mit seinen Extrawünschen durchkommt, ist nichts Neues. Im Quentin Tarantino-Klassiker «Pulp Fiction» konnte er als Auftragskiller mit unverkennbarer Frisur aber auch beweisen, dass er selbst aus Fehlern das Beste machen kann: Während im Drehbuch ursprünglich vorgesehen war, dass er als Bibelpassagen-zitierender Jules Winnfield einen riesigen Afro tragen sollte, trug er schlussendlich eine deutlich weniger auffällige Frisur.

Der Grund: Wer auch immer dazu beauftragt worden war, die markante Perücke anzuschaffen, hatte keine Ahnung, wie ein Afro auszusehen hat – und lieferte Samuel L. Jackson aus diesem Grund eine Perücke im Jheri-Curl-Look, der sich in den 1980er-Jahren bei Afro-Amerikanern grosser Beliebtheit erfreute und sich auch dank Stars wie Michael Jackson oder Lionel Richie in Windeseile verbreitete. Das Endergebnis: Der Fehlgriff amüsierte Samuel L. Jackson dermassen, dass er schliesslich darauf bestand, die Jheri-Curl-Perücke anstelle eines Afros zu tragen.

3. Samuel L. Jackson in «Star Wars – Episode 2: Angriff der Klonkrieger» (2002)

«Star Wars – Episode 2: Angriff der Klonkrieger» drängt einem unweigerlich die Frage auf, ob überhaupt irgendein Regisseur dazu in der Lage ist, Samuel L. Jackson einen Wunsch abzuschlagen. Als diesem in den Szenen der noch ungeschliffenen Fassung der Schlacht auf Geonosis nämlich auffiel, dass seine Figur Mace Windu nur schwer im Kampfgewimmel zu entdecken war, wandte er sich mit einer reichlich amüsanten Bitte an George Lucas.

Sie bestand darin, Windu mit einem violetten Lichtschwert auszustatten, um ihn so aus der schieren Masse der Jedi-Ritter herausstechen zu lassen. Zwar wurde dieser Wunsch zunächst ausgeschlagen, doch wie die Endfassung beweist, gab Lucas schliesslich nach, und Jackson durfte sich letztendlich darüber freuen, als Jedi-Ritter mit einem Lichtschwert in seiner Lieblingsfarbe auf Film gebannt worden zu sein.

4. Peter Cushing in «Star Wars» (1977)

© 20th Century Fox

Samuel L. Jackson ist nicht der einzige Schauspieler, der während der Dreharbeiten zu einem «Star Wars»-Film einen aussergewöhnlichen Extrawunsch geäussert hat: Auch Peter Cushing fiel mit einer speziellen Bitte auf.

In der Rolle des Wilhuff Tarkin hat er während dem Dreh im wortwörtlichen Sinn als Pantoffelheld von sich reden gemacht: Da ihm Tarkins Stiefel zu umbequem waren, bestand er in einem Grossteil seiner Szenen darauf, Pantoffeln tragen zu können. Damit dieser Schwindel nicht aufflog, wurden seine Füsse schliesslich dank geschickt ausgewählter Kameraeinstellungen nicht gezeigt.

Übrigens: Neben Cushings Pantoffelgate gibt es auch viele weitere schräge Faken rund um das «Star Wars»-Universum:

5. Robert Downey Junior in «Marvel's The Avengers» (2012)

Wer sich jemals gefragt hat, weswegen Captain America (Chris Evans) in der Post-Credit-Szene von «Marvel's The Avengers» als einziger nichts isst, oder weswegen überhaupt alle Avengers in der Endszene zusammen in einem Restaurant sitzen, muss nicht länger werweissen: Robert Downey Junior aka Iron Man ist er Grund dafür. Nachdem seine Figur nämlich am Ende des Films durch ein Wurmloch hindurch auf die Erde fällt, hätte er die ganze Situation – laut Drehbuch – schlicht mit einem einfachen «Was ist als nächstes dran?» quittieren sollen. Diese Frage wirkte für Robert Downey Juniors Geschmack allerdings viel zu flach, sodass er Regisseur Joss Whedon einige Alternativen vorschlug, aus denen dieser drei Seiten alternativer Zeilen zusammengestellt haben soll.

Einer seiner Vorschläge – Iron Mans Wunsch, Schawarma zu probieren – stiess beim Cast auf besonders viel Anklang, weshalb sich Whedon schliesslich sogar dazu entschloss, eine Post-Credit-Szene zu filmen, die alle Avengers beim Essen zeigt. Da die Produktion im Grossen und Ganzen aber schon abgeschlossen war, konnte die Szene allerdings erst gefilmt werden, als der Cast für die Filmpremiere wieder zusammenkam. Chris Ewans hatte sich in der Zwischenzeit einen Bart wachsen lassen, der für diese Szene aber Dank eines über der Gesichtsbehaarung angebrachten künstlichen Kiefers und der Tatsache, dass er keinen Bissen der Schawarma nahm, verborgen werden konnte.

6. Jack Nicholson in «The Departed – Unter Feinden» (2006)

Während der Dreharbeiten zum Gangster-Film «The Departed – Unter Feinden» sah sich Regisseur Martin Scorsese mit so einigen Änderungswünschen von Jack Nicholson konfrontiert, die nicht nur auf die Arbeit am Set, sondern auch auf Teile des Films Einfluss hatten und wohl so manch einen anderen Regisseur an den Rand der Verzweiflung getrieben hätten.

Ursprünglich war für Nicholson nämlich sehr viel weniger Screentime vorgesehen. Nach einigem Hin und Her gelang es dem einflussreichen Schauspiel-Urgestein aber schliesslich nicht nur, sich einen wesentlich umfangreicheren Part zu sichern, sondern man liess ihn – mit einigen pikanten Szenen – auch auf anderem Wege seinen Willen durchsetzen: Um den von ihm verkörperten Mafia-Boss noch moralisch fragwürdiger als vorgesehen darstellen zu können, verlangte er nämlich, in einer Porno-Kino-Szene einen Dildo in seiner Hose unterzubringen, und in einer anderen, Kokain vom Hinterteil einer Prostituierten zu schnupfen. Wie die beiden erinnerungswürdigen Filmszenen unschwer erkennen lassen, wurden seine Wünsche erhört.

Neben diesen geplanten Drehbuchänderungen nahm sich Jack Nicholson auch eine andere Freiheit, die Leonardo DiCaprio in seiner Rolle als Billy Costigan zu einer erinnerungswürdigen Improvisation zwang. Welche das ist, erfährst du hier:

7. Mike Myers in «Shrek – Der tollkühne Held» (2001)

Wer sich Filme gerne im Originalton zu Gemüte führt und ein Fan des grossen, grünen Ogers Shrek ist, dem kann der unverkennbare schottische Akzent des Sumpfbewohners nicht entgangen sein. Wie der beliebte Flegel aber dazu kam, dürfte den wenigsten bekannt sein. Ursprünglich hätte «Saturday Night Live»-Veteran Chris Farley dem Oger seine Stimme leihen sollen. Als dieser aber im Alter von 33 Jahren verstarb, übernahm Mike Myers die Aufgabe, welche ungeahnte Ausmasse annahm: Erst nachdem bereits rund ein Drittel des Films fertiggestellt worden war, befand der in Scarborough geborene Schauspieler, dass Shrek einen schottischen Akzent haben sollte, um damit die Unterschiede zwischen ihm und dem narzisstischen Lord Farquaad zu unterstreichen und ihm selbst zu einer einprägsameren Performance zu verhelfen.

Filmproduzent Jeffrey Katzenberg entschied daraufhin, zwischen 4 und 5 Millionen – also rund 10 Prozent des Filmbudgets – zu investieren, um die bereits animierten Szenen ein weiteres Mal synchronisieren zu lassen. Was im ersten Moment wie eine kühne, wenn auch verrückte Idee wirkte, sollte sich auszahlen: Der Akzent kam ausgesprochen gut beim Publikum an, und «Shrek» wurde mit Einnahmen von rund 485 Millionen Dollar zu einem grossen finanziellen Erfolg.

8. Tom Cruise in «Die Mumie» (2017)

In Sachen Mitbestimmungsrecht bei Drehbuchabänderungen dürfte Tom Cruise allen anderen Schauspielern den Rang ablaufen. Dass dermassen allumfassende kreative Freiheiten eines Darstellers für einen Film aber nicht zwingend etwas Gutes bedeuten müssen, beweist «Die Mumie» mehr als deutlich. Cruise hatte in diesem Fall die Kontrolle über so gut wie alle Aspekte des Films und damit sogar Mitspracherecht bei der Postproduktion, der Marketing- und auch der Releasestrategie – so beschloss der Schauspieler unter anderem, dass der Kinostart im Juni angesetzt werden würde.

Seine zahlreichen Änderungswünsche in diesen Bereichen sollten allerdings gehörig nach hinten losgehen: Weder Kritiker noch eine grosse Mehrheit der Fans der ursprünglichen «Die Mumie»-Filmreihe schätzten den Streifen, der letztendlich – nicht nur durch Cruises Forderung, das Drehbuch abzuändern um damit seiner Figur mehr Screentime als der Titelfigur zu gewähren – eher wie ein für den Schauspieler typischer Action-Blockbuster daherkam, anstatt als Reboot eines Horros-Franchises.

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Das waren sie also: 7 Schauspieler, die mit schrägen Wünschen für Drehbuchänderungen gesorgt haben. Welcher Film wurde deiner Meinung nach durch einen Extrawunsch aufgewertet?

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