Critique4. Mai 2020 Irina Blum
Jenseits von Baby Yoda: «Disney Gallery: The Mandalorian» gibt Einblick hinter die Kulissen
Ein Leckerbissen für die «Star Wars»-Fans unter den Disney Plus-Abonnenten: Die Doku-Serie «Disney Gallery: The Mandalorian» bietet einen ausführlichen Einblick hinter die Kulissen der erfolgreichen TV-Serie, die den neuesten Stern im «Star Wars»-Universum bildet.
Kritik / Preview von Gaby Tscharner
Es ist ein wenig gehütetes Geheimnis, dass Disney Plus ein Schlaraffenland für «Star Wars»-Fans darstellt. Am heutigen 4. Mai, der von Fans liebevoll «Star Wars»-Tag (May the fourth/force) genannt wird, werden nicht nur alle Filme des erfolgreichen Franchsies auf die Streaming Plattform gestellt, auch die Doku-Serie «Disney Gallery: The Mandalorian» hat Premiere.
Letztere liefert einen Einblick hinter die Kulissen der enorm erfolgreichen Serie um einen Kopfgeldjäger namens Din Djarin (der Mandalorianer), der Baby Yoda aus den Fängen eines hinterlistigen Klienten (gespielt vom deutschen Regisseur Werner Herzog) retten muss.
Wir haben zwei von acht Folgen der Doku-Serie gesehen; die erste konzentriert sich auf die Regisseure. Jon Favreau («Iron Man»), auf dessen Idee die Serie «The Mandalorian» basiert, setzte sich mit Dave Filoni («The Clone Wars»), Deborah Chow («Mr. Robot»), Rick Famuyiwa («The Chi»), Bryce Dallas Howard («Jurassic World») und Taika Waititi (die «Thor»-Filmreihe) an einen Tisch und führte mir ihnen eine ausführliche, humorvolle und spannende Diskussionsrunde.
Favreau, der selber Regisseur ist, entlockt seinen Kolleginnen und Kollegen zwar keine gut gehüteten «Star Wars»-Geheimnisse, und Hinweise auf die zweite Staffel von «The Mandalorian» gibt es auch keine. Aber die Anekdoten vom Set, Dave Filonis Geschichte, wie er George Lucas kennengelernt hat, oder Deborah Chows Eindrücke von Werner Herzog und dessen seltsamen Interaktion mit Baby Yoda sind definitiv hörenswert. Der exzentrische Deutsche scheint stellenweise vergessen zu haben, dass es sich bei Baby Yoda um eine ferngesteuerte Puppe handelt.
In der zweiten Folge kommen vor allem eingefleischte Fans auf ihre Kosten.
Die zweite Folge namens «Legacy» dreht sich um den Nachlass, also den Einfluss, den «Star Wars» auf die Filmbranche und unser aller Leben ausübt. Diesmal gesellen sich die Präsidentin von Lucasfilm, Kathleen Kennedy und Hal Hickel, John Knoll und Richard Bluff (zuständig für die Spezialeffekte der «Star Wars»-Projekte) zu Jon Favreau und Dave Filoni.
In dieser Folge werden in erster Linie eingefleischte Fans beliefert: Es wird ausführlich über die Auswirkungen gesprochen, die «Star Wars» auf die Filmbranche hat, und die technischen Entwicklungen, welche George Lucas eingeführt hat und mit welchen er die Filmindustrie nachhaltig verändert hat. Diese Folge erinnert an die klassischen Hintergrund-Vignetten, die wir von den «Star Wars»-DVDs kennen. Superfans können Dave Filonis Geschichten über die Arbeit mit George Lucas den ganzen Tag zuhören – allen anderen ist diese Folge wohl aber etwas zu nerdig.
Dennoch, Jon Favreaus Gesprächsrunden, die an seine fast schon vergessene Talk-Show «Dinner for Five» erinnern, gehören definitiv zu den Höhepunkten dieser Doku-Serie. Der Enthusiasmus aller Beteiligten ist ansteckend – und dass unerwartet vielen Frauen im «Star Wars»-Universum tragende Rollen einnehmen, ist erfrischend.
Es bleibt zu hoffen, dass die Macher den heimlichen Star der Serie nicht vergessen haben.
Acht Wochen lang werden jeden Freitag neue Folgen von «Disney Gallery: The Mandalorian» auf Disney Plus gestellt. Kommende Folgen werden sich den Schauspielern, der Technologie oder den kreativen Einflüssen widmen, welceh die Welt von «The Mandalorian» zum Leben erwecken. Bleibt nur zu hoffen, dass Disney die Popularität des heimlichen Stars der Serie nicht unterschätzt hat und auch eine Folge über Baby Yoda vorgesehen hat.
3.5 von 5 ★
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