Critique6. Juni 2018 Irina Blum
«Jurassic World: Das gefallene Königreich» – Ein Actionspektakel mit Horrorelementen
Was 1993 mit Steven Spielbergs bahnbrechendem Abenteuerfilm «Jurassic Park» begann, geht nun in seine fünfte Runde. Auf den 2015 veröffentlichten Blockbuster «Jurassic World» folgt J. A. Bayonas «Jurassic World: Das gefallene Königreich» – ein kompetent inszeniertes, aber etwas schlampig erzähltes Actionspektakel mit deutlichen Anleihen beim Horrorfilm.
Filmkritik von Christopher Diekhaus
Drei Jahre nach der Verwüstung des urzeitlichen Themenparks „Jurassic World“ durch seine tierischen Bewohner droht auf der im Pazifik gelegenen Isla Nublar ein Vulkanausbruch, der die wild lebenden Dinosaurier auslöschen würde. Claire Dearing (Bryce Dallas Howard), die im Vorgänger noch als Managerin der Freizeitstätte in Erscheinung trat, macht sich vehement für die Erhaltung der Riesenechsen stark und staunt nicht schlecht, als sie von den Plänen des steinreichen Benjamin Lockwood (James Cromwell) erfährt, der die gewaltigen Tiere in einen Schutzraum umsiedeln will. Claire und ihr Ex-Freund Owen Grady (Chris Pratt), der einst als Velociraptoren-Trainer tätig war, sollen bei der Rettungsmission mitwirken und betreten nur wenig später den brachliegenden Park, wo mehr als eine böse Überraschung auf sie wartet.
In seiner letzten Regiearbeit, dem Fantasy-Drama «Sieben Minuten nach Mitternacht», gelang es dem Spanier Juan Antonio Bayona eindrucksvoll, ausgeklügelte Spezialeffekte mit einer packenden, hochemotionalen Geschichte zu verbinden. Hoffen durfte man daher, dass er die Multi-Millionen-Dollar-Produktion «Jurassic World: Das gefallene Königreich» auf mutige Blockbuster-Pfade führen würde. Tatsächlich erweist sich der fünfte Teil der Dinosauriersaga jedoch als inhaltlich wackeliges Konstrukt, das zentrale Elemente des Vorgängers recycelt, einige allzu bequeme Lösungen für die Schwierigkeiten seiner Protagonisten findet und eine eigentlich erschütternde Offenbarung im letzten Drittel wirkungslos verpuffen lässt.
Rief die abgegriffene Rollenverteilung im Vorgänger Kopfschütteln hervor, geht das Sequel nun einen kleinen Schritt in Richtung Gleichberechtigung.
Rief die abgegriffene Rollenverteilung im Vorgänger Kopfschütteln hervor, geht das Sequel nun einen kleinen Schritt in Richtung Gleichberechtigung. Auch wenn Owen nach wie vor die lässigsten Sprüche klopfen und sich am meisten verausgaben darf, erhält Claire, die dieses Mal – Gott sei Dank! – geländetaugliches Schuhwerk trägt, mehr Aktionsmomente.
Ein Gegengewicht zum schablonenhaften Drehbuch bietet die temporeiche, stimmungsvolle Inszenierung, in der immer wieder eine Begeisterung für das Horrorkino zum Ausdruck kommt. Wirkungsvoll spielen der Regisseur und Bildgestalter Óscar Faura mit Schattenumrissen und Kamerafahrten und treiben den Puls des Zuschauers in einigen Suspense-Szenen gekonnt nach oben. Tricktechnisch bewegt sich das actionreiche Geschehen, wie man erwarten durfte, auf einem starken Niveau – ohne dass sich das ganz grosse Staunen einstellen will.
3 von 5 ★
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