Critique7. März 2024 Cineman Redaktion
Netflix-Kritik: «Das Signal»: Empfang gestört
Und täglich grüsst das Murmeltier: Anderthalb Wochen nach der Veröffentlichung der Apple TV+-Serie «Constellation» verquickt auch der deutsche Netflix-Vierteiler «Das Signal» Weltraummysterien mit einem familiären Drama und fiesen Intrigen. So richtig fesselnd wird es leider nicht.
Die Vorfreude ist gross, doch dann macht sich blankes Entsetzen breit: Als Sven (Florian David Fitz) mit seiner gehörlosen Tochter Charlie (Yuna Bennett) am Flughafen seine von der Internationalen Raumstation heimkehrende Ehefrau Paula (Peri Baumeister) empfangen will, verschwindet ihre Maschine über dem Atlantik. Das rätselhafte Ereignis ruft umgehend das BKA auf den Plan. Schon bald glauben Sven und Charlie, dass Paula im All eine bahnbrechende Entdeckung gelungen sein könnte.
«Das Signal» wagt einen spannenden Spagat: Grosse Menschheitsfragen werden mit einer eher intimen Familiengeschichte und einigen Actionakzenten kombiniert. Die Auflösung des Rätsels um Paula kann sich durchaus sehen lassen, und die Botschaft der Miniserie ist in bewegten Zeiten wie diesen sicher lobenswert. Insgesamt unterhält die schick fotografierte Netflix-Produktion aber nur auf durchwachsenem Niveau.
Gründe dafür gibt es gleich mehrere: Trotz dramatischer Grundierung fehlt es der auf verschiedenen Zeitebenen spielenden Handlung oft an Dringlichkeit. Ein Grossteil der auftauchenden Figuren bleibt Füllmaterial. Einige Elemente, etwa ein vor Svens Haus randalierender Mob, wirken aufgepfropft. Und manchmal sind die Macher:innen rund um den auch am Drehbuch beteiligten Florian David Fitz arg verkrampft um Mystery-Stimmung bemüht. Katharina Thalbachs verschwörungsaffiner Prepperin beispielsweise steht schon beim ersten Auftritt «Achtung, sehr geheimnisvoll!» auf der Stirn geschrieben.
2.5 von 5 ★
«Das Signal» ist seit dem 7. März auf Netflix verfügbar.
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