Critique22. April 2024 Cineman Redaktion
Netflix-Kritik: «Rebel Moon - Teil 2: Die Narbenmacherin»: Blutbad im Weltraum oder filmisches Gemetzel?
Etwa vier Monate nach dem ersten Teil kehrt Zack Snyder zu Netflix zurück, und liefert «Rebel Moon - Teil 2: Die Narbenmacherin» ab. Wir verraten dir, ob sich der zweite Teil der Snyder-Weltraum-Saga lohnt.
von Kilian Junker, übersetzt aus dem Französischen
Nach «Rebel Moon – Teil 1: Kind des Feuers» erzählt der zweite Teil von den weiteren rebellischen Abenteuern der Bevölkerung von Veldt und ihren Verbündeten. Denn obwohl Kora (Sofia Boutella) und Gunnar (Michiel Huisman) dachten, dass sie die Mutterwelt und Admiral Atticus Noble endgültig losgeworden sind, ist dies nicht der Fall! Es beginnt ein sisyphusartiger Kampf der Kräfte des Guten gegen die vom Imperium initiierte Gewaltwelle.
Nach dem ersten Film, der über zwei Stunden Stunden dauerte, ist der zweite Teil inhaltlich wieder am Ausgangspunkt angelangt. Die Situation ist bis auf wenige Ausnahmen ähnlich: die gleichen Herausforderungen, die gleichen Antagonisten und vor allem das gleiche Schema. Leider finden sich alle Probleme, die man dem ersten Teil vorwerfen konnte (Prüderie, mehr als unausgeglichene schauspielerische Leistungen, störend künstliche Kulissen), auch in diesem neuen Teil wieder. Es lohnt sich, dieses Phänomen zu analysieren, da es in ähnlicher Weise auch in einer anderen neuen Netflix-Produktion, der Serie «3 Body Problem», vorkommt. Während beide Kreationen ästhetisch nicht ganz unproblematisch sind, hat «3 Body Problem» zumindest eine klare Rechtfertigung für diese Ästhetik. Eine Entschuldigung, die Zack Snyder nicht hat.
Eine weitere Frage: Warum wird eine geschnittene Version online gestellt, wenn Snyder überall betont, dass er bald einen Director's Cut veröffentlichen wird, der als R eingestuft, also ab 17 Jahren freigegeben und deutlich brutaler ist? Es gibt keine Antwort. Das Ergebnis sind fade Kämpfe, bei denen man das Gefühl hat, dass sie viel zu zurückhaltend sind – schwache Ausbrüche einer konstant sauberen und inkonsequenten Gewalt. Eine Art billige «Dune»-Kopie, in dem das von Veldt produzierte Korn dem begehrten Spice entspricht, jedoch ohne die politische Kraft und den Anspruch der Erfolgsreihe.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass «Rebel Moon - Teil 2: Die Narbenmacherin» seine 166 Millionen Dollar Produktionsbudget einsetzt, um eine riesige Recycling-Fabrik zu bauen, die SciFi-Fantasien und Bilder ausspuckt, die anderswo immer schon besser umgesetzt wurden. Abgesehen von dem Duo Boutella/Huisman und einem gewissen Einfallsreichtum bei der Gestaltung einiger Kreaturen gibt es nicht viel, was man aus diesem «Rebel Moon»-Film mitnehmen kann. Es bleibt also nur noch die Frage, ob der Director's Cut Zack Snyder vor dem Schiffbruch retten wird. Die Hoffnung stirbt zuletzt.
1.5 von 5 ★
«Rebel Moon - Teil 2: Die Narbenmacherin» ist seit dem 19. April auf Netflix verfügbar.
Hier kannst du dir «Rebel Moon – Teil 2: Die Narbenmacherin» anschauen:
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