Article26. Juni 2024 Maria Engler
Neu im Kino: 3 Filme, die wir euch diese Woche ans Herz legen
Diese Woche rücken die Aussenseiter in den Mittelpunkt des Geschehens! Sei es in einem bunten Musical über junge Menschen im Gefängnis, einer norwegischen Komödie über einen sanften Riesen mit einer Vorliebe für Dynamit oder einem Animationsfilm über ein Gespenst, das nicht gruselig sein möchte – es wird abwegig.
1. «Elli - Ungeheuer Geheim»
Ein kinderfreundlicher Animationsfilm über Monster
Von ihrem Onkel soll Elli lernen, wie ein Gespenst richtig spukt. Leider möchte Elli nicht spuken und gruselig will sie auch nicht sein. Sie wünscht sich eine Familie. Diese findet sie, als Menschen die Monster mit Drohnen jagen und einfangen. Ihren Onkel erwischt es, sie kann jedoch entkommen. Bald lernt sie ein paar Monster kennen, mit denen sie den Plan schmiedet, alle Ungeheuer aus der Gefangenschaft zu befreien.
Technisch ist die deutsch-kanadische Produktion wirklich schön und kann es locker mit internationalen Filmen aufnehmen. Die Geschichte ist so sympathisch gestaltet, dass sie auch amüsiert, wenn man längst nicht mehr zur eigentlichen Zielgruppe gehört. Insgesamt ein flott erzählter Animationsfilm mit einem kleinen, spannenden Mysterium und einer relativ komplexen Geschichte.
4 von 5 ★
2. «Everybody Hates Johan»
Norwegische Komödie über einen Hünen, der Sprengstoff liebt
Johan Grande erlebt als Kind, wie seine Eltern beim Versuch, eine vor der Insel Frøya treibende Mine zu entschärfen, ums Leben kommen. Fortan wächst er bei Tante und Onkel im Leuchtturm auf. Doch die Faszination für Explosionen liegt ihm im Blut. Sie verlässt ihn auch dann nicht, als seine Freundin durch eine Fehlzündung verstümmelt wird und er nach Jahren wegen einer achtlos weggeworfenen Stange Dynamit im Knast landet.
Der Norweger Hallvar Witzø erzählt in seinem ersten Spielfilm die von komischen Unfällen geprägte Lebensgeschichte eines Aussenseiters. Der Film spielt in der herb-schönen Landschaft der Nordmeerinsel Frøya und hat einen Hang zu schwarzem Humor und bissiger Lakonie, die an die Filme von «Monty Python» erinnert.
4 von 5 ★
3. «Reas»
Ein dokumentarisch anmutendes Musical im argentinischen Gefängnis
Die 26-Jährige Yoseli will nach Paris. Sie wird kurz vor der Abreise aber von der Polizei aufgegriffen und landet wegen Drogenschmuggels für einige Jahre hinter Gittern. Obwohl Yoseli lieber Telenovelas anschaut und ihren Träumen nachhängt, als dass sie mit ihren Schicksalsgenoss:innen interagiert, freundet sie sich allmählich mit ihnen an. Im trans Mann Nacho findet sie gar eine Liebe, von der sie hofft, dass sie auch in Freiheit hält.
Die Argentinierin Lola Arias dreht nicht nur Filme, sondern arbeitet auch als Theaterregisseurin. Sie vermengt in ihrem Schaffen Fiktion, Realität und ihr soziales Anliegen in faszinierender Weise. Anders als in den meisten Gefängnisfilmen ist das Gefängnis in «Reas» nicht als Ort der Gewalt mit drakonischen Regeln inszeniert. Vielmehr ist es ein geschützter Raum, der seine Bewohner:innen auch hoffen, träumen und sich entfalten lässt.
4 von 5 ★
Welche weiteren Filme ab sofort neu im Kino zu sehen sind, erfährst du hier.
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