Critique2. September 2024 Cineman Redaktion
Venedig 2024: «Beetlejuice Beetlejuice»: Tim Burton bleibt sich treu
Während er dem Magazin Variety kürzlich erzählte, dass er nach seinen schmerzhaften Erfahrungen mit «Dumbo» (2019) in Erwägung gezogen habe, sich zur Ruhe zu setzen, kehrt Tim Burton nun mit einem lang gehegten Projekt zurück: einer Fortsetzung seines zweiten Films, «Beetlejuice» (1988), ganze 36 Jahre später. Also doch keine Rente?
«Beetlejuice Beetlejuice»: Tim Burton bleibt sich treu
Tim Burton | 105 min.
Ein Text von Damien Brodard, übersetzt aus dem Französischen
Lydia Deetz (Winona Ryder) ist mit ihrer Tochter Astrid (Jenna Ortega) in das Haus ihrer Kindheit zurückgekehrt und versucht alles, um die Beziehung zu ihr zu verbessern. Eines Tages entdeckt Astrid einen Weg, ins Jenseits zu gelangen. Lydia bleibt nichts anderes übrig, als den Dämon (Michael Keaton) zu rufen, der sie einst durch dreimaliges Skandieren seines Namens heimgesucht hatte, um ihrer Tochter zu helfen. Beetlejuice, Beetlejuice, Beetlejuice! Allerdings hat der bösartige Geist in der Welt der Toten ebenfalls einige Probleme.
Burton. Burton. Burton! Vielleicht musste der berühmte Regisseur einfach nur diese Beschwörungsformel aufsagen, um die Lust am Kino wiederzufinden, die er in den letzten Jahren so schmerzlich vermisst hat. Zwar ist die Meisterschaft von einst nicht mehr vorhanden - die "Burton-Klischees" drängen sich, die digitale Fotografie ist nicht immer geschmackvoll, die Handlung dient als Vorwand -, doch die Vitalität, die dieses neue Werk ausstrahlt, sowie die verschiedenen gestalterischen Versuche machen Hoffnung, was die Richtung von Burtons Karriere angeht.
Auch vor der Kamera gibt es viel zu lachen: Michael Keaton ist als farbenfroher Dämon zum Brüllen komisch, Winona Ryder ist in Topform, Newcomerin Jenna Ortega gibt sich die Ehre und die unzähligen Nebenrollen entlocken dem Publikum sicher das eine oder andere Lächeln. Darüber hinaus bietet «Beetlejuice Beetlejuice» einen grossartigen Einsatz von praktischen Effekten und Kulissen, die dieser verrückten Welt eine Greifbarkeit und Einzigartigkeit verleihen, die man von dem Regisseur nicht mehr erwartet hätte. Ohne sein Werk zu revolutionieren, hat Tim Burton zweifellos einen seiner unterhaltsamsten Filme der letzten Jahre abgeliefert.
3 von 5 ★
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