Von der Filmbiographie «Blaze» zur Queen-Hommage «Bohemian Rhapsody» – musikalische Biopics feiern zurzeit ein kleines Revival. Grund genug, einen Blick auf 7 Must-Sees über legendäre Künstler unterschiedlichster Musik-Genres zu werfen.
1. Amadeus (1984)
Darum gehts: Der Filmtitel «Amadeus» mag den Anschein erwecken, dass die Figur Wolfgang Amadeus Mozart (Tom Hulce) in diesem 80er-Jahre Kinoklassiker die erste Geige spielt. Tatsächlich nimmt der ehemalige Hofkomponist Antonio Salieri (F. Murray Abraham) aber eine nicht minder grosse Rolle ein. Wir schreiben das Jahr 1823: Salieri erzählt in Rückblenden von den wichtigsten Begegnungen seines Lebens. Allen voran: Das schicksalhafte Aufeinandertreffen mit Wolfgang Amadeus Mozart, der zwar als Genie gefeiert wird, in seiner Arroganz aber kaum zu überbieten ist und ausserdem auch noch mit Salieris Position liebäugelt.
Sehenswert, weil: Der virtuos gestaltete, mit acht Acadamy Awards ausgezeichnete Film einen unterhaltsamen Einblick in das Leben eines der grössten Musik-Genies aller Zeiten ermöglicht – und vor allem dank dem Schauspiel des Oscarpreisträgers Abraham als von Eifersucht und Rachegelüsten getriebener Salieri beeindruckt.
2. La môme – La vie en rose (2007)
Darum gehts: Edith Piaf (Marion Cotillard), die durch ihre einzigartigen Liedinterpretationen Weltbekanntheit erlangte, ist bis heute eine der wohl bekanntesten Stimmen des Chansons. Kein Wunder also, dass auch ihr mit einem bewegenden Biopic Tribut gezollt wird. In Armut aufgewachsen und von der Mutter verlassen, wird sie dank ihrer unverwechselbaren Stimme bald schon zum Star. Chansons wie «La vie en rose» oder «Non, je ne regrette rien» gehen ihretwegen an keinem vorbei und rücken sie immer weiter ins Rampenlicht. Doch ihr Leben erweist sich als schmerzliche Achterbahnfahrt: Glücksmomente wechseln sich regelmässig mit tragisch-lebensverändernden Ereignissen ab.
Sehenswert, weil: Marion Cotillard im Film regelrecht mit der Figur der Edith Piaf zu verschmelzen scheint. Ob als energiegeladene Teenager-Strassensängerin oder als gealterter «Spatz von Paris», der den Zenit seiner Karriere längst überschritten hat: Cotillard hat Piaf ganz und gar verinnerlicht und mit ihrer phänomenalen Darbietung Filmgeschichte geschrieben, als sie 2008 als erste Person einen Oscar für eine Performance in französischer Sprache gewann.
3. Ray (2004)
Darum gehts: «Ray» erzählt die Geschichte über den Aufstieg des einzigartigen Blues- und Soul-Musikers Ray Charles, der in bescheidenen Verhältnissen aufwuchs, im Alter von sieben Jahren erblindete und in den 50er- und 60er-Jahren schliesslich eine meteorhafte Karriere feiern konnte.
Sehenswert, weil: Jamie Foxx' Darbietung als blinder Musiker absolut überzeugend wirkt. Das hat auch einen guten Grund: Foxx spielte nämlich nicht nur selber Klavier, sondern trug während der Dreharbeiten tatsächlich auch Augenverdeckungen, die ihn nichts sehen liessen, sodass er in seiner Rolle als blinder Musiker einen authentischen Eindruck hinterlassen würde.
4. 8 Mile (2002)
Darum gehts: Ob «8 Mile» grundsätzlich als Biopic bezeichnet werden kann, darüber liesse sich streiten. Fakt ist, dass die packende Aufsteiger-Geschichte lose auf dem Leben eines Rappers basiert, der sich in den Anfangstagen seiner Karriere in Detroit durchzuschlagen hatte: Die Rede ist von keinem Geringeren als Marshall Matters, besser bekannt unter seinem Künstlernamen Eminem, der in «8 Mile» passenderweise auch gleich die Hauptrolle des wütenden Jimmy “Rabbit” Smith übernimmt. Dessen Ex hat ihm eine Schwangerschaft vorgelogen, die Mutter kriegt ihr Leben kaum auf die Reihe, und mit seiner Schwester muss er in einem heruntergekommenen Wohnwagen leben. Zu allem Überfluss haben auch seine Nerven in einem Rap-Battle versagt – kurz: Sein Leben fühlt sich an wie ein schlechter Scherz...
Sehenswert, weil: Eminems halbautobiographisches Leinwanddebüt nicht nur ein Film für Fans ist. Zwar kommen die ausgefeilten, scharfzüngigen Rhymes des Ausnahmekünstlers nicht zu kurz, doch schliesslich ist es vor allem auch der altbekannten, aber frisch interpretierten «Rocky»-Formel zu verdanken, dass «8 Mile» bestens funktioniert: Das Motiv des aufgewühlten, jungen Talents, welches sich den Weg nach vorne freikämpft, ist nicht nur inspirierend, sondern vor allem eines: Zeitlos.
5. Sid und Nancy (1986)
Darum gehts: Der Kult-Klassiker «Sid und Nancy» erzählt die turbulente und unkonventionelle Liebesgeschichte zwischen Sex Pistols Bassist Sid Vicious (Gary Oldman) und seiner Freundin Nancy Spungen (Chloe Webb) und zeichnet das letzte Jahr ihres Lebens als Punkromanze zwischen Drogenabhängigkeit, Anarchie und einem bitteren Ende, welches dazu führt, dass Vicious – wie im wahren Leben – schliesslich unter Mordverdacht steht.
Sehenswert, weil: Das Biopic mit einer authentischen Darbietung Gary Oldmans als Sid Vicious punktet, die selbst den ehemaligen Sex Pistols Sänger Johnny Rotten beeindruckt haben soll.
6. Walk the Line (2005)
Darum gehts: James Mangold beleuchtet in seinem Biopic über Johnny Cash, wie die Country Legende zu dem Idol wurde, als das er auch heute noch verehrt wird. Er wächst auf einer kleinen Farm in Arkansas auf, verbringt Zeit in der US Air Force, wo sich sein musikalisches Talent manifestiert, tourt schon bald zusammen mit Stars wie Jerry Lee Lewis und lernt schliesslich seine spätere Frau June Carter (Reese Witherspoon) kennen, mit der er auch die Bühne teilt.
Sehenswert, weil: Joaquin Phoenix alle Songs von Johnny Cash in «Walk the Line» selbst gesungen und eingespielt hat und dafür mit einem Grammy geehrt wurde – und auch Reese Witherspoon im Film unter Beweis stellt, dass sie nicht nur ein vielseitiges Schauspieltalent ist, sondern zudem ebenfalls im musikalischen Bereich so einiges auf dem Kasten hat.
7. I'm Not There (2007)
Darum gehts: Regisseur Todd Haynes machte 2007 mit seinem fiktiven Porträt des facettenreichen und unnahbaren Musikers Bob Dylan einen mutigen Versuch, der glückte: In seinem Film wird Wahrheitsgetreues und Fiktives verwoben, denn dieser Künstler ist nur schwer zu fassen. Entstanden ist ein Werk, in dem der Musiker von fünf verschiedenen Schauspielern und einer Schauspielerin (!) verkörpert wird, wobei jeder der sechs für eine andere Lebensphase steht. Beleuchtet wird ein Bob Dylan, der sich mit lästigen Journalisten rumschlagen muss, ein Künstler mit enttäuschten Fans oder aber auch ein Mann, der um die Liebe seiner Frau kämpft.
Sehenswert, weil: Das innovative Konzept der Darstellung einer einzelnen Person durch sechs verschiedene Schauspieler fasziniert.
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