Inspirierende Schweizer Filme und Serien begleiten uns auch durch die Sommermonate. Wir haben recherchiert und präsentieren euch eine Auswahl an Neuerscheinungen auf Streamingplattformen. Hier sind sie: unsere Streaming-Highlights für die Sommermonate.
LA VOIE ROYALE von Frédéric Mermoud
Sophie ist eine brillante Schülerin. Von ihrem Mathematiklehrer ermutigt, verlässt sie den Bauernhof der Familie, um eine Vorbereitungsklasse für Naturwissenschaften zu besuchen. Zwischen neuen Begegnungen, Erfolgen und Misserfolgen und angesichts harter Konkurrenz wird Sophie klar, dass ihr Traum, am Polytechnikum zu studieren, mehr als nur Rivalität bedeutet, sondern eine echte Herausforderung für den sozialen Aufstieg. Lies dazu auch unser Interview mit dem Regisseur Frédéric Mermoud.
Warum: Der Film beleuchtet das Sozialgefüge des französischen Bildungssystems und thematisiert die bedeutende Frage der Chancengleichheit. Sophie stellt sich der Herausforderung und kämpft innerhalb dieses Systems für Gerechtigkeit.
Wo: Ab sofort auf Cinefile
PETER K. – ALLEINE GEGEN DEN STAAT von Laurent Wyss
Peter K.s Kämpfe mit dem Staat zwingen ihn, sich seinem furchterregendsten und unberechenbarsten Gegner zu stellen: sich selbst. Nach dem Tod seiner Mutter droht Peter K. die Zwangsräumung aus dem Haus, in dem er sie gepflegt hat. Er kämpft um sein Heim, um es vor seiner Schwester, der Stadtverwaltung und schliesslich der bewaffneten Polizei zu verteidigen. Seine Verschwörungstheorien und Schriften entwickeln sich zu einer gewalttätigen Realität und machen ihn zu einer abtrünnigen Berühmtheit. Seine wachsende Angst und Einsamkeit bringen Albträume aus der Kindheit hervor, während die Gerichtsverhandlung eine dunkle Familienvergangenheit offenbart.
Warum: Weil der Film von Laurent Wyss die Geschichte aus der Perspektive des Bieler «Amok-Rentners» erzählt. Er ermöglicht es, die Gefühle und Gedanken dieses Charakters, sowie seinen Hass auf die Polizei, nachzuvollziehen. Manfred Liechti brilliert in der Rolle des Peter K. und zeigt durch seine schauspielerische Leistung dessen menschliche und nahbare Seite. Für diese herausragende Leistung gewann er den Schweizer Filmpreis 2023 als bester Hauptdarsteller.
Wo: Ab 18.7. auf Play Suisse
JILL von Steven Michael Hayes
Ende der 70er Jahre. Ted und Joann ziehen in die endlosen Wälder Nordamerikas, mit dem Ziel ihre fünf Kinder ohne äussere Einflüsse aufzuziehen. Im Wald geboren, wächst ihre jüngste Tochter Jill in einem kleinen Paradies auf. Dieses wird erstmals infrage gestellt, als ihr Bruder den Wunsch äussert, aufs College zu gehen. Die Verheimlichung des Besuchs einer alten Freundin von Joann und Teds Weigerung, bei einem Unfall Hilfe zu holen, offenbaren nach und nach, dass es um weit mehr geht. Ihre Freiheit zeigt sich bald als verhängnisvolle Ideologie und in der Abgeschiedenheit entstehen immer tiefere Gräben im Familienidyll. Das Geheimnis, wie die Kinder zum Spielball zwischen Unabhängigkeit und Egoismus wurden, hat Jill’s ältester Bruder vor langer Zeit mit ins Gefängnis genommen. Erst heute, auf einer Reise in ihre längst vergessen geglaubte Kindheit, erfährt Jill, was die Utopie vollends zum Scheitern gebracht hat.
Warum: Die Kinder wachsen in einer vermeintlichen Utopie auf, da die Eltern sie ohne äussere Einflüsse in der Natur erziehen möchten. Der Film zeigt eindrücklich, wie der Egoismus des Vaters und sein Kontrollzwang aus der angestrebten Unabhängigkeit eine toxische Abhängigkeit machen. Und: Der Film spielt in Nordamerika, wurde aber zum grössten Teil im Jura gedreht.
Wo: Ab 31. Juli auf Play Suisse
ESPÈCE MENACÉE von Bruno Deville, Léo Maillard, Marina Rollman
Excelsior, ein Skigebiet ohne Schnee. Eine verschwundene Braut, ein Kurs für Männer auf der Suche nach Sinn, ein Paar in der Krise, ein Faschingsmonster, Murmeltierjäger und ein Gletscher in Gefahr: Die ungewisse Zukunft einer alpinen Gemeinschaft hängt von ihrer Fähigkeit ab, sich ihren Widersprüchen zu stellen, wenn alles zusammenbricht.
In ESPÈCE MENACÉE werden die ikonischen Alpen zum Schauplatz einer Konfrontation zwischen den Naturgewalten und dem Menschen. Die Serie vermischt verschiedene Genres, von der Wiederverheiratungskomödie über eine Ermittlung bis hin zu einer Initiationserzählung. «Espèce menacée ist ein spannendes Projekt, was die Tonalität betrifft, denn es bietet eine gute Gelegenheit, uns der Motive der Komödie und des Dramas zu bemächtigen und sie zu kreuzen, zu optimieren und auf die Spitze zu treiben», erklären Bruno Deville, Léo Maillard und Marina Rollman.
«Espèce menacée ist ein spannendes Projekt, was die Tonalität betrifft, denn es bietet eine gute Gelegenheit, uns der Motive der Komödie und des Dramas zu bemächtigen und sie zu kreuzen, zu optimieren und auf die Spitze zu treiben»
Wo: Ab 10.8. auf Play Suisse
Weltpremiere: Die ambitionierte Westschweizer Serie Espèce menacée wird in der offiziellen Auswahl des 77. Filmfestivals von Locarno am 10. August in Anwesenheit des Regisseurs Bruno Deville und der Besetzung als Weltpremiere gezeigt.
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