Artikel21. Dezember 2023

Kinotipps für die Zeit zwischen den Jahren

Kinotipps für die Zeit zwischen den Jahren
© Filmcoopi

Jaja, wir geben es zu: Wir lieben Weihnachtsfilme. Aber nach LOVE ACTUALLY, 3 NÜSSE FÜR ASCHENBRÖDEL und THE HOLIDAY zum x-ten Mal, brauchen wir für die Zeit nach Weihnachten dringend neue Inputs. Hier kommen unsere Kinotipps für die magische Zeit zwischen den Jahren.

LA CHIMERA von Alice Rohrwacher (mit Isabella Rossellini und Josh O'Connor)

Jeder jagt seinen eigenen Hirngespinsten und Visionen nach, keiner vermag sie wirklich je zu fassen. Für die einen ist es der Traum vom einfach verdienten, schnellen Geld, für die anderen die Suche nach der vollkommenen Liebe. Bei seiner Rückkehr in eine kleine italienische Stadt am Tyrrhenischen Meer trifft Arthur seine unglückselige Bande von Grabräubern wieder: Diebe von etruskischen Kunstgegenständen und archäologischen Wundern. Arthur hat eine Gabe, die er in den Dienst der Bande stellt: Er spürt die Leere. Die Leere der Erde, in der die Überreste einer vergangenen Welt verborgen sind. Es ist dieselbe Leere, die die Erinnerung an seine verlorene Liebe, Beniamina, in ihm hinterlassen hat. Auf einer abenteuerlichen Reise zwischen den Lebenden und den Toten, zwischen Wäldern und Städten, zwischen Festen und Einsamkeit entfalten sich miteinander verwobene Schicksale…

Warum? Gemäss SRF-Filmexperte Michael Sennhauser ist Alice Rohrwacher mit diesem Film eine legitime Nachfolgerin von Fellini geworden: «Sie spielt mit allen Ebenen des Kinos, sie nutzt Musik und Farbe, Mythologie und Sprachwitz, und sie beherrscht auch den Bildwitz». Noch Fragen?

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LE THÉORÈME DE MARGUERITE von Anna Novion (mit Ella Rumpf)

Die brillante Mathematikstudentin Marguerite steht kurz vor ihrer Dissertation. In der von Männern dominierten akademischen Welt zeichnet sich eine steile Karriere ab. Doch am Tag der Präsentation ihrer Doktorarbeit erschüttert ein Fehler alle ihre bisherigen Gewissheiten. Marguerite beschliesst, alles hinter sich zu lassen und neu anzufangen.

Warum? Weil wir für unsere Mädchen dringend neue Identifikationsfiguren und Rollenvorbilder bei der Berufswahl brauchen (und auch sonst, aber das würde hier den Rahmen sprengen).

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HIMMEL ÜBER ZÜRICH von Thomas Thümena

Fredi Inniger, seines Zeichens Offizier der Heilsarmee, ist in Zürich Nord stationiert. Sein Credo ist die Nächstenliebe, seine Waffen sind der Glaube und das Gebet. Doch Josef und Jürg, zwei der Glücklosen, die Fredis Weg kreuzen, verzichten auf Gottes Gnade. Josef setzt seine Hoffnungen auf einen Lotteriegewinn und Jürg rechnet nicht mehr mit einer Belohnung im Jenseits.

Warum? Weil der Film Einblicke, in die zu Unrecht belächelte und sehr unterschätzte Arbeit der Heilsarmee bietet.

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LAS TORERAS von Jackie Brutsche

Trotz einer schweren Kindheit hat Jackie ihr Glück als Künstlerin gefunden. Als sie die dunkle Vergangenheit einholt, macht sie sich mit ihrer Kunstfigur Jack Torera auf den Weg, um das Unglück ihrer psychisch kranken Mutter zu enträtseln, das ihre Kunst inspiriert, aber ihre Familien in der Schweiz und in Spanien entzweit hat. Ein Film über Versöhnung und den Mut und die Kraft sich familiären Tabus zu stellen.

Warum? Weil dieser autobiografische Film auf feinfühlige Weise so schön zeigt, dass sich die Auseinandersetzung mit schweren Themen und gute Unterhaltung nicht ausschliessen müssen.

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BON SCHUUR TICINO von Peter Luisi (mit Beat Schlatter)

Eine verrückte Volksabstimmung wirft die Schweiz in einen Ausnahmezustand. Durch die Annahme der Initiative «No Bilangue» soll es fortan nur noch eine Landessprache geben: Französisch. Viele Deutschschweizer haben deshalb eine Krise. Auch Walter Egli (56), der bei der Bundespolizei arbeitet und dafür sorgen muss, dass der Übergang in die Einsprachigkeit ordnungsgemäss über die Bühne geht. Obwohl er selber kaum Französisch spricht, soll er mit einem welschen Partner ins Tessin reisen, um eine Tessiner Widerstandsgruppe aufzudecken, die sich mit allen Mitteln gegen die Einsprachigkeit wehrt.

Warum? Weil wir zwischendurch vielleicht auch mal eine ganz ganz kleine Dosis Schweizer Humor und Spassigkeit brauchen.

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